Viel Zeit, über die 0:3-Niederlage am vergangenen Wochenende nachzudenken, hat Borussia nicht. Denn schon am morgigen Mittwoch (11. September) steht die nächste wichtige Aufgabe an. Im Betzental-Stadion zu St. Ingbert wartet um 19.00 Uhr mit dem traditionsreichen FC Viktoria 09, der erst vor wenigen Wochen seinen 110. Geburtstag feierte, ein nicht zu unterschätzender Gegner in der 3. Runde des Sparkassenpokals Saar auf die Truppe von Björn Klos. Über den Pokal wieder zum Schwung der letzten Heimspiele zurückfinden – schon einmal hat das in dieser Saison gut funktioniert, als die Borussen das 0:4 in Reimsbach mit dem 8:0 bei der DJK Münchwies postwendend korrigieren konnten.
„Wir haben ja im Vorjahr viele positiven Erfahrungen im Saarlandpokal gemacht, als wir bis ins Halbfinale vorgestoßen sind. Das war ein tolles Erlebnis und sollte Ansporn genug sein, auch diesmal im Pokal weit zu kommen“, so Björn Klos, der mit seinen Jungs das Ziel formuliert hat, in diesem Wettbewerb zu überwintern. Aber das frühe Ausscheiden vor zwei Jahren beim 2:3 in Riegelsberg muss uns auch eine Warnung sein, die Sache sehr ernst zu nehmen. Zumal die Pokalpartie für den Gegner ein Highlight darstellt. Die Viktoria wird sich entsprechend zerreißen und uns das Leben so schwer wie möglich machen wollen“, weiß der Borussen-Coach. Zwar will er in St. Ingbert keine personellen Experimente eingehen, aber der Kader ist für das Pokalspiel leider wieder etwas zusammengeschrumpft: Christoph Stemmler ist nach seiner roten Karte in Auersmacher gesperrt, Kristof Scherpf beruflich unabkömmlich. Kamil Czeremurzynski und Julian Flammann fehlen aufgrund ihrer muskulären Verletzungen aus dem Köllerbach-Spiel. Auch Daniel Schlicker ist nicht einsatzfähig – er hat eine Risswunde am Schienbein erlitten, die geklammert werden musste. Tim Cullmann ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, ist aber noich keine Option. Nicht ausgeschlossen deshalb, dass Björn Klos selbst das Trikot überstreift.
Die Schwarz-Gelben aus St. Ingbert hatten in der Vorbereitung im Finale um die Stadtmeisterschaft mit einem 2:0-Sieg gegen Saarlandliga-Absteiger SV Rohrbach aufhorchen lassen, dann aber, bedingt durch einen personellen Umbruch, in der Landesliga Ost einen regelrechten „Stotterstart“ hingelegt. Nach sechs Spieltagen lediglich drei Punkte, die man in einem dramatischen Spiel mit 4:3 ausgerechnet gegen den bis dahin verlustpunktfreien Spitzenreiter SV Furpach gewinnen konnte, sind eine magere Ausbeute. Dennoch zeigt die Leistungstendenz eindeutig nach oben, wie die Mannschaft des deutsch-niederländischen Spielertrainers Jeff Pluijmakers auch am vergangenen Wochenende beim aktuellen Tabellenführer Genclerbirgili Homburg unter Beweis stellen konnte, wo sich die Viktoria trotz eines 0:2 gut verkaufte. „Ich kann unseren Anhängern versprechen, dass wir mit Hochdruck an unseren Schwachstellen arbeiten“, sagt der 29jährige Spielertrainer, der von seinen beiden ebenfalls noch aktiv spielenden Co-Trainern Hendrik Brixius und „Josch“ Schmid unterstützt wird, im Viktoria-Magazin „Betzi“. Die hohe Trainingsbeteiligung stimmt optimistisch: „Wir hatten in den vergangenen Wochen immer 20 Spieler im Training, auch 25 Leute sind keine Seltenheit“, so der Coach, der seinen Schützlingen (Durchschnittsalter: 26,6 Jahre) attestiert, „jedes Mal richtig Gas zu geben und sich in jeder Einheit weiterzuentwickeln. Wir müssen die Trainingsleistungen jetzt natürlich auch auf die Spiele übertragen bekommen“, sagt Pluijmakers. Der studierte Soziologe und Fan des FC Liverpool möchte damit natürlich am liebsten schon im Pokal gegen die Borussia damit anfangen und dem Vereinsnamen „Viktoria“ alle Ehre machen: Der Name kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Sieg“. Noch bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die Trophäe für den deutschen Fußballmeister nach der römischen Siegesgöttin „Viktoria“ benannt.
Nachdem die Viktoria in der vergangenen Saison als Aufsteiger mit Platz 8 den Klassenerhalt recht souverän geschafft hat, ist es jetzt das Ziel, sich in der Landesliga zu etablieren, um vielleicht eines Tages so erfolgreich zu sein wie der Lokalrivale SV St. Ingebert. Der hat mittlerweile seine Mannschaft seit 2018 aus dem Spielbetrieb abgemeldet, nachdem es bereits 2016 Probleme gegeben hatte. Der 1945 gegründete SV St. Ingbert hatte es immerhin 1987 fertiggebracht, den Saarlandpokal in die fünftgrößte Stadt des Saarlandes zu holen. Dabei siegten die St. Ingberter, in deren Reihen damals der Ex-Borussen Martin Fiannaca kickte, im Halbfinale im Ellenfeld mit 2:1 nach Verlängerung. Auch in den Jahren nach Borussias Zweitliga-Abstieg 1975 kreuzten die Männer vom SV drei Jahre lang mit der Borussia in der Amateurliga Saar (damals 3. Liga!) die sportlichen Klingen, konnten dabei aber in sechs Spielen keinen einzigen Punkt gewinnen. In der Spielzeit 1957/58 spielte der SV St. Ingbert gar für ein Iahr in der Oberliga Südwest – der damals höchsten deutschen Spielklasse! Borussia gewann beide Spiele deutlich (5:0 in St. Ingbert, 5:1 im Ellenfeld).
Hinweis: Das wegen des Schiedsrichter-Streiks am kommenden Wochenende abgesetzte Spiel gegen den FSV Jägersburg wird in der übernächsten Woche am Mittwoch, dem 25. September, nachgeholt. Björn Klos hat zwar Verständnis für den Protest der Unparteiischen („Einen Schiedsrichter körperlich anzugehen ist ein absolutes No-go!“), doch wie fast alle seine Trainerkollegen in der Saarlandliga bedauert der Borussen-Trainer ein weiteres Wochentagsspiel: „Das ist für die Jungs, die ja alle einer Arbeit nachgehen, eine erhebliche Belastung!“ Die Partie wird wohl auch wegen der dann schon früher einsetzenden Dunkelheit nicht im Ellenfeld-Stadion stattfinden können, sondern unter das Flutlicht in die Ferraro-Sportarena verlegt werden müssen. (-jf-)
Möge das bessere Team gewinnen , Fair Respektvoll Verletzungsfrei ‼️
GOBORUSSIANKGO
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Euer MADDINNAUSNK