Am Wochenende starten die Borussen durch

Alle Borussen-Teams am Wochenende im Einsatz / Saarlandliga-Mannschaft testet gegen Hirzweiler-Welschbach-Stennweiler und in Steinwenden / Borussia II und III erwartet in der Ferraro-Sportarena Kohlhof II und Eiweiler

Gleich mit einem Doppelspieltag läuten die Borussen in der Testspielphase zur Saarlandliga-Saison 2022/23 ein. Am Ende einer strammen Trainingswoche treffen die Schützlinge von Coach Peter Rubeck zunächst am Samstag um 16.00 Uhr in Stennweiler auf die SG Eintracht Hirzweiler-Welschbach-Stennweiler, nur einen Tag später geht es zum Südwest-Verbandsligisten SV Steinwenden, wo die Partie am späten Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr angepfiffen wird. Auch die zweite und dritte Garnitur der Borussia ist im Einsatz: Gegner von Borussia III in der Ferraro-Sporarena ist am Sonntag um 14 Uhr der SV Kohlhof II, um 16.00 Uhr empfängt die U23 die Sportfreunde Eiweiler zum Kräftemessen – mit den Neuzugängen

Die Vereinigten aus Hirzweiler, Welschbach und Stennweiler, am Samstag Gastgeber der Saarlandliga-Mannschaft, hatten die vergangene Spielzeit hinter dem SC Ludwigsthal mit der Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Neunkirchen abgeschlossen. Im Relegationsspiel gegen den SC Alsweiler mussten sich die Mannen von Trainer Marc Hassel (seit 2020 im Amt) in einer hart umkämpften Partie zwar mit 0:1 geschlagen geben, wehrten sich aber trotz langer personeller Unterzahl (gelb-rote Karte für Pierre Bischara) tapfer. Erst in der Verlängerung sorgte Alsweilers Christopher Linn per Freistoß für das entscheidende Tor. Natürlich war die Enttäuschung groß: „Es sollte heute einfach nicht sein. Trotzdem haben wir uns als echte Einheit präsentiert. Jetzt gilt es, die Augen wieder nach vorne zu richten“, will Marc Hasselt mit seinem Team einen neuen Anlauf Richtung Landesliga nehmen. Als beste Torschützen bei der SG erwiesen sich Kapitän Lucas Eich, der in 23 Spielen 23mal einnetzte. Yannik Wendels (19 Tore in 12 Spielen) zeigte sich mit 14 Assists als Top-Vorbereiter. Auf fremden Plätzen holten Hirzweiler-Welschbach sogar einen Punkt mehr als zuhause.

Dass die Partie in Stennweiler stattfindet, ruft bei vielen Borussen äußerst positive Erinnerungen hervor. Denn die etwa 2500 Einwohner starke Gemeinde mit ihrem Sportverein war für keinen geringeren als Gerd Zewe die Startrampe für eine große Karriere: Von dort ging es 1969 ins Ellenfeld, 1972 weiter nach Düsseldorf, wo der klassische Libero richtig durchstartete und auf´s internationale Parkett und in die deutsche Nationalmannschaft schaffte. WM-Teilnehmer 1978 in Argentinien, vier A-Länderspiele, mit 847 (!) Partien in allen Wettbewerben (darunter 440 Bundesliga-Einsätze mit 42 Toren) Rekordspieler und Ehrenspielführer der Fortuna, zweimaliger DFB-Pokalsieger, Finalist im Europapokal der Pokalsieger 1980 – so lautet, kurz zusammengefasst, die mehr als beeindruckende Bilanz von Gerd Zewe! Aber auch noch einen anderen Stennweilerer hat Peter Rubeck im Gedächtnis: „Karl Gerber war in meiner Zeit als A-Jugendlicher bei der Borussia unter Trainer Hennes Schreier im Ellenfeld unser Mannschaftskapitän, er hatte einen ausgesprochen guten linken Fuß! Wir hatten damals eine gute Mannschaft, ich denke neben Karl Gerber noch an Spieler wie Franco Moro oder Bernhard Käufling“, erinnert sich Borussias Trainer noch heute. Karl Gerber erlebte seine beste Zeit später bei der FSG Schiffweiler, bei der er am größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die Oberliga (damals 3. Liga) maßgeblich beteiligt war.

Eroberte von seiner Heimat Stennweiler aus Fußball-Europa: Ex-Borusse Gerd Zewe (Foto: Ellenfeldverein / Archiv Borussia Neunkirchen)

Der Gastgeber der Borussen am Sonntag, der SV Steinwenden, hatte in der Saison 2021/22 die Meisterrunde verpasst, landete in der Abstiegsrunde aber (punktgleich mit Spitzenreiter TuS Hohenecken) auf einem guten zweiten Platz. Das verdankte die Mannschaft um Spielertrainer Daniel Meisenheimer (33) vor allem der Stärke auswärts, wo es keine einzige Niederlage gab. Schon im vergangenen Sommer trafen Steinwenden und die Borussia in einem Vorbereitungsspiel aufeinander – beim Sportfest des SV Ohmbach gab es nach Toren von Sebastian Cullmann und Yannick Brill ein leistungsgerechtes 1:1. Für die Neu-Borussen Nico Christmann und Nico Purket ist die Partie eine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte. Aber auch Peter Rubeck trifft einen alten Bekannten: „Spielertrainer Daniel Meisenheimer war zu Trainerzeiten in Zweibrücken mein Spieler beim TSC. Wir haben ihm ja jetzt mit den beiden Nicos (Purket und Christmann) zwei Spieler weggenommen. Aber das ist nun mal im Fußball so. Ich denke, dass das der Vorfreude auf das Wiedersehen keinen Abbruch tut“, so der Borussen-Coach, der dem SV Steinwenden bei dem Bemühen um dieses Testspiel deshalb auch gerne entgegengekommen ist.

Vor Jahresfrist beim 1:1 im Test in Ohmbach noch Konkurrenten, jetzt Mannschaftskameraden: Steinwendens damaliger Kapitän Nico Purket und Borussen-Stürmer Tim Klein. (Foto: -jf-)

Personell stehen Peter Rubeck 16 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Simon Schreibeisen, Dominik Jost und Marco Dahler werden verletzungsbedingt weiter fehlen, Dylan Sodji und Christoph Stemmler kehren am Samstag erst aus dem Urlaub zurück. Daniel Schlicker tritt am Samstag vor den Traualtar (herzlichen Glückwunsch vorab von allen Borussen!) – beim Einlaufen in den Hafen der Ehe wird Kamil Czeremurzynski die Borussia vertreten. „Die Mannschaft wird bunt gemischt sein, jeder wird die Gelegenheit bekommen, sich zu zeigen, damit wir uns aneinander gewöhnen und Abläufe verinnerlichen“, sagt Peter Rubeck, der im Abschlusstraining vor den beiden Testspielen am heutigen Freitag erstmals den Fokus auf taktische Übungen gelegt hat. Bleibt abzuwarten, was davon seine Schützlinge schon in den beiden Spielen am Wochenende umzusetzen imstande sind! (-jf-)

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