Niklas Backes, Tim Klein, Dominik Cullmann und Nico Christmann treffen beim 4:0 gegen den SV Bliesmengen-Bolchen / Borussia jetzt hinter den Top-Drei auf Platz 4 der Tabelle
Unser Bild: Kopf und Kragen riskieren musste Maximilian Strack in der Anfangsphase, um das Tor gegen mutige Gäste sauber zu halten. Borussias Keeper erwies sich auch gegen Bliesmengen-Bolchen als sicherer Rückhalt. (Foto: -jf-)
Ende gut, alles gut. Mit 4:0 gegen den SV Bliesmengen-Bolchen feierte die Borussia dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit den ersten Sieg nach der Rückkehr ins Ellenfeld-Stadion. Ein Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit beim torlosen Pausenstand nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Vier Tore in einer Halbzeit – das hatte es letztmals vor gut zwei Jahren am 23. März 2022 beim 7:0 im Nachholspiel gegen den FV Siersburg gegeben. Vier verschiedene Torschützen zeichneten sich für den bislang höchsten Saison-Sieg gegen die nach wie vor abstiegsbedrohten Gäste verantwortlich: Niklas Backes´ Führungstreffer kurz nach dem Seitenwechsel war so etwas wie der Dosenöffner, Tim Klein legte wenig später zum 2:0 nach, ehe Dominik Cullmann und Nico Christmann in der Schlussphase das Resultat in die Höhe schraubten. „Wir hatten die Losung ausgegeben, nach dem Spiel heute auf Platz 4 zu stehen. Das haben wir jetzt erreicht. Deshalb dürfen wir auch mit einigen Schwächen nachsichtig sein“, zeigte sich Trainer Christian Schübelin nach den 90 Minuten insgesamt mit seinen Schützlingen zufrieden.
Besser ins Spiel gekommen war allerdings der SV Bliesmengen-Bolchen, der die Räume nach hinten geschickt zustellte, früh anlief und nach vorne schwungvoll und mutig agierte. So musste Maximilian Strack schon nach drei Minuten bei einem Distanzschuss von Alexio Brauer die Pranken ausfahren, um das Leder zur Ecke abzuwehren, ehe Marius Bauer nach einem weiteren Eckstoß freistehend am kurzen Pfosten den Ball übers Tor jagte (5.) und Oliver Schramm einen Freistoß aus viel versprechender Position von der Strafraumgrenze aus über die Latte schlenzte (6.). „In dieser Anfangsphase haben wir heute ein bisschen leiden müssen. Vor allem bei einigen Standards, die der Gegner gut gesetzt hat, haben wir ein bisschen gewackelt, uns dann aber regelrecht in die Partie hineingebissen“, analysierte Christian Schübelin, der nach gut einer Viertelstunde die erste halbwegs gefährliche Torannäherung seines Teams sah, als Ralph Smith nach Hereingabe von Sayfedine El Khadem in Bedrängnis das Tor knapp verfehlte. Bis zur Pause gab es anschließend in einem jetzt verflachenden Spiel viel Mittefeldgeplänkel, bei den Borussen herrschte nach vorne hin zu wenig Bewegung, so dass es dem jeweils Ballführenden an Anspieloptionen mangelte. Torraumszenen waren jetzt selten, sieht man einmal von einem Eckball der Gäste ab, nach dem Maximilian Strack gegen Marius Bauer Kopf und Kragen riskieren musste und den Ball mit einer Hand gerade noch so ins Toraus lenken konnte (36.).
Dosenöffner – Niklas Backes´ Führungstreffer in vier Phasen (von oben nach unten): Erster Versuch, entschlossenes Nachsetzen, vergeblicher Rettungsversuch, verdienter Torjubel! (Fotos: -jf-)
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel Fahrt auf. Dies signalisierte gleich der erste Eckball der Borussen, als Tim Klein bei seinem Seitfallzieher das Leder nicht genug platzieren konnte und Bliesmengens Keeper Quentin Beck vor keine größeren Probleme stellte. (47.). Die Szene war gewissermaßen die Ouvertüre zum Führungstor, das nicht lange auf sich warten ließ: Einen Pass von Tim Klein nahm Niklas Backes auf, scheiterte im ersten Versuch noch an Quentin Beck, den ins Tor trudelnden Nachschuss konnte Jordan Steiner beim Klärungsversuch nur noch unter die eigene Latte hauen (50.) – ein ebenso kurioses wie für die Gäste etwas unglückliches Tor, das den Borussen aber enormen Auftrieb gab. Und die setzten jetzt entschlossen nach! Denn schon ein paar Minuten später überlupfte Tim Klein, nach einem weiten Freistoß-Schlag von Marco Dahler aus der eigenen Hälfte, den aus seinem Tor herausstürzenden Quentin Beck zum 2:0 (57.). Bevor die Gäste sich jetzt neu sortieren konnten, hätte Borussia das Ergebnis schon ausbauen können: Zunächst versemmelte Sayfedine El Khadem nach einer Ecke von Tim Klein freistehend im Fünf-Meter-Raum per Kopf eine Riesengelegenheit (61.), dann wollte der Linienrichter bei einem Treffer von Tim Klein, der von Dominik Cullmann „bedient“ worden war, eine Abseitsstellung gesehen haben (68.) – eine Entscheidung, mit der man nicht unbedingt einverstanden sein musste, denn Borussias Nummer 9 schien beim Zuspiel klar hinter dem Ball gewesen zu sein. Der Sekundenzeiger hatte sich kaum weitere drei Mal gedreht, da tauchte Tim Cullmann, von Tim Klein freigespielt, frei vor dem Tor auf, jagte verzog aber freistehend mit viel Wucht nur knapp (71.).
