Gäste holten aus den letzten 19 Spielen bei nur einer Niederlage 46 von 57 möglichen Punkten / Einsatz von Tim Cullmann und Mo Benghebrid möglich / Tom Fink gesperrt, Marco Dahler mit Bänderriss / Letzte Informationen vor dem Spiel gegen Brebach (Samstag, Anstoß: 15.30 Uhr)
Unser Bild: Borussia hofft darauf, dass Mo Bengebrid nach dem Ausfall von Marco Dahler der Defensive wieder mehr Stabilität verleihen kann. (Archivfoto: -jf-)
Der Gegner: Mit dem SC Halberg-Brebach kommt die derzeit erfolgreichste Mannschaft der Saarlandliga ins Ellenfeld. Der Sportclub kann auf eine beeindruckende Erfolgsserie verweisen. Aufmerksame Beobachter der Saarlandliga-Szenerie erinnern sich an die Aufholjagd des FV Eppelborn vor zwei und des TuS Herrensohr vor einem Jahr – beide endeten mit dem Titelgewinn! Trainer Martin Peter will zwar davon nichts wissen und bemüht die üblichen Floskeln („Das ist bei uns kein Thema, wir denken nur von Spiel zu Spiel!“), doch immerhin kommt man um einen entscheidenden Fakt nicht herum: Seit der 0:3-Niederlage am 8. September 2018 auf dem Kieselhumes bei Saar 05 hat Borussias heutiger Gegner in 19 Spielen nur noch einmal verloren – und das nach harter Gegenwehr beim Ausnahmeteam der Liga, der U21 der SV Elversberg! 14 Siege und 4 Remis – mit 46 Punkten (von 57 möglichen!) aus diesen 19 Partien katapultierten sich die Brebacher ganz nach oben. Dabei war der Start in die Spielzeit eher holprig – zumindest ergebnistechnisch. „Wir haben auch in den ersten Spielen nicht so schlecht gespielt, wie es die Resultate vermuten lassen. Doch viele Verletzte, einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen – da kam am Anfang einiges zusammen“, blickt Martin Peter zurück. Zudem mussten sich der Trainer, der im Sommer zusammen mit gleich drei Spielern (Markus Fritz, Lars Breyer, Ahmed Taher) vom SV Bübingen an den Halberg gekommen war, und seine Mannschaft erst einmal gegenseitig beschnuppern und kennenlernen. Symptomatisch: „Am Anfang hatte der Kreis, den wir nach den Spielen gebildet haben, einen Durchmesser von 15 Metern, mittlerweile sind es zwei Meter“, erzählt Martin Peter. Alle sind näher zusammengerückt, die Chemie im Team stimmt. „Dies äußert sich auch darin, dass wir auch außerhalb des Platzes viel gemeinsam unternehmen, und das merkt man dann halt auf dem Platz“, so der Coach, der im Übrigen mit dem SV Bübingen auch schon Relegationserfahrungen gesammelt hat – Bübingen scheiterte in der Saison 2014/15 am SV Waldalgesheim und dem späteren Aufsteiger SV Mehring. Was macht den SC Brebach, der vor Saisonbeginn als Ziel einen „einstelligen Tabellenplatz“ ausgegeben hatte, so unerwartet stark? Neben dem bereits erwähnten Teamspirit ist das vor allem die Offensive, die mit 72 Treffern die beste Quote der Saarlandliga vorweisen kann. 16 verschiedene Spieler haben sich bereits in die Schützenliste eingetragen, Brebachs Tormaschine ist unberechenbar! Dazu ist die Defensive mit 31 Gegentreffern sehr stabil, nur Elversberg, Auersmacher und Mettlach haben weniger Tore bekommen. Stark ist Brebach vor allem im heimischen Stadion, wo in 14 Spielen 32 Punkte gesammelt wurden. Aber auch in der Auswärtstabelle bewegen die die Halberger im vorderen Drittel, sechsmal konnten auf fremden Plätzen drei Punkte entführt werden. Die Zuschauer honorieren die hervorragenden Leistungen der Peter-Männer bisher noch nicht so richtig: Nur selten verlieren sich mehr als 100, 120 Interessierte rund ums Halberg-Stadion. 250 gegen Saar 05 bedeuten bislang den Spitzenwert.
