Am Samstag (15.30 Uhr) ist mit den Sportfreunden Köllerbach ein Top-Team der Liga zu Gast im Ellenfeld. Die Mannschaft von Trainer Robin Vogtland (Foto oben / -jf-) ist nach der Winterpause gut aus den Startlöchern gekommen und hat beste Chancen, bis zum Schluss im Kampf um die Aufstiegsplätze ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Wie Köllerbachs temperamentvoller und engagierter Trainer die derzeitige Situation bewertet, warum er im Sommer zur Spvgg Quierschied wechselt und was er vom Auftritt seiner Mannschaft bei der Borussia erwartet, darüber gibt das folgende Interview Aufschluss.
5:0 in Rastpfuhl, 3:3 gegen Elversberg, 3:0 gegen Rehlingen, 7 Punkte aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause – wie zufrieden ist man in Köllerbach mit dem Start in die Restrunde der Saarlandliga?
RV: Sehr zufrieden! Hätte man mir vor den drei ersten Spielen gesagt, dass wir 7 Punkte holen, hätte ich das sofort unterschrieben! Denn die Aufgabe in Rastpfuhl war unangenehm, mit Elversberg hatten wir die Übermannschaft der Liga zu Gast und Rehlingen war insofern keine einfache Aufgabe, da jeder von dir einen klaren Sieg erwartet – da kannst du eigentlich nur verlieren. Insofern haben wir uns in diesen drei Spielen in der englischen Woche jetzt eine gute Ausgangsbasis für die kommenden Aufgaben verschafft.
Wie ärgerlich ist dennoch das 3:3 gegen Elversberg, immerhin habt Ihr bis zehn Minuten vor Schluss 3:1 geführt?
RV: Natürlich hätten wir auch da gerne die drei Punkte mitgenommen. Da müssen wir einfach cleverer agieren. Aber es war beeindruckend, wie die Elversberger sich auch vom Zwei-Tore-Rückstand überhaupt nicht beeindrucken ließen und weiter ihr Ding ganz cool durchgezogen haben. Das muss man dann auch anerkennen. Die gute Ausbildung im NLZ zahlt sich halt gerade in solch kritischen Situationen aus. Man hat gespürt, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht mit Spielern, die seit der Jugend viermal die Woche trainieren!
Die Sportfreunde Köllerbach galten ja schon vor Rundenbeginn bei vielen Trainerkollegen als ein Team, das in dieser Saison oben mitspielen kann. Was macht Euch so stark?
RV: Verschiedene Dinge. Zum einen haben wir einen unheimlich guten Zug im Training, jeder hängt sich voll rein, will sich mit guten Trainingsleistungen anbieten. Etwas Besseres als eine solche Konkurrenzsituation kann einem Trainer nicht passieren! Dann haben wir natürlich zu Valentin Solovey mit Yannick Nonnweiler und Sascha Fess noch zwei torgefährliche Spieler dazubekommen. Mit Solovej und Nonnweiler haben vorne drin jetzt zwei große Stürmer, die beide auch fußballerisch gut sind, so dass wir eben nicht, wie man erwarten könnte, nur mit langen Bällen operieren. Und Sascha Fess hat auch schon immerhin acht Tore erzielt und zehn Torvorlagen geliefert. Das alles macht unser Spiel variabel und unberechenbar. Hinzu kommen Disziplin und eine offene Kommunikation innerhalb des ganzen Teams, so dass insgesamt eine gute Atmosphäre herrscht. Wir haben in den letzten Jahren bei unseren Neuzugängen immer auch auf die Charakterstärke geachtet – dies hat einen Prozess in Gang gesetzt, der über die Zeit Früchte trägt.
Im Sommer wechselt Robin Vogtland als Trainer zur Spvgg Quierschied. Was habt Ihr Euch für die restliche Runde in der Saarlandliga bis zu Deinem Abschied vorgenommen?
RV: Zum einen weiter mit gutem erfolgreichen Fußball viele Fans in unser Stadion an der Burg locken und dabei natürlich die bestmögliche Platzierung im Endklassement erreichen! Die gute Ausgangsbasis, die wir uns erarbeitet haben, wollen wir nutzen, um weiter oben mitzuspielen. Ob es am Ende zu mehr reicht, das wird vor allem in den kommenden Auswärtsspielen entschieden, die uns nacheinander zuerst ins Ellenfeld, dann nach Auersmacher, Herrensohr und zu Saar 05 führen!
Wie bewertet Robin Vogtland seine vier Jahre in Köllerbach und was bedeutet die neue Aufgabe in der Heimatgemeinde Quierschied?
RV: In vier Jahren Köllerbach habe ich viel gelernt und bei meiner Trainertätigkeit viel vom semiprofessionellen Spielerdasein profitiert. Ich kann gut nachvollziehen, wie sich Spieler fühlen, wenn sie nach einem 8-Stunden-Arbeitstag ins Training kommen. Ich hatte in Köllerbach vier Jahre Zeit, gemeinsam mit dem Vorstandsteam etwas zu aufzubauen und zu entwickeln. Das sind wertvolle Erfahrungen, die ich nicht müssen möchte. Andererseits reizt es mich jetzt, mich einer neuen Herausforderung zu stellen, was Neues auszuprobieren, einen anderen Club auf das nächste Level zu bringen und mich selbst dabei zu beweisen. Hinzu kommt die ganz persönliche Komponente, dass ich in Quierschied geboren bin.
Im Vorjahr haben sich die Sportfreunde Köllerbach mit Robin Vogtland als Trainer und Spieler im Ellenfeld erst nach harter Gegenwehr in der Schlussphase mit 0:2 geschlagen gegeben. Welche Erinnerungen verbindest Du mit diesem Spiel?
RV: Es war ein Kampfspiel, wie meistens im Ellenfeld. Bitterkalt war es, die eine Spielhälfte war noch gefroren, wir haben uns nicht in allen Spielphasen geschickt angestellt. So stand am Ende die 0:2-Niederlage.
Wie schätzst Du die derzeitige Spielstärke der Borussen ein?
RV: Borussia hat eine kämpferisch starke Truppe, aber auch spielstarke Akteure in ihren Reihen. Ein Jens Kirchen hat trotz all seiner Verletzungen das Fußballspielen nicht verlernt, Yannick Bach ist einer, der sich immer mit großem Kampfgeist in ein Spiel hineinarbeitet, auch Marco Dahler ist ein guter Fußballer und Philippe Persch ein starker Torwart. Man sollte also nicht den Fehler begehen, die Mannschaft nach dem derzeitigen Tabellenstand zu beurteilen. In einer total ausgeglichenen Liga hätte Borussia in manchen engen Spielen durchaus auch den einen oder anderen Punkt mehr holen können, und dann sähe die Tabelle schon anders aus!
Mit welchen Erwartungen und Hoffnungen geht Ihr in die Partie im Ellenfeld?
RV: In Neunkirchen war es noch nie einfach und wird es nie einfach sein. Deshalb sind wir nicht so naiv zu glauben, wir fahren dahin und nehmen locker die drei Punkte mit. Ich erwarte auch diesmal ein Spiel, das vom Kampf geprägt sein wird. Wir freuen uns jedenfalls darauf, in einem der schönsten Stadien des Saarlandes antreten zu können, werden das einerseits auch genießen, andererseits aber nicht ausblenden, dass wir schon gerne nicht mit leeren Händen nach Hause fahren wollen!
Robin Vogtland, vielen Dank für das Gespräch! Wir wünschen den Sportfreunden Köllerbach für die restliche Runde viel Glück und Erfolg! (-jf-)
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