Schnelltest machte es möglich: Borussias Saarlandliga-Mannschaft traf sich am Samstag zum Training / Interview mit Borussen-Coach Björn Klos: „Pandemie hat den Fokus verändert!“
Unser Bild: Wieder mit seinen Jungs zusammen – Björn Klos hat die seit langem erste Übungseinheit im Ellenfeld-Stadion sehr genossen. (Archivfoto: -jf-)
Geht die lange Leidenszeit nun langsam zu Ende? Mehr als fünf Monate war im Amateurfußball aufgrund der Corona-Verordnungen das Mannschaftstraining nicht möglich. Nach Inkrafttreten des sogenannten „Saarland-Modells“ haben in der vergangenen Woche einige Vereine der Schröder-Liga Saar – unter Einhaltung der Hygiene-Vorgaben (tagesaktueller Schnelltest) – erstmals wieder gemeinsame Übungseinheiten absolviert. Doch die Meinungen gehen laut einem Beitrag der „Saarbrücker Zeitung“ (SZ) auseinander. Während in Köllerbach und Quierschied wieder dem runden Leder nachgejagt wurde, war man in Bischmisheim und Auersmacher noch zurückhaltend. „Wir wollen auf den Platz zurück, dabei aber nichts überstürzen“, so Jan Berger, Trainer des Spitzenreiters, der aber klarmacht: „Sollte der Pokal noch zu Ende gespielt werden, würden wir antreten. Wir wären also auf Abruf bereit.“ Beim SC Halberg-Brebach, auf dem Kieselhumes bei Saar 05 und in Herrensohr will man erst wieder auf den Rasen zurückkehren, wenn die Saisonvorbereitung ansteht. Die Mannschaft der Borussia traf sich am gestrigen Samstag zum ersten Mal wieder im Ellenfeld-Stadion zu einem gemeinsamen Training. Die Eindrücke schildert Trainer Björn Klos (BK) im folgenden Interview.
Björn, wie war die Stimmung beim Re-Start im Ellenfeld?
BK: Das kann man kaum beschreiben. Wir alle haben gespürt, wie sehr uns der Fußball in den vergangenen Monaten gefehlt hat. Nicht nur der Umgang mit dem Ball und der Spaß am Spiel, auch das Miteinander, die sozialen Live-Kontakte, die kein noch so schönes Zoom-Meeting ersetzen kann, haben wir sehr vermisst. Das wurde uns am Samstag deutlich vor Augen geführt. Umso mehr haben wir das gemeinsame Training genossen, sind mit nahezu kindlicher Freude auf den Platz in unserem schönen Stadion zurückgekehrt. Ein richtig schönes Gefühl!
Die Vorbereitungen liefen verordnungskonform ab.
BK: Ja. Wir hatten uns schon eine Woche im Vorfeld auf den ersten Trainingstermin geeinigt. So hatten alle die Gelegenheit, den erforderlichen Test machen zu lassen, um ihn dann vorweisen zu können.
Wie war nach der langen Pause das Trainingsprogramm gestaltet?
BK: Zu Beginn haben wir uns gründlich aufgewärmt, um die Muskulatur auf Betriebstemperatur zu bringen. Dann standen ein paar Runden Fußballtennis an, wobei es galt, auch Tore zu erzielen, ehe wir ein Abschlussspiel gemacht haben. Mir kam es jetzt nicht auf ein ausgeklügeltes Programm an, sondern wir wollten einfach nur wieder gemeinsam kicken und Spaß haben. Und das war definitiv der Fall!
Welchen Eindruck haben die Jungs auf Dich gemacht?
BK: Sie waren eigentlich so wie immer. Ich konnte keinen Ausreißer nach unten feststellen, was die Fitness angeht. Ganz offensichtlich hat es seit dem Ende des Spielbetriebs im Oktober keiner schleifen lassen. Alle haben einen guten Eindruck gemacht.
Was macht eine solch lange, pandemiebedingte Pause mit einem?
