Brebach und Auersmacher würden Aufstiegschance wahrnehmen / Köllerbachs Urgestein Davit Bakhtadze kehrt als Trainer an die Burg zurück / Daniel Ruschmann neuer Coach in Blieskastel
Unser Bild: „Da wollen wir gerne hin!“ Trainer Björn Klos und Stürmer Tim Klein haben Platz zwei in der Saarlandliga noch nicht ganz aus den Augen verloren. Falls die Saison überhaupt fortgesetzt werden kann … (Foto: -jf-)
Noch ruht der Ball, doch wenn es weitergeht, will Borussia Neunkirchen in der Schröder-Saarlandliga das Rennen um den Oberliga-Aufstieg mitbestimmen. „Wir sind Vierter, haben vier Punkte Rückstand, aber wir haben ein Spiel weniger als der Dritte ausgetragen, das können wir mit einem Sieg schaffen. Wenn wir die Möglichkeit bekommen, um Platz Zwei zu spielen, werden wir die auch nutzen wollen“, richtet Trainer Björn Klos in einem Beitrag im Internetportal fupa.net eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Falls es weitergeht, sind für uns noch sieben Vorrundenspiele zu absolvieren. Dann wissen wir auch, ob nur die Vorrunde zählt. Nur wenn alle Mannschaften einmal gegeneinander gespielt haben, macht eine Wertung, die über Auf- und Abstieg entscheidet, Sinn“, so Borussia Coach, der darauf hofft, dass seine Schützlinge zum ersten Training nach der Unterbrechung so fit zur Stelle sind, dass es gelingt, die bisher guten Leistungen wieder auf den Platz zu bringen. An eine Relegationsrunde glaubt Björn Klos nicht: „Dann müssten die Saarlandliga-Runde und die parallelen Ligen in Rheinland-Pfalz ja komplett zu Ende gespielt werden.“
Die Aufstiegschance wahrnehmen will diesmal auf jeden Fall der SC Halberg-Brebach, der zur Zeit drei Zähler hinter Spitzenreiter Auersmacher auf Rang 2 der Tabelle liegt. Diese Position kennt man schon aus der abgebrochenen Vorsaison, als das Team von Martin Peter dank der Quotientenregelung Vizemeister wurde. Da es keine Relegationsspiele gegen die anderen beiden Vizemeister gab, wäre Brebach sogar ohne die sonst übliche Aufstiegsrunde in der Oberliga gelandet. Doch vor Jahresfrist verzichtete man auf den Sprung in die höhere Klasse. „Diesmal ist die Situation anders“, erklärt Coach Peter, „die Oberliga wurde erst in zwei Staffen geteilt, als unsere Entscheidung schon feststand. Es wird ja wieder eine zweigeteilte Oberliga geben. Wir würden der Südgruppe zugeordnet, was viele Spiele im Saarland bedeutet. Wir müssten zumindest im Herbst selten weit fahren und hätten einige Derbys. Deshalb würden wir diesmal die Aufstiegschance wahrnehmen, wenn es sportlich möglich ist.“ Angesichts der derzeitigen Unwägbarkeiten fährt man in Brebach zweigleisig und bereitet sich auf alle Szenarien vor. „Falls die Runde weitergespielt wird, wollen wir auf jeden Fall versuchen, Auersmacher noch abzufangen. Dann es gäbe dann ja noch acht Spiele, in denen einiges passieren kann“, blickt Martin Peter optimistisch nach vorne, dessen Planungen für die kommende Spielzeit ligaunabhängig weit gediehen sind: „Wir haben vom gesamten Kader die Zusage für die kommende Saison bekommen, personell wird sich also nicht viel ändern bei uns, so dass wir mit einem eingespielten Team in die nächste Runde gehen.“ Bestimmt kein Nachteil für den SC Brebach!
