Dylan Sodji, Kamil Czeremurzynski und Daniel Schlicker sorgen für den ersten Pflichtspiel-Dreier der Borussia nach der Winterpause
Unser Bild mit Symbolcharakter: Dylan Sodji stemmt sich Bliesmengens Angreifern entgegen. Borussias Nummer 27 eröffnete den Torreigen und wurde von Minute zu Minute stärker. (Foto: -jf-)
Tim Cullmann war nicht rundum zufrieden. Das Borussen-Urgestein, in der Rückrunde erstmals nach Verletzungspause wieder im Einsatz, verließ gegen 18.00 Uhr mit der Sporttasche über der Schulter die Kabine und machte sich so seine Gedanken über die 90 Minuten gegen Bliesmengen-Bolchen in der Ferraro-Sportarena. Keine Frage: Er freute sich zwar über den 3:0-Sieg, befand jedoch selbstkritisch, „selten einen solchen Sieg nach nur durchwachsener Leistung erlebt zu haben.“ Was dem Routinier allerdings gefallen hatte: „Wir haben geschlossen auf Kommandos gehört. Und die Unterstützung der Fans war großartig!“ In der Tat erwies der Borussen-Anhang als der zwölfte Mann, der ein feines Gespür dafür entwickelt hatte, dass das Team um „Culle“, der in Abwesenheit des aus beruflichen Gründen fehlenden Marco Dahler die Kapitänsbinde trug, dem spielerisch starken Gast aus dem Mandelbachtal einen großen Kampf lieferte. Um jeden Ball fighten, keinen Ball verloren geben, einer für alle, alle für einen – diese Marschroute war in dem mit viel Leidenschaft und Verbissenheit geführten Duell in jeder Minute zu merken. Dass der Sieg am Ende verdient war, stellten weder Bliesmengens Stadionsprecher Günther Klingler noch Axel Bastian im fupa.net-Liveticker in Frage. Einig war man sich dagegen darin, „dass das Resultat zugunsten der Borussia in einer Partie auf Augenhöhe vielleicht etwas zu hoch war.“ Denn die Gäste konnten im Ellenfeld sehr wohl zeigen, warum sie in der vorderen Tabellenhälfte zu finden sind, und durften trotz des 0:3 erhobenen Hauptes ins Mandelbachtal zurückkehren.
Während bei den Borussen in der Anfangsphase die Verunsicherung nach den zwei Startniederlagen greifbar war, kamen die ganz in Rot gekleideten „Menger“ besser in die Partie und hatten nach 9 Minuten bereits zwei dicke Chancen auf ihrem Konto: Torjäger Luca Bauer stellte jeweils nach Angriffen über die rechte Seite seinen „Riecher“ unter Beweis und kam trotz Bedrängnis zum Abschluss, scheiterte aber am reaktionsschnellen Maximilian Strack, der im richtigen Moment abtauchte und einen drohenden Rückstand verhindern konnte. Das erste Tor aber gelang der Borussia. Nachdem das Schiedsrichtergespann um Thomas Haab per Tape die Winkfahne des Linienrichters repariert hatte, schlug Tim Cullmann einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit Verve in den „Menger“ Strafraum, wo der aufgerückte Dylan Sodji sich in einer Spielertraube am höchsten schraubte und das Leder mit Wucht ins lange Toreck köpfte – ein Tor des Willens und der Entschlossenheit. Dieser Treffer verlieh dem bis dahin um Sicherheit ringenden Abwehrspieler, dessen Einsatz wegen einer Knieblessur auf der Kippe stand, zunehmend Selbstsicherheit, von Minute zu Minute wurde der 27jährige stärker und entwickelte sich bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden nach 73 Minuten als „Turm in der Schlacht“. Fast hätte Danny Kleinbauer nach 30 Minuten nachgelegt, doch Bliesmengens Torhüter Ludovic Fossati war auf dem Posten und konnte seinen Drehschuss im Nachfassen entschärfen. Borussia hatte gegen die Gäste, deren Kombinationsspiel teilweise wie am Schnürchen lief, vor dem Halbzeitpfiff noch eine brenzlige Situation zu überstehen, als mehrere Schussversuche aus aussichtsreicher Position mit vereinten Kräften abgeblockt wurde.
