Kevin Saks, Tiziano Pompa und Sebastian Cullmann ebnen mit ihren Toren den Weg zum vierten Liga-Sieg in Folge
Unser Bild: Bischmisheims Keeper Lennart Röder (hier gegen Kevin Saks) erwies sich 90 Minuten lang als Turm in der Schlacht gegen die Offensivbemühungen der Borussen. (Foto: -jf-)
„Geduld wird früher oder später belohnt – meistens später.“ Die Worte des sicher bekanntesten deutschen humoristischen Dichters aus dem 19. Jahrhunderts, Wilhelm Busch, bewahrheiteten sich auch beim Sieg der Borussia am gestrigen Samstag gegen den FV Bischmisheim. 65 Minuten lang versuchten es die Schützlinge von Peter Rubeck immer wieder, das geschickt aufgebaute Bollwerk der Gäste aufzubrechen. Mit dem 1:0, für das der zuvor oft glücklose Kevin Saks per Kopf verantwortlich zeichnete, war der Bann gebrochen. Tiziano Pompa, ebenfalls mit Kopfball, und Sebastian Cullmann, der nach seiner Einwechslung auf der linken Seite viel Dampf machte, schraubten das Resultat am Ende auf 3:0. Dabei zweifacher Vorlagengeber: Borussen-Urgestein Tim Cullmann, einer der agilsten und auffälligsten Akteure auf dem dank der Regenfälle der letzten Tage langsam wieder grüner werdenden Rasen des Ellenfelds.
Die Gäste hatten, nach 12 Gegentoren in den letzten beiden Spielen, von Beginn an, wie von Coach Peter Rubeck erwartet, auf eine verstärkte Defensiv-Strategie gesetzt, zogen sich bei Ballbesitz Borussia bis hinter die Mittellinie zurück, wo sie geschickt ihre Abwehrketten aufbauten und verschoben und so die Räume reichlich eng machten. So taten sich die Borussen schwer, Torgelegenheiten zu kreieren. Kevin Saks sorgte für die erste Torannäherung, doch sein Abschluss aus spitzem Winkel wurde von Torsten Büchel im letzten Moment ans Außennetz abgelenkt. Bischmisheims Nummer 27 hatte auf der Gegenseite die erste Chance, als er nach einem Eckball von Fabrizio Simonetta die kurze Ecke anlief, das Leder aber per Kopf über das Tor setzte. Die restlichen 30 Minuten der ersten Halbzeit waren geprägt von den Versuchen der Borussen, im dichten Abwehrnetz der Saarbrücker Vorstädter Lücken zu finden. Nach Versuchen von Simon Schreibeisen (14.) und Tim Kleins Direktabnahme nach Flanke von Nico Purke (20.) hatte Kevin Saks die beste Gelegenheit, als ihm nach Hereingabe von Simon Schreibeisen und einem Durcheinander im Gäste-Strafraum das Leder an der Fünf-Meter-Linie vor die Stiefel fiel, doch Borussias Goalgetter verzog knapp am Tor vorbei (25.). Anschließend segelte Michael Müllers Kopfball haarscharf am Tor vorbei (28.), ehe sich Bischmisheims Keeper Lennart Röder Schüsse von Simon Schreibeisen (30.) und wieder Kevin Saks (39.) auf dem Posten zeigte. Peter Rubeck konnte zur Pause zwar mit dem Spiel seiner Jungs weitgehend zufrieden sein, nicht aber mit der Null-Tore-Bilanz. „Wir haben durchaus Lösungen gefunden, phasenweise, wie beabsichtigt, auch gut über die Außenpositionen gespielt, aber die sich bietenden Chancen vorne nicht weggemacht“, legte der Übungsleiter den Finger in die Wunde.
Die zweiten 45 Minuten begannen mit Schrecksekunden für die Borussen. Als Zinedin Osmanagic in den Strafraum eingedrungen war und Laufduell mit Nico Purket zu Fall kam, wollte der ansonsten souveräne Schiedsrichter Giuseppe Geraci ein regelwidriges Einsteigen gesehen haben, doch erweckte die Video-Aufzeichnung von Borussias Kameramann Heinz Petri eher den Eindruck, als habe Bischmisheims Angreifer beim Schussversuch in den Boden getreten. Wie dem auch sei – Fabrizio Simonetta ließ die Gelegenheit für die Gäste, quasi aus dem Nichts in Führung zu gehen, aus und drosch das Leder mit Vehemenz über den Querbalken (56.). „Wer weiß, wie sich die Partie entwickelt und am Ende ausgeht, wenn der Strafstoß reingeht“, spekulierte nach den 90 Minuten Bischmisheims Teammanager Heiko Druck – man konnte ihm in der Tat nicht widersprechen. Für die Borussen, die nach dem Seitenwechsel bis dahin trotz hoher Ballbesitzquote noch nicht so richtig zum Zuge gekommen waren, wirkte der vergebene Elfmeter wie ein Weckruf. Die Offensivaktionen wurden wieder intensiver, griffiger und bissiger. Der Lohn blieb nicht aus: Eine butterweiche Flanke von Tim Cullmann köpfte Kevin Saks, der sich aus dem Rücken von Paul Stock davongeschlichen hatte, in die linke Torecke, Borussia führte, Bischmisheims Festung war endlich sturmreif geschossen.
