Unser Bild: Beim letzten Zusammentreffen der Borussia mit dem FSV Jägersburg im Herbst 2019 musste Björn Klos wegen Personalmangels selbst das Borussen-Trikot überstreifen. Auch in den bisherigen Einheiten der Wintervorbereitung konnte der Coach personell noch nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. (Archivfoto: Susi Welter)
Wenn Schiedsrichter Maximilan Reichhart heute Nachmittag um 14.30 Uhr das erste Spiel der Borussia im Rahmen der Wintervorbereitung im Alois-Omlor-Sportpark beim FSV Viktoria Jägersburg anpfeift, haben die Schützlinge von Björn Klos gerade mal sieben Trainingseinheiten hinter sich. So richtig zufrieden ist der Borussen-Trainer mit dem, was dort nach der Weihnachtspause erarbeitet werden konnte, allerdings nicht. Das Problem: „Wir können derzeit personell bei weitem nicht aus dem Vollen schöpfen. Das wirft im Trainingsprogramm manches über den Haufen. Derzeit ist situative Flexibilität gefordert.“
Dies ist verschiedenen Gründen geschuldet. „Zum einen haben wir berufs- und krankheitsbedingte Ausfälle. So hat Tim Cullmann Probleme im Adduktorenbereich, Tim Braun ist aufgrund seiner Ausbildung in der Polizeischule lediglich bei den Freitagseinheiten dabei. Gleiches gilt bald auch für Dylan Sodji, der sich beruflich und damit auch örtlich verändert“, nennt Björn Klos einige Beispiele. Zum anderen sind derzeit die Amerikaner noch nicht vor Ort. „Da müssen wir uns in Geduld üben. Doch dadurch fehlen mir mit Roman Torres, Joey Perryman, Tim Ugo, Frissell und Nyger Hunter sowie dem nach Saarbrücken gewechselten Alexander Jochum sechs Spieler im Aufgebot. Vor allem auf den Flügeln wird es schwierig. Da stellt sich das Team für den Test in Jägersburg quasi von selbst auf“, so der Borussen-Coach, der derzeit zum Improvisieren gezwungen ist. „Wir müssen von Woche zu Woche schauen: Wer ist da? Wie kann man die Einheiten situativ angemessen gestalten?“
Doch klagen will der Übungsleiter nicht, sondern seiner positiven Einstellung folgend ganz einfach aus der momentanen Lage das Beste machen. Zumal es auch erfreuliche Dinge zu berichten gibt: „Kevin Saks ist gut ins Training eingestiegen, ist fit und eine gute Option. Torhüter Kevin Collofong macht einen sehr guten Eindruck und hat bei den ersten Einheiten unsere positiven Erwartungen voll bestätigt.“ Insgesamt warten in den Testspielen spielstarke Gegner auf die Borussen. „Die haben wir uns ganz bewusst auch so ausgesucht. Das sind gute Gegner, an denen wir uns orientieren können. Denn im Rahmen der Vorbereitung wollen wir unter anderem einen Schwerpunkt auf die schnellen Umschaltmomente aus der Defensive legen.“ Eine Spielsituation, die sich in Jägersburg sicher des Öfteren ergeben wird.
Die Erinnerungen an den FSV sind im Borussen-Lager – vorsichtig ausgedrückt – nicht unbedingt die besten: In der Saarlandliga gab es zuletzt im Herbst 2019 in der Ferraro-Sportarena ein herbes 1:7 – die höchste Heimniederlage seit April 1966, anno dazumal hatte der spätere deutsche Meister 1860 München mit 9:1 das Ellenfeld im Sturm erobert! Natürlich wollen die Borussen in Jägersburg und den weiteren Testspielen gut abschneiden, aber die Spielresultate sind gerade am Anfang gar nicht einmal so wichtig. Was zählt: Zum Rückrunden-Auftakt, der mit den beiden Nachholspielen gegen Siersburg und Bischmisheim (noch nicht fix terminiert) gleich zwei Heimspiele bereithält, gilt es, auf den Punkt da zu sein. (-jf-)
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