Ein alter junger Bekannter ist (vorläufig) zurück

Alexander Velikov (Foto oben/-jf-) ist Teil des Borussen-Teams, das sich beim 2. Auto Frank & Tan-Cup in der Primshalle für den morgigen zweiten Turniertag qualifiziert hat

Weihnachten. Ein besonderes Gefühl, Sehnsucht nach Liebe, Wärme, Geborgenheit. Freude auf Zuhause, die Familie, die Freunde. Kaum ein anderes Lied als „Driving home for Christmas“ des britischen Sängers und Komponisten Chris Rea bringt diese Stimmung, die Herz und Sinne gleichermaßen packt, auf den Punkt: „I´m driving home for Christmas. Oh, I can´t wait to see those faces. I fell you near me, driving in my car with a thousand memories.” Genauso ist es ihm auch ergangen, als er Mitte Dezember in den USA den Flieger bestieg, um rechtzeitig zum Geburtstag der Schwester und zu den weihnachtlichen Feiertagen zuhause in Kaiserslautern zu sein: Alexander Velikov.  Studienbedingt hatte der 22jährige die Borussia im vergangenen Sommer nach nur einem Jahr mit immerhin 22 Einsätzen und einem wichtigen Tor (beim 3:1-Sieg in Herrensohr) verlassen, hatte aber – daraus macht er keinen Hehl – einen Teil seines Herzens im Ellenfeld gelassen. Auch ein Grund, weshalb er „dem Flug nach Hause regelrecht entgegengefiebert hat“.

Dass er nun am heutigen ersten Tag beim Hallenturnier in Schmelz wieder für die Borussia auflief, war für die meisten eine große Überraschung. Satzungsgemäß kein Problem, da sein Spielerpass nach wie vor bei der Borussia liegt. „Ich bin kurzfristig eingesprungen, um den Kader zu vergrößern, und hatte deshalb vorher nicht groß Bescheid sagen können. Umso größer war die Freude, sich wieder zu sehen“, berichtet Alexander Velikov strahlend und hofft, „dass ich auch die anderen aus dem Team in diesen Tagen nochmal sehen kann.“ Zeit genug ist, denn erst am 8. Januar hebt der Mittelfeldspieler wieder gen Amerika ab. Sogar ein Tor steuerte er bei, markierte beim 9:0 im Gruppenspiel gegen die zweite Garnitur des 1. FC Schmelz nach 7 Minuten das 4:0 zum Kantersieg bei.

Torschütze beim 3:1 in Herrensohr 2023, Torschütze auch beim Hallenturnier in Schmelz – Alexander Velikov ist froh und stolz, wieder einmal das Borussen-Trikot tragen zu können. (Foto: -jf)

Wie ist es ihm in den vergangenen Monaten jenseits des großen Teichs ergangen? Herausfordernd sei die erste Zeit gewesen, berichtet der junge Mann: „Zum ersten Mal ohne Familie, ohne Freunde. Sie habe ich sehr vermisst, musste mich um alles kümmern, erste eigene Wohnung mit allem Drum und Dran und vieles mehr. Aber das macht etwas mit einem: Ich habe die Chance, mich selbst zu finden und dadurch menschlich zu reifen, und das spüre ich auch“, zieht er ein positives Fazit. Und fußballerisch? Auch da galt es am Anfang, sich neu zu beweisen, sich ein Standing zu erarbeiten. 60 Spieler umfasste die neue Mannschaft, alle Nationalitäten sind vertreten: „Ich habe ein gutes Team erwischt und spiele für mein College mit Spaniern, Brasilianern, Franzosen, Niederländern und Engländern ganz international zusammen. Das spielerische Niveau ist dem Niveau hier durchaus vergleichbar, aber der College-Fußball ist, sagen wir mal: noch jugendlicher, es passieren mehr Fehler, die Abgezocktheit fehlt. Da stehen halt keine Marco Dahlers mit zehn und mehr Jahren Erfahrung auf dem Platz“, so Alexander Velikovs Eindrücke. In regionalen Challenges, sogenannten Conferences, qualifizieren sich die College-Teams für das nationale Turnier, in dem dann die in der Conference siegreichen Schulen aufeinander treffen. „Leider sind wir im Halbfinale unserer Conference ebenso ausgeschieden wie bei einem Turnier in Florida. Dennoch waren diese Spiele sehr lehrreich für mich, ich habe ganz viel Einsatzzeiten gehabt, die mir geholfen haben, mich weiter zu entwickeln“, nimmt Alexander Velikov das Positive mit.

