Bestes Heimteam gegen drittbeste Auswärtsmannschaft

Letzte Informationen vor dem Gastspiel der Borussia heute Abend um 19.00 Uhr auf der Alois-Omlor-Sportanlage beim FSV Jägersburg

Der Gegner und Gastgeber FSV Jägersburg hat sich im Kampf um die beiden Plätze an der Sonne eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach einer kleinen Durststrecke (drei Spiele ohne Sieg im März) gab es zuletzt sechs Siege in Folge, darunter ein 2:1 beim direkten Konkurrenten in Wiesbach und ein 2:0 bei den starken Rot-Weißen aus Hasborn, denen der FSV die erste Heimniederlage seit Oktober 2023 zufügte. Zur Winterpause lagen die Lila-Weißen aus dem Homburger Vorort noch auf dem Relegationsplatz 2: „Den wollen wir in der Rückrunde behaupten“, hatte man im Alois-Omlor-Sportplatz als Ziel ausgerufen. Das der FSV derzeit unter dem angestrebten Strich liegt, liegt weniger an der eigenen Schwäche (gegen 26 Punkte aus 11 Spielen nach der Winterpause ist überhaupt nichts auszusetzen!), sondern vielmehr an der atemberaubenden Aufholjagd des FV Eppelborn, den beim Restart im Februar noch keiner so richtig auf dem Zettel hatte und der das Feld quasi von hinten aufrollte. Die Rückkehr in die Oberliga, der der FSV seit 2015 – mit einem Jahr Unterbrechung (2019/20) – angehörte, hat auch Abwehrspieler Sven Schreiber nach wie vor im Auge, denn „wenn du bereits gegen Traditionsvereine wie Wormatia Worms, den FK Pirmasens und Eintracht Trier gespielt hast, weißt du genau, wie reizvoll die Oberliga ist“, sagt der 30jährige, der aber auch der Saarlandliga was Positives abgewinnen kann: „Da hast du halt Woche für Woche Derbys.“ Schreiber ist der „Dauerbrenner“ im FSV-Team, stand in allen 30 Partien auf dem Platz und absolvierte 2643 Spielminuten.

Trainer Christian Frank (li.) und sein Team haben nach sechs Siegen in Folge im Kampf um die beiden begehrten Spitzenplätze wieder Lunte gerochen! (Fotos: fupa.net)

Sportchef Marco Emich, der in der Winterpause mit Mike Scharwarth von den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern noch einen regionalligaerfahrenen Akteur (1. FC Nürnberg II, FK Pirmasens) nach Jägerburg locken konnte, untermauerte derweil, dass man die Bewerbungsunterlagen für die Oberliga abgegeben habe: „Schließlich betreiben wir den ganzen Aufwand, weil wir sportlich Erfolg haben und so hoch wie möglich spielen wollen. Der derzeitige Platz 3 spiegelt das Kräfteverhältnis ganz gut wider: Jägersburg hat mit 36 Gegentore die drittstärkste Defensive und mit 70 Treffern die drittbeste Angriffsreihe. Die Offensive ist schwer auszurechnen: 17 verschiedene Schützen (!) sind für die Tore verantwortlich auf, wobei Daniel Dahl, Tim Schäfer und Sven Sellentin mit jeweils 9 Einschlägen den Löwenanteil unter sich aufteilen, aber auch die Mittelfeldstrategen Tom Koblenz und Salif Cissé (jeweils 6 Tore) wissen, wo der gegnerische Kasten steht! Ob im heimischen Alois Omlor-Sportpark oder auf fremden Plätzen – das macht in der Bilanz kaum einen Unterschied: Mit 10 Siegen, 3 Remis und 2 Niederlagen sammelte der FSV zuhause 33, auf fremden Plätzen (9 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen) 30 Zähler. Das Restprogramm hält neben dem heutigen Spiel gegen die Borussia mit der SG Mettlach-Merzig (A), den Sportfreunden Köllerbach (H) und dem letzten Spiel auf dem Kieselhumes bei Saar 05 machbare Aufgaben bereit. Ein weiteres Eisen hat der FSV in der kommenden Woche im Feuer: Am Mittwoch (8. Mai) gibt Drittligist 1. FC Saarbrücken anlässlich des Halbfinales im Saarlandpokal seine Visitenkarte im Alois-Omlor-Sportpark ab!

