Gelungener Saisonauftakt in Bischmisheim, anschließend vier Spiele ohne Sieg / Sieg gegen Saar 05 ein Schlüsselerlebnis und der Start einer langen Serie!
Dem Saisonauftakt beim FV Bischmisheim fieberten alle Borussen entgegen. Nach dem Auf und Ab in den Vorbereitungsspielen war durchaus eine gewisse Unsicherheit zu spüren: Wo stehen wir am Beginn der neuen Spielzeit? Eine Frage, die man sich nach der langen Corona-Pause allerdings nicht nur im Ellenfeld, sondern nahezu in der gesamten Liga stellte. Der „Saar.Amateur“ hatte in seiner Saisonvorschau einen glasklaren Titelfavoriten bereits ausgemacht: Der SV Auersmacher, der schon bei dem coronabedingten Abbruch des Spielbetriebs die Tabelle recht souverän angeführt hatte, wurde auf den Thron gehoben, bevor der Ball überhaupt rollte.
In Bischmisheim gelang es der Borussia erstmals seit 2018, mit einem Sieg in die Saarlandliga-Saison zu starten. Julian Flammann und Dylan Sodji sorgten mit ihren Toren für ein verdientes 2:0, insgesamt war eine starke mannschaftliche Leistung ausschlaggebend für den ersten Dreier eines Teams, das trotz personeller Dezimierung alles in die Waagschale warf und am Ende zurecht feiern durfte. Dass dabei ausgerechnet Dylan Sodji von seinen Kameraden im traditionellen Spielerkreis in die Mitte gerufen wurde, um die anschließende Jubel-Pogo zu inszenieren (unser Bild oben), war sicher kein Zufall: Der 26jährige erwies sich im Laufe der 90 Minuten als echtes „Mentalitätsmonster“ und heimste sich nach dem Schlusspfiff ein Sonderlob von Trainer Björn Klos ein: „Wie er die Zweikämpfe annimmt und dann auch gewinnt, das war heute ein wichtiger Baustein für unseren Erfolg!“ Besonders freuen konnte sich Björn Klos auch über den bärenstarken Auftritt seiner Nummer 22: „Überragend! Wir wissen alle, dass Julian Flammann das kann. Er hat sich heute richtig reingearbeitet und mit seinem Tor, das für uns quasi der Dosenöffner zum Sieg war, seiner Leistung das Sahnehäubchen aufgesetzt.“ Für die Premiere an einem sommerlichen Mittwochabend im Ellenfeld gegen den VfL Primstal war also alles angerichtet.
Da waren dann die rund 400 Zuschauer, die mit großer Vorfreude de Weg ins Stadion angetreten waren, am Ende durchaus enttäuscht – aber sicherlich nicht wegen der Leistung, denn schließlich hatten sie ein munteres und vor allem in der zweiten Halbzeit zunehmend spannendes, zunehmend dramatisches Spiel gesehen. Enttäuscht waren sie allein ob des Resultates. Nach einem 0:2-Pausenrückstand schnappte sich Primstal nach 90 Minuten mit 2:1 die drei Punkte. Mehr als der Anschlusstreffer durch eine wieder starken Julian Flammann waren trotz aller Bemühungen nicht drin. Sebastian Cullmann hatte sich gegen sein ehemaliges Team besonders in Zeug gelegt und sprühte vor Spiellaune – ein Tor war ihm leider nicht vergönnt. Dennoch bewies das Publikum ein feines Gespür für das, was die Mannschaft abgeliefert hatte, und so wurden die Borussen nach dem Schlusspfiff trotz der Niederlage mit viel Applaus in die Kabinen verabschiedet. „Ich kann euch keinen Vorwurf machen, die Mentalität hat absolut gestimmt“, richtete denn auch Björn Klos zuvor im Spielerkreis seine Schützlinge auf. Angesichts der weiter dünnen Personaldecke hatte Borussias Trainer selbst kurz vor Schluss in das sportliche Geschehen auf dem Rasen eingreifen müssen. „Die drei Punkte wollen wir uns jetzt in Siersburg zurückholen“, gab Björn Klos die Devise aus für die kommende Partie am Hautzenbuckel.