Das 16. Saisontor von Tim Klein zum 2:0 in drei Phasen (von oben nach unten): Ballannahme, Lupfer und Glückwünsche von Dominik Cullmann. (Fotos: -jf-)
Als die letzten zehn Minuten anbrachen, wurde Bliesmengen offensiv wieder aktiver. Die Gäste zeigten jetzt trotz Rückstand eine gute Moral und strebten mit aller Macht den Anschlusstreffer an. Der wäre auch beinahe gelungen, zweimal stand dabei der eingewechselte Peter Luck im Mittelpunkt, der zunächst eine Flanke nur denkbar knapp verpasste (81.) und kurz darauf an Maximilian Strack (82.) scheiterte. Glück hatte Borussia, dass ein Schuss von Christian Otto gerade noch so zur Ecke abgefälscht wurde (83.) und der aufmerksame Tim Braun Lukas Becker im allerletzten Moment das Leder vom einschussbereiten Fuß spitzelte (86.). Auf der Gegenseite konnte Sayfedine El Khadem eine Balleroberung seines Bruders Noureddine aus nächster Nähe nicht zum K.o.-Schlag nutzen (88.). „Wir haben sie durch einige vergebene klare Chancen hinten raus zu lange zappeln lassen“, monierte Christian Schübelin, der sich erst dann entspannt zurücklehnen konnte, als Dominik Cullmann in der Schlussminute zum 3:0 eingenetzt hatte – ein Treffer, der zum Teil auch auf das Konto des eingewechselten Alexander Velikov ging: Borussias Nummer 28 hatte nämlich Quentin Beck konsequent gestört und das Leder vom Fuß des Menger Keepers auf den Torschützen gepasst, der aus 18 Metern locker ins verlassene Tor einschieben konnte (90.). Den Schlusspunkt unter eine abwechslungsreiche und muntere zweite Halbzeit setzte in der Nachspielzeit Nico Christmann, der einen nach schnell ausgeführter Ecke von Marco Dahler in den Strafraum gechipten Ball per Kopf aus kurzer Distanz einnetzte (93.).
Dass den Gästen, die bis zum letzten Pfiff der souverän auftretenden Unparteiischen Alessia Jochum nie aufgaben und tapfer kämpften, sogar der Ehrentreffer versagt blieb, war irgendwie symptomatisch für die Partie, die so endete, wie sie begonnen hatte: Mit einer guten Gelegenheit für Bliesmengen, doch Constantin Otto scheiterte zuerst am reaktionsschnellen Maximilian Strack, den Nachschuss hinderte Marco Dahler mit einem resoluten Befreiungsschlag am Überschreiten der Torlinie (90.+5). „Wir laden den Gegner immer wieder mal ein, können das Ding selbst bei einem 4:0 nicht ganz zu machen. Da fehlt uns ganz einfach so ein bisschen die Souveränität“, kommentierte Christian Schübelin die Szene, der allerdings nicht vehehlte, dass Bliesmengen ein Ehrentor durchaus verdient gehabt hätte. Gleichwohl freute sich der Coach, „dass wir nach dem 2:0 in Primstal auch diesmal hinten die Null gehalten haben.“
Ende gut, alles gut für die Borussen. Für den SV Bliesmengen-Bolchen dagegen kann dieses Fazit nur in abgewandelter Form gelten: Wenn nicht alles gut war, dann ist es noch nicht das Ende. Mit der im Ellenfeld an den Tag gelegten Moral ist jedenfalls der Klassenerhalt weiterhin realistisch! Borussia ist derweil ihrem Ziel, zum Finale hinter den Top-Drei der Liga als „best of the rest“ einzulaufen, einen kleinen Schritt näher gekommen. (-jf-)
Statistik: Borussia – SV Bliesmengen-Bolchen 4:0 (0:0)
Borussia: Maximilian Strack – Tim Braun, Tin Cullmann (ab 85. Alexander Velikov), Marco Dahler, Nico Purket, Niklas Backes, Nico Christmann, Sayfedine El Khadem, Michael Müller, Ralph Smith (ab 56. Dominik Cullmann), Tim Klein (ab 87. Noureddine El Khadem). – Trainer: Christian Schübelin.
Tore: 1:0 (50.) Niklas Backes, 2:0 (57.) Tim Klein, 3:0 (90.) Dominik Cullmann, 4:0 (90.+3) Nico Christmann. – Schiedsrichterin: Alessia Jochum (1. FC Riegelsberg). – Zuschauer: 300. – Gelbe Karten Borussia: Tim Braun (73.), Tim Klein (84.).
Bewegte Bilder unter folgendem Link auf Borussias youtube-Kanal – vielen Dank an unseren Kameramann Heinz Petri!
Weitere Foto-Eindrücke vom Spiel der Borussia gegen den SV Bliesmengen-Bolchen (Fotos: -jf-) gibt es untenstehend.