Die Ausgangssituation ist klar umrissen: Jägersburg hat derzeit einen regelrechten Lauf und ist Favorit, die Borussia hat aber durchaus gewisse Außenseiterchancen, dem Favoriten in die Suppe zu spucken. Was den besonderen Reiz der Partie ausmacht: Der FSV beste Heimmannschaft der Liga (Platz 1!), die Borussen dagegen können auf eine mehr als ordentliche Auswärtsbilanz (10 Siege und 31 Punkte!) verweisen. Viel wird darauf ankommen, wie stabil die Borussen-Defensive gegen die offensivstarken Jägersburger stehen wird – hier haben die beiden letzten gegentorlosen Siege in Primstal (2:0) und gegen Bliesmengen-Bolchen (4:0) sicherlich wieder Mut gemacht. Nach wie vor gilt: „Wir wollen Platz 4 verteidigen“, so Trainer Christian Schübelin.

Borussias Personallage: Christoph Stemmler fällt weiter aus, ob er nochmal in dieser Runde zum Einsatz kommt? Eher fraglich. „Wir wollen kein Risiko eingehen“, so Trainer Christian Schübelin. Das gilt auch für den nach wie vor im Aufbautraining befindlichen Sebastian Cullmann. Ralph Smith hat im Spiel gegen Bliesmengen einen Schlag aufs Knie abbekommen – der Verdacht auf eine Meniskusverletzung wird am heutigen Freitag per MRT-Untersuchung abgeklärt. Simon Schreibeisen hat seine OP gestern gut überstanden: Die verletzten Sehnen und Bänder sowie der in Mitleidenschaft gezogenen Muskel wurden neu „verankert“. Noch ein paar Tage muss Borussias flinker Flügelflitzer noch im Krankenhaus bleiben, nach etwa drei Wochen beginnen dann die Reha-Maßnahmen. Dylan Sodjis Einsatz in Jägersburg ist noch offen, eventuell ist er aus dienstlichen Gründen (Polizei) nicht dabei.

Das Hinspiel war in der Schlussphase mit einer gute Prise Dramatik gewürzt: Nach einer Kombination, ausgehend von David Panterodt über Marco Dahler und Simon Schreibeisen, landete der Ball bei Dominik Jost, der in der Nachspielzeit mit seinem Tor zum 2:2 Borussias Rumpftruppe einen unerwarteten und vielumjubelten Punktgewinn (Foto oben / -jf-) bescherte. In gemeinsamer Saarlandliga-Zeit sind die Borussen noch ohne Sieg gegen den FSV, der letzte Dreier datiert vom 11. März 2017: Damals traf Ruddy M´Passi doppelt zum 2:1-Sieg, der aber am Ende der Saison den Abstieg aus der Oberliga auch nicht verhindern konnte. Das erste Aufeinandertreffen zwischen beiden Clubs in der Saarlandliga konnte der FSV in der Ferraro-Sportarena am 25. September 2019 mit einem denkwürdigen 7:1 für sich entscheiden.

Schiedsrichter des Spiels in Jägersburg ist (nach Angaben von fussball.de) Thomas Haab vom STV Urweiler aus der Schiedsrichtergruppe Weiselberg. Seit 2005 ist er als Unparteiischer aktiv, schaffte 2019 den Aufstieg in die Riege der saarländischen Ziffer-Schiedsrichter und fungiert zudem als Assistent. Thomas Haab war zuletzt beim 1:3 gegen den SC Reisbach im Ellenfeld Anfang Dezember der 23. Mann im Ellenfeld bei einem Spiel der Borussia. Ihm assistieren an den Seitenlinien die Herren Markus Marx und Sebastian Raber. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gelungene Spielleitung! (-jf-)