Unser Bild: In 90 Minuten auf dem Platz ein Löwe, mit Tochter Nele ein liebevoller Papa – Borussias Daniel Schlicker. (Fotos: -jf-)
Sein Auftreten hat etwas Ritterliches. Auf dem grünen Rasen stets voller Einsatz, leidenschaftlicher Kampf um jeden Ball, tapfere Hingabe für die Kameraden, hohes Ethos, Treue. Abseits des Platzes das Herz am rechten Fleck, sozial und rücksichtsvoll, zuweilen regelrecht sanft und beschützend, vor allem im Umgang mit seiner kleinen Tochter. Tugenden, die die Geschichtsschreiber dem englischen König Richard Löwenherz zuschrieben und die auch auf Daniel Schlicker zutreffen. Nach fünf Jahren und 116 Saarlandligaspielen mit 11 Toren im Ellenfeld heißt es nun Abschied nehmen von Daniel „Löwenherz“.
„Viele Höhen und Tiefen habe ich hier erlebt. Dabei hat es mir immer großen Spaß gemacht, im Borussen-Trikot aufzulaufen. Ich werde diese Zeit nie vergessen und immer in meinem Herzen tragen.“ So die Bilanz des 31jährigen defensiven Mittelfeldspielers. In seiner langen Zeit, die er der Borussia die Treue hielt („Ich bin nicht der Typ, der jedes Jahr einen neuen Verein braucht!“), hat er viele Freunde gewonnen, „auch für die Zeit nach dem Fußball.“ Einer davon ist Namensvetter Daniel Ruschmann, mit dem er zusammen im Ellenfeld kickte und zu dem der private Kontakt nie abgerissen ist – auch deshalb, „weil der kleine Ruschmann-Sohn gerade mal zwei Wochen älter ist als das Schlicker-Mädchen. Den Freund wird er in Zukunft als spielender Co-Trainer beim SC Blieskastel-Lautzkirchen unterstützen. Das sportliche Ziel: „Die Liga-Zugehörigkeit ist derzeit noch nicht klar. Sollte es aus der Verbandsliga runter gehen, gilt es natürlich so schnell wie möglich wieder aufzusteigen.“
Die neue Aufgabe bedeutet für Daniel Schlicker erheblich weniger Aufwand – der Hauptgrund für seinen Abschied vom Ellenfeld. Die Geburt seiner nunmehr 9 Monate alten Tochter Nele hat dem Leben eine neue Dimension verliehen und ihn dazu gebracht, über neue Prioritäten nachzudenken und neue Akzente zu setzen. „So habe ich neben der Arbeit in St. Ingbert ein bisschen mehr Zeit für die Familie. Dass wir jetzt in Blickweiler wohnen und ich in fünf Minuten mit dem Fahrrad in Blieskastel auf dem Sportplatz bin, erleichtert mir die Sache erheblich“, so Daniel Schlicker. Als Highlight in Erinnerung bleiben wird dem Kämpfertyp die Relegation zur Oberliga im vergangenen Jahr. Aber mit „mixed emotions“: „Die Stimmung im Ellenfeld war grandios! Dass wir den Aufstieg nicht geschafft haben, war deshalb gleichzeitig die größte Enttäuschung“, blickt Daniel Schlicker zurück. Unvergessen wird ihm auch die Partie im November 2021 gegen die SG Mettlach-Merzig bleiben, in der er mit seinem Treffern zum 2:2 maßgeblichen Anteil hatte, dass die Borussia das Spiel in der Nachspielzeit noch mit 3:2 zu ihren Gunsten drehen konnte.
Das Saisonfinale im Borussen-Trikot, auch wenn es nicht im stimmungsvollen Stadion stattfindet, will Daniel Schlicker am kommenden Sonntag noch einmal ausgiebig genießen. Dass es momentan richtig rundläuft, hängt für ihn auch mit der zurückgekehrten guten Stimmung im Team zusammen: „Jeder fightet für den anderen, auch die Spielidee ist unter Philippe Persch eine andere. Der Erfolg in den letzten Spielen bestätigt uns in unserer Arbeit“, so Daniel Schlicker, der gegen den SC Halberg-Brebach auf eine Fortsetzung der kleinen Serie (5 Spiele ohne Niederlage und Gegentor) hofft, „vielleicht ja auch noch mit einem Tor von mir! Es macht jedenfalls augenblicklich richtig Spaß. Eigentlich schade, dass die Saison jetzt vorbei ist.“
Eine alte Lebensweisheit besagt: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist!“ Das darf sicher auch Daniel Schlicker für sich in Anspruch nehmen. In den 90 Minuten gegen Brebach wird er wieder voller Leidenschaft alles raushauen, um jeden Ball und jeden Meter Boden kämpfen und sich für seine Teamkameraden einsetzen. Denn Daniel Schlicker kann gar nicht anders, das ist Teil seines Charakters: Ein Löwenherz eben!
Borussia dankt Daniel Schicker ganz herzlich für fünf Jahre vorbildliches Engagement und wünscht ihm und seiner jungen Familie für die Zukunft alles Gute! Er soll wissen, dass er im Ellenfeld immer ein gern gesehener Gast ist: „Schau mal wieder rein bei der Borussia, Daniel!“ (-jf-)
Alles alles gute für die zukunft mein freund. Vielen dank für den einsatz in all den jahren.
Alles Gute Daniel alter Weggefährte