Deutlicher Erfolg bei keineswegs enttäuschendem FC Palatia / Kamil Czeremurzynski, Nyger Hunter, Vincenzo Accuriso (2) und Jan Luca Rebmann (2) die Torschützen
Unser Bild: Gleich sechsmal durften die Borussen (hier nach Nyger Hunters 2:0) beim FC Palatia Limbach jubeln und in der Offensive Selbstbewusstsein gewinnen. (Foto: Susi Welter)
Dass Borussia mit einem so deutlichen Erfolg beim FC Palatia Limbach recht souverän in die nächste Pokalrunde einzog, hatte Björn Klos nicht erwartet. „Limbach ist eine Mannschaft, die über die Emotionen kommt. Pokal, Flutlicht, mit Borussia ein traditionsreicher Verein zu Gast, am nächsten Tag Feiertag – das sind alles Faktoren, die ein solches Team dann auch mal über sich hinauswachsen lassen“, so die Erwartung des Borussen-Trainers, der trotz des 0:6 einen guten Gegner gesehen hatte: „Die Palatia hat nicht enttäuscht, hat mit offenem Visier agiert und immer versucht, die Situationen spielerisch zu lösen. Dazu haben sie sich in der ersten Halbzeit auch zwei, drei richtig gute und gefährliche Möglichkeiten erarbeitet. Im Endeffekt haben wir aber die Fehler des Gegners konsequent genutzt. Und vielleicht liegt darin dann auch letztlich der Unterschied zwischen Verbandsliga und Saarlandliga“, so Björn Klos in seiner Analyse.
Die Borussen konnten ihr Vorhaben, ein frühes Tor zu erzielen und so dem Spiel die Richtung vorzugeben, bereits in der Anfangsphase gleich zweimal erfolgreich umsetzen. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, als der wieselflinke Nyger Hunter bei einem Vorstoß über die linke Seite das Leder von der Grundlinie aus zurücklegte und Kamil Czeremurzynski zur Stelle war. Kaum zwei Zeigerumdrehungen später war es Nyger Hunter selbst vorbehalten, in „Arjen-Robben-Manier“ nach innen zu ziehen und den Ball unhaltbar für Routinier Matthias Kuhn im Palatia-Tor zu versenken – eine tolle Einzelleistung, mit der die Weichen für einen Sieg der Borussia gestellt waren. Anschließend gab es Chancen auf beiden Seiten. Zunächst bewährte sich Marlon Beckinger im Borussen-Tor, als er Marco Kittos Freistoß aus 17 Metern parierte (11.), gegen Julian Lauer aufgepasst (15.) und auch die Prüfung durch Sascha Lang bestanden hatte (23.). Auf der Gegenseite verfehlte Nyger Hunter nur knapp das Tor (17.) und Kristof Scherpfs Ball landete auf der Latte des Palatia-Tores (29.). Vor dem Seitenwechsel schlug dann Vincenzo Accursio, bereits am vergangenen Samstag gegen den FV Eppelborn Doppeltorschütze, zweimal zu: Zuerst verwertete der 19jährige Stürmer ein Zuspiel von Kamil Czeremurzynski, der am gegnerischen Strafraum erfolgreich gepresst hatte, zum 0:3 (37.), ehe er unmittelbar vor dem Pausenpfiff in die Strafraummitte eingelaufen war, wo er eine Ablage von Jan Luca Rebmann zum 0:4 verwertete (45.). Zwischendurch hatte Palatias Torjäger Tim Pommerenke zweimal für Aufregung im Borussen-Strafraum gesorgt, als er zum einen knapp am Tor vorbei zielte (42.) und wenig später an Marlon Beckinger scheiterte (43.). „Borussia führt mit komfortablem Vorsprung und gutem Spiel. Limbach hält gut mit und hatte auch einige gute Chancen“ – so das Fazit, das die zuhause gebliebenen Borussen-Fans im Liveticker auf fupa.net nachlesen konnten und „das die ersten 45 Minuten“, so Björn Klos, „auch ganz gut widergibt.“