BK: Sie hat meine Sichtweise auf die Dinge nicht unwesentlich verändert. Es ist ja oft so, dass man den Stellenwert dessen, was man hat, erst richtig einordnen und wertschätzen kann, wenn man eine Sache nicht mehr hat. Insofern hat mir die Pause vermittelt, wie schön und wertvoll unser Hobby Fußball ist mit all dem, was dazugehört: Das Spiel mit dem Ball, die Bewegung, das soziale Miteinander, der Ausgleich zu Hobby und Beruf. Da ist der Aspekt Leistung zunächst einmal zweitrangig, schließlich sind wir Amateure, die ihren Sport aus Leidenschaft betreiben. Natürlich weiß ich auch, dass, wenn es wieder losgeht, der sportliche Ehrgeiz, das Gewinnenwollen zurückkommt, das ist auch gut so. Aber der Fokus hat sich insgesamt doch etwas verändert und man fragt sich wieder mehr, worum es im Leben wirklich geht!
Wie geht es jetzt weiter?
BK: Das ist momentan immer noch schwer zu sagen. Schließlich sind wir als Mannschaft das letzte Glied in der Kette und müssen uns nach dem richten, was Politik und Verein sagen. Solange es irgendwie möglich ist, werden wir das gemeinsame Training zumindest gelegentlich unter den gegebenen Bedingungen wahrnehmen, auch wenn es aufwändig ist. Da die Saison ja mittlerweile definitiv abgebrochen ist, haben wir keinen Druck. Wir lassen alles auf uns zukommen, mehr können wir eh nicht tun, bis es schließlich heißt: Die Saison geht wieder los, die Vorbereitung wird aufgenommen.
Wie ist der derzeitige Stand der Personalplanungen für die kommende Spielzeit?
BK: Deniz Siga hat uns ja leider im Winter verlassen – ein Verlust, der schmerzt, keine Frage. Mit Quincy Henderson und Joshua Penth stehen zwei Neuzugänge fest. Wir führen aber noch das eine oder andere Gespräch. Große Veränderungen wird es allerdings nicht geben. Mit dem jetzigen Kader, der ja für die neue Spielzeit sein Bleiben zugesagt hat, und den gezielten Verstärkungen sind wir gut aufgestellt und auf dem richtigen Weg. Dass die Jungs Charakter haben und zum Verein stehen, haben sie in der Krise gezeigt. Kein einziger erhebt Anspruch auf Geld oder Aufwandsentschädigungen, alle sind einfach nur froh, wenn sie wieder gemeinsam trainieren und um Tore und Punkte kämpfen können.
Ein schönes Schlusswort! Alle Borussen hoffen mit Euch, dass sich die Situation möglichst bald so gestaltet, dass Ihr wieder regelmäßig auf den Platz dürft und die Fans Euch wieder im Ellenfeld unterstützen können! Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute! (-jf-)
Der Vorstand der Borussia teilt mit, dass aufgrund der hohen und weiter steigenden Infektionszahlen und Inzidenzwerte derzeit kein Trainingsbetrieb stattfindet. Das gilt für alle Mannschaften des Vereins. Der Vorstand wird die Lage verantwortungsvoll ständig neu bewerten. Bis dahin: Bleiben Sie alle gesund!
Es tut so gut,seit langem wieder was von der aktuellen Borussia zu lesen.Respekt vor dieser Truppe incl.Trainer wie Sie gemeinsam zum Verein stehen.Go Borussia.
JAUCHZET, FROHLOCKET, AUF PREISET DIE TAGE. Ein Text zu Weihnachten, mit Musik von Bach. Melodie und Text zum Aufeinandertreffen von Trainer und Spieler der Borussenmannschaft, wie passend! Passend wie das Grünen der Blätter der vielen Sträucher, das Blühen der Narzisse im Frühling, das rastlose Hin und Her der Vögel
rundum. Borussia, mit diesem Willen und Wachstum, was soll da schief gehen? Richtig und ohne Arroganz? Nichts. Also: nichts wie dran, es wird schon! Ein Fan.