… will Borussias Außenbahnspieler Niklas Allenfort, der im dritten Jahr im Ellenfeld eine positive Bilanz zieht und zuversichtlich der Frühjahrsrunde entgegenblickt.
Unser Bild: Niklas Allenfort (re., Spielszene aus dem Heimspiel gegen den FC Rastpfuhl) hat sich bei der Borussia auf der linken Außenbahn sehr gut entwickelt. (Foto: -jf-)
Sein Name und seine Kompetenzen fordern geradezu zu einem Wortspiel heraus: „Niklas läuft allen fort!“ So lautete einst eine Bildunterschrift unter einem Foto, das Borussias Flügelflitzer nur unscharf zeigte. Das kann schon mal passieren, denn Niklas Allenfort ist manchmal zu schnell für die Kamera. Tempo ist ein Trumpf, der sticht im Qualitäts-Portfolio des 21jährigen Außenbahnspielers der Borussia. Im dritten Jahr beackert er jetzt die linke Flanke. Enormes Laufpensum, präzise Flanken, lange Einwürfe. Dazu kommt ein oft blitzschnelles Erfassen der Situation. Keine Frage: Niklas Allenfort hat sich bei Borussia durchgesetzt. In der Spielzeit 2021/22 war er gar der Mann mit den meisten Einsatzzeiten!
Dass er das geschafft hat, hat viel mit seiner Mentalität zu tun. „Wenn ich mir ein Ziel gesetzt habe, dann tue ich alles, um das auch zu erreichen“, formuliert er eine seiner wichtigsten Tugenden: Die Zielstrebigkeit. Rausholen, was geht. Immer hart an sich arbeiten. Und das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für sein Studium mit der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurswesen an der Uni Saarbrücken. Dort befindet er sich mittlerweile im 5. Semester. „Mehr als die Hälfte ist schon vorbei, es geht in den Endspurt, die Bachelor-Arbeit wirft schon ihre Schatten voraus“, erzählt er.
Im Sommer 2020 kam er als 18jähriger, ausgebildet in den U-Mannschaften des 1. FC Saarbrücken und des 1. FC Kaiserslautern, ins Ellenfeld, wollte sich im neuen Umfeld beweisen, sich weiterentwickeln, sich Spielzeiten erarbeiten. Mit dem bisher Erreichten ist er zufrieden. „Ich fühle mich sehr wohl“, fasst er seine Stimmung in einem Satz zusammen. Und doch: Ehrgeizig, wie er ist, fehlt noch etwas: „Ich will mit der Borussia in die Oberliga“, da macht er kein Hehl daraus. „Sehr, sehr schade, dass es in der Relegation im Juni nicht geklappt hat. Das wäre der Hammer gewesen. Bei der tollen Atmosphäre im Stadion gegen Idar-Oberstein! Da hat man gesehen, was bei der Borussia auch fantechnisch möglich ist.“
Eins von bislang drei Allenfort-Saisontoren gegen Schwalbach (oben), den anschließenden Torjubel mit den Teamkameraden hatte er sich verdient (unten). (Fotos: -jf-)
Die Voraussetzungen, das große Ziel diesmal zu realisieren, schätzt der Mann mit der Nummer 17 gar nicht einmal schlecht ein. Trotz des durchwachsenen Starts, für den er allerdings Gründe aufzeigen kann: „Wir hatten viele Neuzugänge nur eine kurze Vorbereitung. Auch wenn wir die Neuen, die gut in unser Team passen, menschlich schnell integriert hatten, hat das Zusammenwachsen auf dem Platz etwas Zeit gebraucht. Doch es funktioniert immer besser“, hat Niklas Allenfort festgestellt. Die Harmonie, die er nicht nur auf dem Rasen, sondern auch abseits des Spielfeldes ausgemacht hat, ist für ihn auch einer der Stärken der Borussia 22/23: „Wir sind eine Einheit geworden, verstehen uns sehr gut untereinander. Jeder gönnt dem anderen den Erfolg.“ Das beweist auch die bei jedem Spiel zu beobachtende Stimmung auf der Bank: Alle fiebern mit, pushen diejenigen, die auf dem Feld kämpfen und spielen, mit allen Emotionen: „Diese Harmonie tut uns gut, motiviert uns spürbar.“ Und hat sicher auch dabei geholfen, nach dem unerwarteten und enttäuschenden 3:4 in Brebach nur eine Woche später beim 4:1 gegen die SG Mettlach-Merzig die richtige Antwort zu geben. „Dass wir das können, haben wir ja auch schon nach dem unglücklichen Pokal-Aus nach Elfmeterschießen ein paar Tage später beim 3:1 gegen Schwalbach bewiesen“ – mit einem Allenfort-Tor! Wiederaufstehen nach Nackenschlägen: Ein Zeichen guten Teamspirits und starker Mentalität.
