Zwischen dem SV Rohrbach und der Borussia gibt es einige Berührungspunkte / Rohrbach will ersten Auswärtspunkt, Borussia in die Erfolgsspur zurückkehren / Anstoß am Samstag, 15. September, um 16.00 Uhr
Unser Bild: Rückkehr ins Ellenfeld – Rohrbachs Angelo Dal Col spielte in der Saison 2009/2010 im Borussen-Dress, wird in dieser Szene im Hintergrund von Tim Cullmann beobachtet. (Foto: Thomas Burgardt)
Von Jo Frisch
Der Gegner: Dass der SV Rohrbach einmal im Ellenfeld-Stadion zu einem Liga-Spiel gegen Borussias erste Mannschaft zu Gast sein würde, schien vor einigen Jahren noch undenkbar. Doch das Team aus dem 7000 Einwohner zählenden Ortsteil von St. Ingbert hat zuletzt einen nahezu kometenhaften Aufstieg hingelegt. 2016 wurde man gleich als Neuling in der Verbandsliga Vierter, 2018 gelang der Sprung in die Saarlandliga. Ausschlaggebend vor allem drei Faktoren: Der gute Zusammenhalt der Mannschaft und die große Heimstärke, nicht zuletzt der treffsichere Torjäger Norman Schmitt. Dieser Norman Schmitt wurde mit 26 „Einschlägen“ nicht nur Torschützenkönig in der Verbandsliga, sondern weist auch eine familiäre Beziehung zur Borussia auf, ist er doch der Enkel des verstorbenen Borussen-Ehrenmitgliedes Theo Britz. Theo Britz war seinerzeit nicht nur ein großer Anhänger der Borussia, sondern übte sogar die Funktion des Auslandsbeauftragten aus! Mit Angelo Dal Col, der vor Saisonbeginn vom SV St. Ingbert zum SV Rohrbach wechselte, kommt ein erfahrener Ex-Borusse zurück ins Ellenfeld, der in der Spielzeit 2009/2010 15 Einsätze (1 Tor) im Borussia-Trikot absolvierte. Zudem trifft mit Benjamin Schlicker der Rohrbacher „Sechser“ auf seinen jüngeren Bruder Daniel, der bei Borussia ebenfalls die „Sechser“-Position ausfüllt. In früheren Jahren leisteten die ehemaligen Liga- und Bundesligaspieler der Borussia, Horst Meurer und Gerd Schley, in Rohrbach wertvolle Trainerdienste mit einigen Meisterschaften! Schließlich bekennt SVR-Coach Rüdiger Pfeifer, dass er als jugendlicher Fan gemeinsam mit seinem Vater ins Ellenfeld gepilgert ist, um Borussia zu unterstützen. Es gibt also einige Berührungspunkte zwischen beiden Clubs. Apropos Rüdiger Pfeifer: Der Trainer ist, gemeinsam mit dem sportlichen Leiter Renzo Ortoleva, ganz gewiss der Baumeister des Rohrbacher Erfolgs. Die Spieler schauen zu ihm auf, in Rohrbach ist man mit seiner Arbeit mehr als zufrieden. Die Trainingsbedingungen in der Vorbereitung waren alles andere als optimal, zeitweilig musste auf „roter Erde“ trainiert werden, da der Rasen zwecks Ruhe und Pflege gesperrt war. Dennoch gibt man sich in Rohrbach optimistisch, das Ziel, das nur Klassenerhalt lauten kann, zu erreichen: „Wir haben eine junge, steigerungs- und begeisterungsfähige Mannschaft, die neben einer guten Kondition viel Spielfreude zeigt und sich durch ihre bekannt gute Kameradschaft auszeichnet. Deshalb ist mir für die Spiele in der Saarlandliga nicht bange“, sagt Trainer Rüdiger Pfeifer, der neben Angelo Dal Col mit Pascal Steinfels, Edin Makelic und Gianfilippo Diprossimo drei weitere Neuzugänge aus St. Ingbert begrüßen konnte. Mit Tobias Diemer (aus Quierschied), Johannes Neupert (vom SC Wemmetsweiler), Alexander Schwarz (von der FSG Ottweiler-Steinbach), Sven Müller (vom amtierenden Meister aus Herrensohr) sowie Maximilian Becker (von Saar 05) und Marc Kevin Wunn (aus der eigenen Jugend) ist der Kader zudem für das „Abenteuer Saarlandliga“ wesentlich breiter aufgestellt als im Vorjahr.
Die Ausgangssituation: Auf fremden Plätzen gab es für Rohrbach bislang in der neuen Liga nichts zu erben. Im Gegenteil: Bereits 20 Gegentore kassierte die Truppe von Rüdiger Pfeifer, wobei sie in Köllerbach (1:6) und Brebach (2:10) regelrecht unter die Räder geriet. Ihre Heimstärke haben die Rohrbacher dagegen mit in die neue Spielzeit hinübergenommen. Das mussten bereits renommierte Saarlandligisten erfahren: Sowohl die Spvgg Quierschied (0:2) als auch die Nachwuchsteams der SV Elversberg und des FC Homburg (jeweils 2:3) lieferten die Punkte in den Rohrbacher Königswiesen ab. Am vergangenen Sonntag gab es nun gegen den Mitaufsteiger aus Rehlingen die erste Heimniederlage seit langer Zeit. Die verlorenen Punkte würden die Gäste sich natürlich gerne im Ellenfeld zurückholen und gleichzeitig die bescheidene Auswärtsbilanz aufpolieren. Borussia dagegen ist nach der enttäuschenden Vorstellung beim 0:2 in Köllerbach natürlich auf Wiedergutmachung aus, will eine Reaktion zeigen. Keine Frage: Die drei Punkte sollen unbedingt im Ellenfeld bleiben, um den Anschluss an die vorderen Plätze nicht zu verlieren. Ein weiteres Ziel: Endlich mal wieder ohne Gegentor bleiben – das war letztmals beim 1:0 gegen den SV Mettlach am dritten Spieltag der Fall. Zudem wollen sowohl Torjäger Kevin Saks (bisher 9 Tore) als auch Top-Vorlagengeber Daniel Ruschmann (bisher 7 Assists) ihre Top-Werte ausbauen.
Personal: Der SV Rohrbach muss auf Michael Grünbeck (Syndesmosebandriss) und Marc Kevin Wunn (Außenbandriss) verzichten. Auf Seiten Borussias sind Tim Cullmann und Tim Klein angeschlagen., konnten die Woche über nicht trainieren; ihr Einsatz ist eher unwahrscheinlich. Janosch Scherer steht arbeitsbedingt nicht zur Verfügung. Marco Dahler hat nach seiner Daumen-OP mit Lauftraining angefangen und auch schon leichte Übungen mit der Mannschaft gemacht, muss sich aber noch ein wenig gedulden, bis er wieder auf den Rasen zurückkehren kann.
Als Schiedsrichter der Partie im Ellenfeld ist Niklas Kunzler aus Wadgassen angesetzt, der für den TuS Bisten pfeift. „Niklas Kunzler steigt in die Karlsberg Liga auf“, vermeldete am 4. Dezember 2017 die Website der Schiedsrichter-Vereinigung Saarlouis, nachdem der Unparteiische durch gute Leistungen in der Verbandsliga auf sich aufmerksam gemacht hatte. Seitdem konnte Niklas Kunzler in zahlreichen Begegnungen der Saarlandliga Erfahrungen sammeln. Dabei leitete er auch schon ein Spiel der Borussia – dass die Borussen dabei im April beim SC Halberg-Brebach mit 1:3 verloren, hatte aber überhaupt nichts mit der Spielleitung von Niklas Kunzler zu tun! Lukas Rohn und Yannick Huber unterstützen den Unparteiischen als Assistenten im Ellenfeld. Borussia wünscht dem Schiedsrichter-Gespann eine erfolgreiche Spielleitung.
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