Das Hinspiel verlor Borussia im Halberg-Stadion sang- und klanglos mit 0:3. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Da haben wir keinen Zugriff gehabt, die Ordnung hat nicht gestimmt, die Abstände waren zu groß, der Gegner war gedankenschneller. Die Jungs haben sich `abkochen´ und zu unnötigen Fouls hinreißen lassen“, so die damalige Kurz-Analyse des sportlichen Leiters Gunther Persch. Hinzu kamen mehrere strittige Entscheidungen des Unparteiischen Matthias Edrich, die Borussia im Laufe des Spiels mehr und mehr entnervten. Das soll aber nicht die enttäuschende Leistung der Borussen entschuldigen, die einfach nicht zu ihrer Form fanden und bereits nach 20 Minuten durch Tore von Ahmed Taher und Mickael Pernet mit 0:2 zurücklagen. Doch nach den gelb-roten Karten für Daniel Schlicker und Kamil Czeremurzynski sowie dem dritten Brebacher Tor durch Vedran Ivankovics Freistoß war „der Drops gelutscht“.
Die Ausgangssituation: Für Borussia ist die Saarlandliga-Saison gelaufen, der Tabellenplatz im Mittelmaß der Liga derzeit ziemlich fest zementiert. Dennoch muss es das Ziel sein, die bislang magere Rückrundenbilanz (9 Punkte aus 11 Spielen) aufzubessern und sich im Saisonfinale anständig aus der Spielzeit zu verabschieden. Ob das ausgerechnet gegen die bärenstarken Brebacher gelingt? „Die Ausgangssituation könnte für beide Teams nicht unterschiedlicher sein“, sagt Björn Klos. Borussias Trainer zollt dem Gast höchsten Respekt: „Sie haben einen Wahnsinnslauf, der zeigt, was man mit man Teamgeist, Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit erreichen kann. Insofern erinnern sie mich ein bisschen an unsere Aufholjagd in der vergangenen Saison.“ Die Gäste aus Saarbrücken werden sicherlich mit breiter Brust auflaufen und gelten mit Blick auf die aktuellen Formkurven beider Teams als klarer Favorit.
Borussias Personalsituation ist durch die Sperre von Tom Fink (rote Karte gegen Rehlingen) und den verletzungsbedingten Ausfall von Marco Dahler (Bänderriss im Fuß) nach wie „auf Kante genäht“. Ob die Saison für Marco Dahler gelaufen ist, wird sich am kommenden Dienstag bei der angesetzten MRT-Untersuchung ergeben. Waldemar Schwab wird aus familiären Gründen fehlen. Dafür stehen Tim Cullmann und Mohammed Benghebrid wieder in den Startlöchern. „Sie haben unter der Woche das erste Mal wieder mit der Mannschaft trainiert. Ob das am Samstag funktioniert, wird sich heute Abend beim Abschlusstraining herausstellen. Es wäre natürlich gut, wenn sie in die Bresche springen könnten“, so Trainer Björn Klos.
Als Schiedsrichter des Spiels ist (laut fussball.de) Marco Niebergall vorgesehen. Der 23jährige pfeift für den FSV Jägerburg, ist seit 2011 Schiedsrichter und hat viele Erfahrungen in der Verbandsliga sammeln können, ehe er im Winter 2018 den Aufstieg in die Saarlandliga geschafft hat. Dort war er bei Borussias 0:4-Niederlage in Eppelborn bereits Unparteiischer. Marco Niebergall ist zudem als Schiedsrichter-Assistent in der Oberliga unterwegs. Beim Spiel der Borussia gegen Brebach wird er an den Seitenlinien von Christian Bauer und Yannick Müller unterstützt. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gelungene Spielleitung!
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