Anschließend hätte Tim Cullmanns Freistoß, den der aus der Mauer gerade noch rechtzeitig zurückgeeilte Torsten Büchel für seinen schon geschlagenen Torhüter aus der bedrohten Torecke köpfte (72.), und Sebastian Cullmanns Außenpfosten-Treffer schon das 2:0 bringen können, auf das die 350 Fans aber noch ein paar Minuten warten mussten. Denn dann schraubte Tiziano Pompa seine beeindruckenden fast 200 Zentimeter in den nach Regengüssen wieder blauen Neunkircher Himmel in die Höhe und nickte einen Freistoß von Niko Purket ein – wobei das Leder von einem Bischmisheimer Abwehrbei endgültig den Weg über die Linie fand. (80.). Nachdem Tim Klein eine Flanke nach flüssiger Kombination über Tim Cullmann und Christoph Stemmler per Direktabnahme in die zweite Etage der Spieser Kurve geschickt hatte, war es Sebastian Cullmann vorbehalten, den Deckel endgültig draufzumachen: Danny Kleinbauer war bei einer Hereingabe von Tim Cullmann im Bischmisheimer Strafraum regelwidrig festgehalten worden, doch Schiedsrichter Giuseppe Geraci ließ sinnigerweise Vorteil gelten, und so brauchte der wie immer wieselflinke, emsige und ballsichere Mittelfeldspieler die Lederkugel nur noch locker einzuschieben (87.). Sein erstes Saisontor: „Als der Schiedsrichter mich nach der Rückennummer fragte, habe ich ihn gebeten, das in seinen Notizen dick zu unterstreichen, denn dass ich ein Tor erziele, ist eher selten der Fall“, erzählte Sebastian Cullmann nach der Partie schmunzelnd.
Unter dem Strich zeigte sich dann auch Peter Rubeck zufrieden. „Die Mannschaft meines Kollegen Nico Granata hat ihre Mittel geschickt zum Einsatz gebracht und mit allem, was sie hatte, ihr Tor verteidigt. Deshalb mussten wir geduldig spielen, haben es immer wieder probiert und dabei auch in der zweiten Halbzeit gutes Gegenpressing gezeigt. Es gibt natürlich noch einiges zu verbessern, aber wir sind ja auch erst am 8. Spieltag angelangt“, so der Borussen-Coach. Die Gäste dagegen warten jetzt seit 5 Runden auf einen Dreier, durften aber dennoch nicht hoffnungslos das Ellenfeld verlassen: „Wir haben mit der in dieser Saison bislang besten Defensivleistung fast 70 Minuten hinten richtig gut gestanden und hatten berechtigte Hoffnungen, einen Punkt mitzunehmen. Vielleicht wäre uns das ja mit der Verwandlung des Elfmeters auch gelungen“, trauerte Teammanager Heiko Druck der vergebenen Führungschance nach.
„Gib das, was dir wichtig ist, nicht auf, nur weil es nicht einfach ist.“ Albert Einsteins Worte bringen die 90 Minuten gegen Bischmisheim aus Borussen-Sicht ganz gut auf den Punkt: Nachdem die Jungs in Weiß es lange Zeit gegen geschickt verteidigende Gäste nicht einfach hatten, dabei aber nie aufgaben, durften sie sich am Ende über den verdienten vierten Liga-Sieg in Folge freuen und den auch im fast schon traditionell gewordenen Borussen-Tänzchen zurecht ein bisschen feiern. (-jf-)
Statistik: Borussia – FV Bischmisheim 3:0 (0:0)
Borussia: Philippe Persch – Niklas Allenfort (ab 59. Florian Stopp), Tim Cullmann, Tiziano Pompa, Nico Purket, Michael Müller, Daniel Schlicker (ab 59. Sebastian Cullmann), Simon Schreibeisen (ab 69. Christoph Stemmler), Dylan Sodji, Tim Klein (ab 86. Kamil Czeremurzynski), Kevin Saks (ab 86. Danny Kleinbauer). – Trainer: Peter Rubeck – Co-Trainer: Özal Acar.
Tore: 1:0 (65.) Kevin Saks, 2:0 (80.) Tiziano Pompa, 3:0 (87.) Sebastian Cullmann. – Schiedsrichter: Giusppe Geraci (Spvgg Einöd-Ingweiler). – Zuschauer: 350. – Gelbe Karte Borussia: Tim Cullmann (51.).
Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom Spiel der Borussia gegen den FV Bischmisheim. (Fotos: -jf-)
Hallo zusammen,
leider kann ich mich diesem Bericht gar nicht anschließen.
Die Bischmisheimer Defensive war von Beginn an wacklig und offentbarte warum sie soviel Gegentore hat. Es war allein dem Unvermögen und mangelnden Spielverständnis der Borussenoffensive zu verdanken, dass in der ersten Halbzeit nicht schon ein Tor gefallen ist.
Ein Spielsystem ist in der Offensive nach 4 gesehene Heimspielen weiter nicht zu entdecken.
Zusätzlich sei zu erwähnen, dass der Bischmisheimer Elfer deswegen unberechtigt war, weil im Mittelfeld ein klares Handspiel vorraus ging, was weder von Schiedsrichter noch von der 5m nebendran stehenden Linienrichterin nicht gesehen wurde.
Lobend muss ich die Einstellung der Borussia erwähnen die immer weiter gemacht haben und auch konditionell fit zu sein scheinen.
Ich schreibe das kritisch hier, damit man sich für zukünftige Aufgaben nicht blenden lässt, denn es liegt noch viel Arbeit vor euch.
Warum anonym ?
kann doch jeder seine Meinung vertreten.