Starke Rettungstat: Borussen-Keeper Maximilian Strack verhinderte, in dieser Szene unterstützt von Dylan Sodji und Tim Braun, gegen Luca Bauer (Nr. 17) in der Anfangsphase gleich zweimal das 0:1. (oben) und durfte sich nach dem Schlusspfiff strahlend zurecht von den Kameraden feiern lassen (unten). (Fotos: -jf)
Auch nach Wiederanpfiff bot sich Bliesmengen die erste Torgelegenheit, doch Jordan Steiner verzog nach einem Freistoß das Leder knapp am langen Eck vorbei (51.). Auf der anderen Seite zielte Nico Christmann nach Ablage von Niklas Allenfort per Dropkick etwas zu hoch (55.). Die auf Konter lauernden Borussen hatten in dieser Phase die besseren Chancen. So hätte Dylan Sodji nach 57 Minuten das 2:0 erzielen können, ja müssen, als er nach energischer Balleroberung und dynamischem Solo unaufhaltsam auf das Gäste-Tor zumarschierte, aber in der Eins-zu-eins-Situation an Torhüter Fossato scheiterte. Die Gäste mobilisierten anschließend wieder alle Kräfte, verzeichneten mehrere Eckbälle und Freistöße in Strafraumnähe, doch ohne Effizienz: Weder Luca Bauer (65.) noch zweimal Oliver Schramm (60. / 67.) hatten ihr Ziel-Visier richtig eingestellt. Besser machte es nach 70 Minuten Kamil Czeremurzynski, der vom frühen Anlaufen des unermüdichen Kevin Saks profitierte: Nach zu kurz geratenem Klärungsversuch tauchte Borussias Nummer 15 allein vor Keeper Ferrati auf und netzte nervenstark zum 2:0 ein. Die Vorentscheidung? Es schien so, auch wenn die Gäste nicht aufgaben und weiter am Drücker blieben. Aber wieder fand Oliver Schramm bei seinem Abschluss Maximilian Strack, der nicht umsonst von den Usern des Internetportals fupa.net zum „besten Spieler des Spiels“ gewählt wurde, auf dem Posten (76.).
Sodji, Sodji, noch einmal, es war so wunderschön: Borussias Führungstreffer durch den dynamischen Kopfball von Dylan Sodji, der sich anschließend wie ein Schneekönig über den Erfolg freut (oben). Mit der „Picke“ sorgt Kamil Czeremurzynski nach 70 Minuten für das 2:0 und darf über sein drittes Saisontor jubeln (unten). (Fotos: -jf-)
Nachdem Kamil Czeremurzynski nach einem Fehler von Steffen Nagel allein vor Fossati nicht nur am Torwart, sondern auch am rechten Pfosten vorbeigezielt hatte, blieb es dem eingewechselten Daniel Schlicker vorbehalten, per Flachschuss mit dem 3:0 den Deckel drauf zu machen (86.). Vorausgegangen war die Entschlossenheit von Sebastian Cullmann, der sich an der Strafraumgrenze das Leder geschnappt hatte, in den 16-Meter-Raum eingedrungen war und in den Rücken der Abwehr auflegte. Spätestens jetzt verstummte Bliesmengens Trompeter auf den Rängen, der zuvor einige Male zur „Attacke“ geblasen hatte. Kurz vor dem Ende hätte Daniel Schlicker fast noch einen Doppelpack geschnürt, doch erwies sich Fossati im „Menger“ Kasten als aufmerksam Ballfänger. Aber Hand aufs Herz: Ein 4:0 wäre sicher des Guten zuviel gewesen!
Unter dem Strich stand ein Borussen-Sieg ohne Glanz und Gloria, aber auch psychologisch von enormer Wichtigkeit. Die drei Punkte im Ellenfeld zu behalten – genau darauf war es in der augenblicklichen Situation angekommen. Entscheidende Aspekte: Die Borussen zeigten, dass sie eine echte Mannschaft sind, dazu kamen unbändige Kampfkraft, gepaart mit hoher Laufbereitschaft, und die zum richtigen Zeitpunkt erzielten Tore. Dass defensiv die „Null“ stand, wird Kapitän Tim Cullmann und seinen Kameraden ebenfalls gutgetan haben. Dass die Mannschaft besser Fußball spielen kann, hat sie in der Vorrunde genügend unter Beweis gestellt. Ein solch „dreckiger“ Sieg kann durchaus Blockaden lösen und dabei helfen, die verloren gegangene spielerische Leichtigkeit wieder zu finden, wenn es am kommenden Samstag (16.00 Uhr) zum starken Aufsteiger DJK Ballweiler geht. (-jf-)
Statistik: Borussia – SV Bliesmengen-Bolchen
Borussia: Maximilian Strack – Tim Braun, Tim Cullmann, Kamil Czeremurzynski, Nico Purket, Niklas Allenfort (ab 79. Sebastian Cullmann), Nico Christmann (ab 65. Simon Schreibeisen), Michael Müller, Dylan Sodji (ab 73. Daniel Schlicker), Florian Stopp, Danny Kleinbauer (an 46. Kevin Saks).
Tore: 1:0 (20.) Dylan Sodji, 2:0 (70.) Kamil Czeremurzynski, 3:0 (86.) Daniel Schlicker. – Schiedsrichter: Thomas Haab (STV Urweiler). – Zuschauer: 300. – Gelbe Karten Borussia: Dylan Sodji (64.), Kamil Czeremurzynski (74.).
Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom Spiel der Borussia gegen den SV Bliesmengen-Bolchen. (Fotos: -jf-)
Also ich fand das Ergebnis keinesfalls zu hoch.Die beiden 100 prozentigen vom Sodji und Kamil hätten eigentlich zu dem Standard Ergebnis gegen Bolchen gepasst (5:2)zu gunsten Borussia.Auserdem Was die Nummer 17 von Bolchen angeht,hatte mit Fußball sehr wenig zutun.Normal hätte er 30 Minuten unter die Dusche gehört,aber nicht auf den Fußballplatz.Und deshalb finde ich das Ergebnis letztendlich hart erkämpft, aber verdient.⚽️⚽️⚽️
korrekter Kommentar lieber Jo