Vincenzo Accursio hat im Ellenfeld Fuß gefasst / Bislang Torjäger Nummer eins bei der Borussia
Vin-cen-zo – schon der Name hört sich an wie ein Volltreffer. Vin-cen-zo – ein Dreiklang aus Ballannahme, Schuss und Tor! Vin-cen-zo – der Sieger, der Eroberer, so die Bedeutung des aus der Sprache der alten Römer abgeleiteten Namens. Irgendwie passt das. Denn auf diesen Namen hört Borussias Nummer 10: Vincenzo Accursio.
Zu Saisonbeginn ist der 19jährige aus der A-Jugend des 1. FC Saarbrücken zur Borussia gekommen. Und hat das Ellenfeld und die Herzen der Fans im Sturm erobert. Fast wie Julius Caesar: „Veni, vidi, vici – ich kam, sah und siegte.“ Mit 9 Treffern bester Torschütze, in allen 22 Spielen auf dem Platz präsent – wahrlich die Bilanz eines Siegers, eines Eroberers. „Dass mein erstes Jahr im Seniorenbereich so erfolgreich verlaufen würde mit so viel Toren und Einsatzzeiten, hätte ich nicht erwartet“, ist der junge Stürmer selbst überrascht über das, was er bislang im Ellenfeld erlebt hat. Was sind die Ursachen dieser herausragenden Bilanz? In erster Linie nennt Vincenzo Accursio die Trainingsarbeit unter Björn Klos: „Das gehört zum Besten, was ich bisher erlebt habe!“ Hinzu kommt der persönliche Ehrgeiz, das permanente Bemühen, die vom Coach geforderten Vorgaben umzusetzen, in jedem Training und Spiel dazuzulernen. Oft sucht Vincenzo Accursio, der nicht zuletzt wegen Ehrgeiz und Zielstrebigkeit Cristinao Ronaldo als sein Vorbild nennt, das Gespräch mit dem Coach, der ihm Tipps gibt und versucht, ihn besser zu machen. Ebenfalls ein dickes Plus sind die eigenen Stärken wie Schnelligkeit, Abschluss und ein gutes Auge. Auch Björn Klos ist mehr als zufrieden mit dem, was sein junger Schützling abgeliefert hat: „Wir haben Vincenzo schon im Vorfeld der Saison beobachtet. Die dort gewonnene Einschätzung konnte er voll bestätigen, hat sich sehr gut entwickelt. Er hat gute Laufwege, behauptet sich zunehmend auch körperlich besser und ist cool und abgezockt vor dem Tor.“
Nicht zuletzt hat die Familie ihren Anteil daran, dass Vincenzo Accursio so schnell Fuß fassen konnte. „Sie unterstützt mich, wo sie nur kann, und steht immer hinter mir.“ Bei jedem Spiel ist die Familie dabei, und wenn Mama Accursio gelegentlich am Samstag arbeiten muss, kommt die Oma mit. Das bedeutet Familienmensch Vincenzo Accursio sehr viel. Der Neunkircher Junge, dessen Vater schon im Verein tätig war, hat bereits in der Jugend das Trikot der Borussia getragen, ehe er nach Saarbrücken wechselte. Die Rückkehr ins Ellenfeld ist für ihn kein Rückschritt, im Gegenteil: „Ich bin hierher gekommen, weil ich eine große Chance auf meine persönliche Weiterentwicklung sehe“, sagt er. Die bisherige Bilanz bestätigt diese Einschätzung eindrucksvoll.
Dass die Corona-Krise die gute Entwicklung jetzt eine Zeitlang ausbremst, passt „Winni“, wie Vincenzo Accursio von Fans und Teamkollegen gerufen wird, natürlich nicht in den Kram. Aber er versucht, das Beste daraus zu mache: „Der Sport spielt auch jetzt zuhause für mich eine ganz große Rolle. Jede Menge Läufe, Workout und so weiter. Wir haben von Björn Klos und Philippe Persch Pläne bekommen, die wir abarbeiten“, so der Offensivspieler. Wer ihn kennt, weiß, dass er mit seinen sportlichen Aktivitäten noch weit über die Planvorgaben hinausgeht. Dennoch: „Der Ball, die Teamkameraden fehlen.“ Deshalb hat er auch die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, „dass wir doch noch ein paar Spiele haben werden. Wenigstens im Pokal.“ Auch beruflich spürt Vincenzo Accursio die Auswirkungen der Krise. Nach dem Abitur am Steinwald-Gymnasium hat er sein erstes Studiensemester im Bauingenieur-Wesen hinter sich, die Klausuren mit Bravour absolviert. Das zweite Semester hat digital begonnen: „Die Vorlesungen verfolge ich online am PC. Irgendwie kann ich mich da besser konzentrieren, die Ablenkung ist nicht so groß wie im Hörsaal“, kann er der Situation auch Positives abgewinnen.
Natürlich geht der Blick auch in die Zukunft. „In der nächsten Spielzeit würde ich mit der Borussia gerne unter den Top drei der Liga landen und dazu mit möglichst vielen Toren beitragen“, formuliert er seine Ziele, ist aber realistisch genug, auch Rückschläge einzukalkulieren. Wahre Stärke bedeutet nicht, nie hinzufallen, sondern wieder aufstehen – mit dieser Mentalität geht Vincenzo Accursio an Probleme heran. Dass er in Zukunft einen früheren Mannschaftskameraden vom 1.FCS an seiner Seite haben wird, freut ihn ganz besonders. „Mit Niklas Allenfort habe ich in Saarbrücken in der A-Jugend zusammengespielt, er im jüngeren Jahrgang, ich im älteren. Der Kontakt ist seitdem nie abgerissen, ich habe auch vor dem Wechsel mit ihm gesprochen. Er ist ein guter Typ, ruhig, aber auf dem Platz immer voll dabei. Er wird eine Verstärkung für uns werden“, so die feste Überzeugung. In derzeit ungewisser Situation eine gute Perspektive für die Borussia und für Vincenzo Accursio, der auch weiter alles dafür geben wird, seinem Namen alle Ehre zu machen: Vin-cen-zo – auf zu weiteren Siegen, auf zu weiteren Eroberungen! (-jf-)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar