SF Winterbach nicht angetreten – logistischer Aufwand und kampflose Punkte für die Borussia-Mädels / Häufiger Nicht-Antritt der 9er-Mannschaften – ein Problem? / Am Samstag (15.30 Uhr) Nachholspiel gegen SV Illingen
Unser Bild: Die Borussen-Girls machen in der bisherigen Saison in der Bezirksliga durch gute Leistungen auf sich aufmerksam und motivieren ihre Fans, mit Zaunfahnen „Flagge zu zeigen“. (Foto: -ch-)
Von Jo Frisch
Sie hatten sich viel vorgenommen, die Borussen-Girls, waren nach dem überzeugenden 10:0-Erfolg gegen den FV Lebach fest entschlossen, auch gegen die 9er-Mannschaft der SF Winterbach die drei Punkte im Ferraro-Sportpark zu behalten. Zumal es ja noch die 1:5-Hinspielniederlage vom Saisonstart zu korrigieren galt. Doch zeigen konnten sie ihre in dieser Saison immer besser entwickelten Qualitäten, die sie bis in die Spitzengruppe der Bezirksliga geführt haben, nicht. 45 Minuten vor Spielbeginn informierten die Gäste die Borussia über ihren Nicht-Antritt. So gingen die drei Zähler an die Borussen-Girls. Ohne Kampf, ohne Spiel, ohne Spielfreude. Genau wie die Saarlandliga-Mannschaft durch den Rückzug des SV Bübingen am Wochenende spielfrei hatte, waren auch die Borussen-Girls zum Zuschauen verdammt.
Dass eine Mannschaft nicht antritt, ist in dieser Saison schon häufiger vorgekommen, wie ein Blick auf den Spielplan zeigt. Allein sechs Spielausfälle gab es auf diese Weise an den letzten beiden Spieltagen. „Das kann ja durchaus mal passieren“, sagt Dirk Honecker. Der Trainer der Borussen-Girls musste dies mit dem eigenen Team selbst durchleben, als im Oktober wegen krankheitsbedingter Personalnot das Pokalspiel gegen Schmelz abgesagt werden musste und Borussia damit aus dem Wettbewerb ausschied. Dirk Honecker sieht das Problem hauptsächlich im kleinen Kader begründet und empfiehlt: „Wenn man als 9er-Team keine 9 Spielerinnen auf den Platz bekommt, sollte man als 7er-Mannschaft in der Bezirksklasse antreten.“ Ansonsten bewege man sich nahe an der Wettbewerbsverzerrung: „9er-Mannschaften sind nicht aufstiegsberechtigt. Deshalb sollten sie in einer Liga, die zum Aufstieg führt, auch nicht spielen“, meint der Trainer der Borussen-Girls.
Ein Spiel gegen eine 9er-Mannschaft hat auch für das eigene Team unerwünschte Konsequenzen, wie Dirk Honecker erklärt: „Um ein ganz normales Spiel gegen eine 11er-Mannschaft bestreiten zu können, sollte das Aufgebot 18 Spielerinnen umfassen. Sind dann für ein 9er-Spiel alle Mädels fit, muss ich fünf Spielerinnen sagen, dass sie nicht spielen können, da in 9er-Spielen, wie es sie in unserer Staffel gibt, nur 13 Mädels eingesetzt werden dürfen. Das ist eine für alle unbefriedigende Situation.“ Hinzu kommt, darauf weist Dirk Honeckers Trainer-Kollege Michael Hager hin, bei so kurzfristigen Spielabsagen wie am vergangenen Sonntag der logistische Aufwand: „Die Vorbereitung im Vorfeld des Spiels darf man nicht vergessen. Eine solche Partie besteht aus mehr als nur den 90 Minuten auf dem Rasen. Man vergisst gerne, wie viele Personen den Sonntag opfern und sich für ihren freien Tag sonst nichts vornehmen.“ Darüber hinaus muss der gastgebende Verein, in diesem Falle die Borussia, dem bereits erschienenen Schiedsrichter die Hälfte der Spesen erstatten. Ganz abgesehen davon, dass die Mannschaft nicht im Rhythmus bleibt. Was tun? „Der Verband ist dringend gefordert, sich hierüber Gedanken zu machen“, sagt das Trainerduo der Borussen-Girls.
Die nächste Gelegenheit, ihre Spielfreude zu zeigen, haben Borussias Mädels am kommenden Samstag (24. November). Dann erwarten sie im heimischen Ferraro-Sportpark den Tabellensechsten aus Illingen, der nur drei Zähler hinter den Borussinnen rangiert. Die Partie war Ende Oktober nach heftigen Protesten der Gäste wegen Schiedsrichterentscheidungen angebrochen worden, nachdem der angesetzte Unparteiische nicht erschienen und ein zufällig im Publikum anwesender Unparteiischer eingesprungen war. „Wir haben mit einer Spielwiederholung gerechnet. Denn dafür, dass der etatmäßige Schiedsrichter nicht angereist war, konnte keine der beiden Mannschaften etwas. Wir sind aus personaltechnischen Gründen nur froh, dass das Spiel nicht unter der Woche stattfindet“, so Dirk Honecker. Die Borussen-Girls lagen seinerzeit zum Zeitpunkt des Abbruchs 2:3 zurück, waren aber drauf und dran, dem Spiel eine Wende zu geben. Am Samstag gibt es jetzt die zweite Chance. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz des Ellenfelds ist um 15.30 Uhr. Für die Borussen-Fans jetzt eine echte Gewissenfrage: Wo geh´ ich hin? Denn das Saarlandliga-Team spielt zur gleichen Zeit bei der FSG Ottweiler-Steinbach (14.30 Uhr)!!
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