Nach der Pause setzten die Borussen sofort nach, um die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Das gelang sehr schnell. Denn nach 48 Minuten musste Jan Luca Rebmann nach einer sehenswerten Kombination über mehrere Stationen nur noch den Fuß hinhalten musste (48.). Nach dem 5:0 setzte Björn Klos mit offensiven Wechseln (Josef Hindi für Vincenzo Accursio, Frissell Hunter für Kristof Scherpf) die Schlagzahl nochmal zu erhöhen und Akzente zu setzen, doch Borussia spielte nun nicht mehr so konsequent und zwingend nach vorne. Die Partie plätscherte ereignisarm mehr oder weniger vor sich hin, auch wenn der Borussen-Coach seine Mannschaft angesichts skurriler Ergebnisse der letzten Wochen (u.a. hatte Saar 05 in Unterzahl ein 1:5 beim FV Schwalbach noch zum 5:5 egalisieren können!) eindringlich gewarnt hatte. Doch die Defensive um Kapitän Marco Dahler ließ nichts mehr anbrennen. Damit konnte auch das zweite von Björn Klos ausgegebene Ziel, bei einem ambitionierten Gegner zu null zu spielen, erreicht werden. Kurz vor Schluss machte dann Jan Luca Rebmann nach Vorlage von Frissell Hunter mit seinem zweiten Treffer das halbe Dutzend voll.
Borussia erledigte nach dem 8:0 bei der DJK Münchwies, dem 5:0 bei Viktoria St. Ingbert nun auch in Limbach die dritte Pokalaufgabe mit Bravour. Das kann man nicht von allen Saarlandligisten sagen. Denn mit Saar 05 (3:4 n.E. beim SV Rohrbach) und dem SV Mettlach (4:6 n.E. beim SV Bliesmengen-Bolchen) sind zwei Clubs vorzeitig ausgeschieden. Rot-Weiß Hasborn – am Samstag Gastgeber der Borussia (Anstoß: 16.00 Uhr) leistete dem 1. FC Saarbrücken erbitterten Widerstand und musste sich – nach 2:0-Führung – erst in den letzten fünf Minuten mit 2:3 geschlagen geben. Spitzenreiter SV Auersmacher kassierte bei den Sportfreunden Rehlingen-Fremersdorf trotz Überzahl und 4:2-Führung in der 85. Und 89. Minute noch den 4:4-Ausgleich und setzte sich erst in der Verlängerung mit 7:4 durch – Resultate, die beweisen, dass der Pokal tatsächlich eigene, oft unberechenbare Gesetze hat, bei denen im Duell David gegen Goliath der Ligen-Unterschied oft verwischt. Das macht den Wettbewerb so interessant und spannend! (-jf-)
Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Pokalspiel bei Palatia Limbach. (Fotos: Susi Welter)
Borussia in der Pokal-Statistik:
Unsere Mannschaft: Marlon Beckinger – Jan Luca Rebmann, Marco Dahler, Tim Braun, Tim Cullmann, Kamil Czeremurzynski (ab 57. Attila Serr), Nino Kannengießer, Kristof Scherpf (ab 59. Frissell Hunter), Daniel Schlicker, Nyger Hunter, Vincenzo Accursio (ab 59. Josef Hindi). – Unser Trainer: Björn Klos.
Tore: 0:1 (6.) Kamil Czeremurzynski, 0:2 (8.) Nyger Hunter, 0:3 (37.) Vincenzo Accursio, 0:4 (45.) Vincenzo Accuriso, 0:5 (48.) Jan Luca Rebmann, 0:6 (89.) Jan Luca Rebmann. – Schiedsrichter: Nicola Sprunck (Oberbexbach). – Zuschauer: 300. – Gelbe Karte Borussia: Kamil Czeremurzynski (30.).
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