Noch etwas ist Niklas Allenfort wichtig: „Wir haben eine richtig gute Mischung im Kader aus jungen, hungrigen Akteuren und erfahrenen Leadern. Schließlich sollte man nicht vergessen, dass wir in den letzten Spielen auf einige Stammspieler verletzungsbedingt verzichten mussten und die jungen Leute dabei eine Top-Leistung abgeliefert haben, weit mehr als nur Ersatz waren.“ Auch das eine Stärke, die in der ungemein engen Liga am Ende zum Zünglein an der Waage werden kann. Einen wesentlichen Anteil daran habe auch Thorsten Lahm. „Unter dem neuen Coach sind Lockerheit und Spielfreude wieder zurückgekehrt, er hat uns neue Impulse gegeben“, konnte Niklas Allenfort festgestellt. Unter drei Trainern hat er im Ellenfeld gearbeitet: Björn Klos, Peter Rubeck und jetzt Thorsten Lahm. „Alles ganz unterschiedliche Typen mit ganz eigener Art, schwer zu vergleichen. Auf jeden Fall habe ich von jedem viel lernen können“, steht für den Youngster fest, der zugibt, dass er auf der offensiven Position, die ihm Thorsten Lahm zugewiesen hat, am liebsten spielt. Mit Freunden hat er sich manches WM-Spiel angeschaut. Gab es auch hier was zu lernen? „Auf jeden Fall! Mit dem während des kompletten Turniers gezeigten Teamspirit hat sich Argentinien den Titel aus meiner Sicht verdient.“
Da ist er wieder: Der Teamgeist! Der soll den Borussen auch helfen, nach der langen Pause gut aus den Startlöchern zu kommen. „Das ist richtungsweisend für den restlichen Rundenverlauf“, weiß Niklas Allenfort. Denn wenn es im Februar weiter geht, warten mit den Heimspielen gegen Rot-Weiß Hasborn (26.2.) und Bliesmengen-Bolchen (12.3.) sowie den Partien in Eppelborn (5.3.) und beim starken Aufsteiger DJK Ballweiler (19.3.) ein Auftaktprogramm auf Niklas Allenfort und seine Mannschaftskameraden, das sich gewaschen hat. Vorerst werden die Borussen mit ihren Gegnern dabei auch weiter auf dem Kunstrasen der Ferraro-Sportarena die Klingen kreuzen. Vorteil oder Nachteil? Niklas Allenfort sieht es von zwei Seiten: „Zum einen war der holprige Rasen im Stadion für die Spielkunst sicherlich alles andere als förderlich. Auf dem Kunstrasen läuft der Ball einfach besser. Zum anderen aber ist die Atmosphäre im Ellenfeld-Stadion einfach einmalig, vom Feeling her gibt es nichts Besseres.“ Und so hofft der technisch begabte Linksfuß inständig darauf, „dass wir bald wieder auf dann perfektem grünen Geläuf im Stadion spielen können.“
Dass Niklas Allenfort dabei eine feste Größe sein wird, daran wird niemand, der den jungen Mann kennt, zweifeln. Denn er ist einer, der mit Zielstrebigkeit und Willensstärke seinen Weg machen wird. Einer, der auf der linken Bahn im Borussen-Trikot nicht nur die Gegenwart prägt, sondern einer, dem auch die Zukunft gehört. Und einer, der alles daran setzen wird, allen (Gegnern) fort zu laufen. (-jf-)
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