Das will er auch in Zukunft für sich herausziehen, wenn es Mitte Januar mit Studium und College-Fußball wieder weitergeht. Am Ende des Semesters im Mai wird er wieder in die Heimat zurückkehren – dann für ein paar Wochen länger, erst im August/September läuft der Studienbetrieb wieder an. „Vielleicht darf ich ja die Vorbereitung im Ellenfeld mitmachen, das würde mich sehr freuen“, wirft Alexander Velikov einen zuversichtlichen Blick voraus.

Ein Blick voraus gilt auch dem morgigen zweiten Tag des Auto Frank und Tan-Cups in der Primshalle in Schmelz. Denn nach zwei Kantersiegen (jeweils 9:0 gegen die zweite Mannschaft des Gastgebers und den TuS Michelbach) und einer 2:3-Niederlage gegen den VfL Primstal mit Toren von Dominik Cullmann (7), Louis Cupelli (6), Justin Kihm (2), Simon Schreibeisen (2), Alexander Velikov, Nico Purket und Nico Christmann (je 1) haben sich die Borussen für die Zwischenrunde qualifiziert. Hier haben es die Schützlinge von Jan Berger und Jörg Backes in der Zwischenrunden-Gruppe D mit einem richtig schweren Kaliber zu tun: Dem Oberligisten und Turnierfavoriten FV Eppelborn. Anstoß der Partie ist um 19.06 Uhr. Zuvor fordert Gastgeber 1. FC Schmelz, diesmal mit der ersten Garnitur, die in der Bezirksliga Merzig-Wadern derzeit den 4. Rang belegt, die Borussia ab 17.54 Uhr heraus. Die beiden Gruppenersten erreichen das Viertelfinale, mit dem im K.o.-System um 20.33 Uhr die Finalrunde eingeläutet wird.

Nur zu gerne wäre dann auch Alexander Velikov mit den Borussen noch dabei. Bei seinem Abschied im Sommer hatte er einen Wunsch geäußert: „Nach Beendigung meines Studiums nach Deutschland zurückzukehren und dann wieder das schwarz-weiße Trikot tragen.“ Für ein paar Minuten hat er sich – „driving home for Christmas“ – diesen Wunsch jetzt schon erfüllt. Merke: Abschiede sind eben nicht das Ende, sondern ein leises Versprechen auf ein Wiedersehen! (-jf-)

3 Kommentare

  1. Den Resultaten nach zu urteilen ein peinlicher Auftritt der Borussen.
    Ich verstehe das nicht.
    Schaut euch Menge, Kandil, Bonus an!!!!
    Die sind in ihren Mitteln komplett limitiert, aber liefern Woche für Woche ab.
    Von unserer Truppe kommt null.
    Schlimmer noch: Jo berauscht sich an sich selbst (so kommt es mir vor) und feiert einen Einzug in die Zwischenrunde, wie andere einen Aufstieg feiern!!!
    Wirklich blamabel!!
    Was waren wir einmal für ne bombastische Hallenmannshaft (lang lang ist’s her)?!
    Quo vadis Borussia??

    • Jo Frisch schreibt eben aus seiner schwarzweißen Borussenbubble. Mit viel Herz eben. Ein Bezug zur sportlichen Wirklichkeit ist damit leider nur rein zufällig gegeben. Rosamunde Pilcher schreibt auch schön und auch die Grünen versuchen uns ihre Welt zu erklären. Dann doch lieber Jo Frisch.

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