Doch daraus sollte nichts werden. Die Borussen hatten zwar erneut jede Menge Ballbesitz, doch herumgekommen dabei ist – viel zu wenig! Im Gegenteil. Die Borussen mussten nach Yannic Hombergs Treffer mehr als eine Stunde einem Rückstand hinterherlaufen, waren gegen einen auf Konter lauernden Gegner zwar total spielbestimmend, doch gelang es nicht, Tempo in die letzte Reihe zu bekommen. Chancen waren selten. Ein kleiner Trost: Wenn im Spiel nichts geht, muss eine Standard-Situation helfen. Wenigstens das klappte nach 77 Minuten und sorgte für neue Hoffnungen: Nach einem Eckball von Tim Cullmann schraubte sich der aufgerückte Tim Braun in einer Spielertraube am höchsten und netzte per Kopf ein. Doch am Ende mussten die Borussen mit dem einen Punkt noch froh sein, nachdem Philippe Persch in der Nachspielzeit bei einem Foulelfmeter prächtig reagierte und Yannic Hombergs zweiten Treffer und die totale Pleite verhinderte. Björn Klos wirkte ernüchtert: „Feuer, Leidenschaft, die Gier, Tore zu machen und das Spiel zu gewinnen – all das hat uns heute gefehlt!“
Gegen Köllerbach sollte es im Ellenfeld wieder besser werden. Der erste Heimsieg sollte her. Doch auch diesmal hieß es am Ende mit einem 1:1 zufrieden zu sein. Selbst der bis dato schnellste Treffer der neuen Saarlandliga-Saison, mit dem Marco Dahler schon in der ersten Minute die Jungs vom Ellenfeld mit 1:0 in Führung brachte, gab nicht den nötigen Schwung. Jan Issa verwandelte für die Gäste nach 15 Minuten einen Strafstoß zum Ausgleich. Pech für die Borussia, dass der Unparteiische den vermeintlichen Siegtreffer durch den eingewechselten Dominik Jost in der Nachspielzeit nicht anerkannte, weil er einen Schulterkontakt mit Köllerbachs Jerry Laloe als Offensivfoul gewertet hatte. Ausgerechnet jetzt ging es zu Spitzenreiter und Topfavorit Auersmacher!
Hier waren die Karten vor Spielbeginn klar verteilt. Doch die Borussen verkauften sich besser als manche Kritiker es befürchtet hatten. In einem unterhaltsamen Saarlandliga-Spiel, in dem es rauf und runter ging, Chancen und Spielanteile ziemlich gleichmäßig verteilt waren und die Borussen eine gegenüber den letzten Spielen erheblich verbesserte Mentalität an den Tag legten, war durchaus ein Punktgewinn im Bereich des Möglichen. Sebastian Cullmann sorgte schon nach drei Minuten für einen Start nach Maß und zimmerte den Ball aus halblinker Position zur Führung in die Maschen. Doch die Gastgeber drehten nach Unaufmerksamleiten in Borussias Defensive noch vor der Pause die Partie, nur eine Minute nach Wiederanpfiff fiel – aus allerdings stark abseitsverdächtiger Position – mit dem 1:3 schon fast eine Vorentscheidung. Tim Klein hätte nach 80 Minuten noch einmal für Spannung sorgen können, doch sein Kopfball klatschte nur an den Pfosten. Den wesentlichen Unterschied zum hohen Titelfavoriten hatte Trainer Björn Klos in zwei Punkten ausgemacht: „Sie machen keine naiven Fehler in der Defensive wie wir. Und sie lassen offensiv nicht so viel liegen wie wir!“
Gegen den gut gestarteten SV Saar 05 war nun im Ellenfeld nach nur zwei Zählern aus den letzten vier Spielen ordentlich Dampf auf dem Kessel. Der entlud sich nach 90 Minuten denn auch deutlich sichtbar in der geballten Freude über das hart erkämpften 2:1 (Bild unten) – mit dem ersten Heim-Dreier der noch jungen Saison fügten die Borussen ihrem erwartet starken Gegner aus der Landeshauptstadt die erste Niederlage zu. Nach Toren von Dylan Sodji und Tim Cullmann führte Borussia zur Pause mit 2:0, ehe die Söhne Saarbrückens Mitte der zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer erzielten und zum Schluss gehörig Druck machten. Doch die Defensive um Marco Dahler mobilisierte die letzten Kräfte, warf sich in jeden Ball, während bei einigen Kontergelegenheiten Chancen zum 3:1 nicht genutzt wurden. Björn Klos sparte am Schluss nicht mit Lob für die Mentalität seiner Jungs: „Ende gut, alles gut. Was zählt, sind die drei Punkte.“ Sprach´s und reihte sich in die Jubelarie seiner Schützlinge ein. Dass mit dem Sieg über Saar 05 eine Serie von ungeschlagenen Liga-Spielen eingeläutet wurde, die bis zur Winterpause dauern sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner wissen, höchstens wünschen! (-jf- / Fotos: -jf-/ Susi Welter)
Fortsetzung folgt!
Sehr schöner,objektiver Bericht!