Auch im Allmet volle Konzentration nötig!

Letzte Informationen vor dem Gastspiel der Borussia am morgigen Sonntag beim FV Bischmisheim (Anstoß: 15.30 Uhr)

Der Gegner aus Bischmisheim hatte zu Saisonbeginn einen riesigen personellen Umbruch zu verzeichnen. Mit 13 (!) neuen Spielern, darunter nur wenige mit Saarlandliga-Erfahrung, einem neuen Trainer (Nico Granata löste Stephan Otte ab) und einem neuen Torwartcoach (Christoph Büchel) startete die Mannschaft aus dem Allmet in die Spielzeit 2022/23. Die Stimmung in „Bischmisheims bunter und lustiger Truppe“ (Saarbrücker Zeitung) war gut, doch allzu schnell musste man erkennen, dass mit guter Stimmung alleine keine Punkte zu gewinnen waren. Trainer Nico Granata sprach von einem Kader, „der in der Verbandsliga eine richtig gute Rolle spielen würde. Für was es in der Saarlandliga reicht, werden wir sehen. Von daher kann unser Ziel nur der Klassenerhalt sein“, so der Coach im Einvernehmen mit dem Vorstand. Die ernüchternde Erkenntnis nach 24 Spieltagen: 1 Sieg, 3 Unentschieden, 20 Niederlagen, 6 Punkte, mit 24 Treffern die schwächste Offensive sowie bei 81 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga. Die 24 Treffer gehen auf das Konto von 12 verschiedenen Torschützen: Daniel Reinhardt, der im vergangenen Sommer vom SV Gersweiler gekomen war und mit Friedrichsthal und Köllerbach bereits in der Saarlandliga gespielt hat, ist mit fünf „Buden“ der bislang erfolgreichste Schütze. „Wir müssen einfach konstatieren, dass für unseren aktuellen Mannschaftskader die Schröder-Liga sportlich eine Nummer zu groß ist“, bekennt der erste Vorsitzende Gisbert Schmeer im Vorwort der Stadionzeitung zum morgigen Spiel gegen die Borussia. Bischmisheims Fußballchef hat dort auch die entscheidenden Schwachpunkte benannt („Individuelle Fehler, unnötige Gegentore, frühe Rückstände und dann fehlende Kraft und Bereitschaft, sich zur Wehr zur setzen!“) und ist Realist: „Bei noch 10 ausstehenden Spielen, 30 zu vergebenden Punkten und 20 Zählern Rückstand auf einen rettenden Nichtabstiegsplatz muss man kein Hellseher sein, um zu sehen, wohin der Weg nächste Saison führen wird.“ Dennoch: Die „Rehböcke“, wie das Team mit dem Rehbock auf der Brust oft genannt wird, haben bewiesen, dass sie trotz der trostlosen Tabellensituation punktuell in der Lage sind, richtig gute Spiele abzuliefern und den Favoriten das Leben schwer zu machen. Das musste auf dem Allmet die Spvgg Quierschied erfahren, die mit einer 2:5-Niederlage im Gepäck nach Hause geschickt wurde. Auch der aktuelle Spitzenreiter FC Homburg II hatte mit erbittertem Widerstand zu kämpfen, ehe der 2:1-Sieg feststand.

Ex-Borusse Jannik Schliesing (li., in der Saison 2016/17 16 Spiele für die Borussia) unterstützt als Co-Trainer Chefcoach Nico Granata (re.) beim FV Bischmisheim. (Fotos: fupa.net / -jf-)

Die Ausgangssituation ist auf dem Papier sonnenklar. Die Favoritenrolle obliegt den Borussen. Doch die wissen, dass genau solche Spiele (wie gegen einen abgeschlagenen Tabellenletzten) das größte Gefahrenpotential bergen. Der Gegner hat nichts, der Favorit alles zu verlieren! Deshalb gilt es, auch in Bischmisheim die Sinne zu schärfen, von der ersten bis zur letzten Minute fokussiert und konzentriert zu Werke zu gehen, die Zweikämpfe anzunehmen, womöglich auch Geduld zu beweisen. Ohne diese Grundtugenden ist auch im Allmet nicht im Vorbeigehen zu gewinnen. Mit drei Punkten kann der 4:2-Sieg vom vergangenen Wochenende gegen die Sportfreunde Köllerbach vergoldet und vor dem Heimspiel am Ostersamstag gegen den TuS Herrensohr weiter an Selbstvertrauen gewonnen werden. Die „Rehböcke“ dagegen können die Partie unbeschwert angehen. „Ich wünsche uns, dass wir endlich wieder einmal den Spieltag siegreich beenden werden“, verleiht Gisbert Schmeer seiner Hoffnung Ausdruck.

Borussias Personal ist durch drei Akteure dezimiert: Danny Kleinbauer muss weiterhin wegen Rückenproblemen passen, Kamil Czeremurzynski ist beruflich unabkömmlich und hinter dem Einsatz des angeschlagenen Kevin Saks steht derzeit noch ein Fragezeichen.

Erst Kevin Saks brach mit diesem Kopfball nach 65 Minuten im Hinspiel im Ellenfeld den Bann und leitete den 3:0-Hinspiel-Erfolg der Borussia ein. (Foto: -jf-)

Bilanz und Hinspiel: Die Vorrundenpartie im Ellenfeld gewannen die Borussen mit 3:0. Doch das deutliche Ergebnis täuscht über die energische Gegenwehr der Gäste hinweg, die nach 55 Minuten durch Fabrizio Simonetta sogar einen Foulelfmeter und damit die 1:0-Führung vergaben. Wer weiß, wie das Spiel ausgeht, wenn der Strafstoß „sitzt“? Borussia konnte das rote Bollwerk durch Treffer von Kevin Saks, Tiziano Pompa und Sebastian Cullmann erst spät knacken. Im Saarlandpokal zogen die Borussen einen Monat später mit 2:0 (Eigentor Paul Stock und Tim Klein) ungefährdet in die nächste Runde ein. Unvergessen auch das Spiel in der Rückrunde der Vorsaison, als Daniel Diener die Gäste in Führung gebracht hatte und Marco Dahler (2) und Fabian Scheffer erst in den letzten 7 Minuten den 3:1-Sieg sicherstellten. Insgesamt gelang Bischmisheim seit dem Aufstieg in die Saarlandliga noch kein Punktgewinn gegen die Borussia.

Schiedsrichter des Spiels in Bischmisheim ist (nach Angaben von fussball.de) Jan Dennemärker vom FV Schwarzenholz. Der 29jährige Wirtschaftsingenieur gehört zu den besten Unparteiischen des Saarlandes und besitzt viel Oberliga- und Regionalligaerfahrung. Dass er eine Partie der Borussia geleitet hat, ist allerdings schon länger her: Im Juli 2019 pfiff Jan Dennemärker das erste Heimspiel gegen die FSG Ottweiler-Steinbach (1:1). In Bischmisheim assistieren ihm an den Seitenlinien die Herren Yannik Michael Hahn und Phil Schankweiler. Borussia wünscht dem Schiedsrichterteam eine gelungene Spielleitung. (-jf-)

Navigationsadresse für die Borussen-Fans: Rehbock-Arena, Im Allmet, 66132 Saarbrücken

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