Auch in Auersmacher würde man den möglichen Oberliga-Aufstieg annehmen. Schon im Vorjahr ist man nur hauchdünn an der Quotientenregelung gescheitert, die den FSV Jägersburg auf Platz 3 und damit (aufgrund des Brebacher Verzichts) in die Oberliga brachte. Dennoch macht für Trainer Jan Berger die Fortsetzung der Saison „nur Sinn, wenn wir Zuschauer am Platz haben. Denn es gibt ja an Spieltagen auch Kosten, die gestemmt werden müssen“, so Jan Berger in einem Beitrag der „Saarbrücker Zeitung“. „Denn die Vereine haben derzeit kaum Einnahmen. Wenn wir jetzt abbrechen und bis in den Sommer hinein Testspiele durchführen, kommen auch keine Leute, weil der sportliche Wettbewerb fehlt. Im Herbst hatten wir hier die Regelung, dass 250 Zuschauer kommen dürfen. Das hat funktioniert. Schließlich haben sich die Vereine im vergangenen Spätsommer Gedanken gemacht und Konzepte erarbeitet, um die Spiele durchzuführen. Wenn alle vernünftig sind, klappt das auch. Der Sport leidet, aber er tut auch etwas dagegen“, hofft der Coach auf eine Fortsetzung der Liga, denn „wir sind jetzt schon gut, so dass wir uns gerüstet fühlen, aber mit den Neuzugängen, die unabhängig von der Ligazugehörigkeit zu uns kommen, würden wir uns auch die Oberliga zutrauen.“ Mit Lars Birster, Marius Schley und Niclas Judith kommen drei Spieler vom Oberligisten Röchling Völklingen, die Berger aus seiner Zeit in der Jugendarbeit beim 1. FC Saarbrücken kennt. „Die bringen uns auch in der Oberliga weiter. Wir wären bereit!“
Jenseits von Gut und Böse befindet man sich derzeit bei den Sportfreunden Köllerbach. Eine Sorge hat man in der Zwischenzeit weniger: Mit Vereinsurgestein Davit Bakhtadze wurde jetzt ein Nachfolger für den ins NLZ der SV Elversberg wechselnden Trainer Robin Vogtland gefunden. Schon zum dritten Mal übernimmt der in Püttlingen lebende 42jährige die sportliche Verantwortung an der Burg. Dort fungierte er bereits von Oktober 2012 bis November 2013 und von Juli 2014 bis Februar 2016 als Übungsleiter, stand zudem über ein Jahrzehnt für die Sportfreunde als Torjäger auf dem Feld. Bakhtadze bezeichnet deshalb Köllerbach auch als seine „sportliches Zuhause. Ich musste nicht lange überlegen, als die Anfrage kam. Für mich ist das eine Herzensangelegenheit“, so der Fußballlehrer, der auch Wunschtrainer der Mannschaft und des Borstandes ist. „Davit hat die beste Ausbildung, die man als Trainer haben kann“, urteilt der sportliche Leiter Bernd Gillet. Da Bakhtadze schon vot Corona regelmäßig bei den Köllerbacher Spielen zu Gast war, kennt er das Team recht gut: „Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht. Denn Fußball ist ein wichtiger Teil meines Lebens, der wegen der Pandemie momentan nicht stattfinden kann.“ Was die Ziele seiner Arbeit angeht, hält sich der Neu-Trainer noch zurück: „Dass die Mannschaft als geschlossene Einheit funktioniert und dass Beständigkeit rein kommt“ – mehr lassen sich Bakhtadze und Bernd Gillet nicht entlocken.
Erstmals Traineraufgaben übernimmt Ex-Borusse Daniel Ruschmann. Der 31jährige fungiert ab Sommer als Spielertrainer des aktuellen Verbandsliga-Aufsteigers SC Blieskastel-Lautzkirchen. Ruschmann löst dort das Zwillings-Trainerduo Marco und Sascha Meyer ab. Für Vereinsboss Günter Pusse ist Daniel Ruschmann eine Top-Entscheidung: „Er wohnt in der Nähe, arbeitet in Blieskastel unweit des Sportplatzes und hat Routine – das passt!“ Mit Sven Hüther und Marvin Gabriel, die beide vom Ligakonkurrenten Palatia Limbach kommen, stehen zwei Neuzugänge bereits fest. „Die beiden kenne ich von meinen früheren Stationen Jägersburg und Borussia Neunkirchen gut, sie werden mich mit ihren bisherigen Erfahrungen bei der Trainingsarbeit unterstützen“, freut sich Daniel Ruschmann über die künftige Zusammenarbeit. Für seine erste Trainerstelle fühlt er sich gerüstet: „Ich habe als Spieler schon einige renommierte Trainer gehabt. Von allen konnte ich etwas mitnehmen und will dies nun in meine Arbeit einbringen.“
Auch beim SV Rot-Weiß Hasborn gibt es einen neuen Übungsleiter: Mit Heiko Wilhelm kehrt im Sommer ein alter Bekannter ins Waldstadion zurück. Der 50-jährige Kriminalbeamte aus Tholey löst Pascal Bach ab, der die Rot-Weißen 2018 nach dem Abstieg aus der Saarlandliga übernommen und zum sofortigen Wiederaufstieg geführt hatte. Heiko Wilhelm trainierte Hasborn bereits von 2011 bis 2014, im Jahr 2012 stand die Mannschaft mit ihm sogar im Endspiel um den Saarlandpokal. „Wir hatten hervorragende Gespräche mit Heiko und sind in den wichtigen Aspekten über die Gestaltung der Zukunft, samt Kader- und Transferplanung sowie sportlicher Ausrichtung auf einer Wellenlänge,“ fasst RWH-Sportvorstand Tobias Scholl die Verpflichtung zusammen. „In den letzten Jahren hat er sportlich zudem weitere Erfahrung gesammelt, die sicherlich nur helfen kann.“ Nach seiner Zeit in Hasborn trainierte Wilhelm den Oberligisten FC Hertha Wiesbach. Zuletzt war er als Chefscout für den Regionalligisten FC Homburg tätig.
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