Happy birthday, Ellenfeld! Heute feiert das traditionsreiche Stadion der Borussia seinen 110. Geburtstag! Nachdem die Borussen am 7. April 1912 gegen die Kicker des 6. Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 105 aus Straßburg ihr erstes Fußballspiel ausgetragen und vor etwa 2000 Zuschauern mit 6:3 siegreich gestalten konnten, wurde das Stadion heute vor 110 Jahren am 14. Juli mit nationalen olympischen Wettkämpfen offiziell eröffnet.
„Sicherlich stand der Fußball auch damals schon im Verein an erster Stelle. Auch wird auf den ersten Seiten des Programmheftes der `erzieherische Wert´ des Fußballspiels erörtert. Doch bei der Einweihung des Platzes ruht der Ball. Der ´Borussia-Sportplatz´ soll eine Werbefläche für die bürgerliche Sportbewegung insgesamt sein“, schreiben Tobias Fuchs und Jens Kelm im Jubiläumsbuch „100 Jahre Ellenfeld“. 22 Vereine beteiligen sich an den Wettkämpfen, aus dem Umkreis sind unter anderem die Neunkircher Viktoria, die Turnvereine aus Illingen und Merchweiler, der SC Saar 05 Saarbrücken und der SV 06 Völklingen dabei. Aber auch aus Kaiserslautern, Trier, Pirmasens, ja sogar Karlsruhe, Mannheim und Metz beteiligen sich. Die weitesten Anreisen bringen der VfB Breslau, Pfeil Kassel und der Akademische Sportclub aus Münster sowie der Kölner Ballspielclub, aus dem nach dem 2. Weltkrieg der 1. FC Köln hervorging, hinter sich.
Am Vormittag finden die Qualifikationskämpfe statt, um 15.00 Uhr geht es „um die Wurst“. Auf dem Programm stehen Laufwettbewerbe über verschiedene Distanzen (von 50 m bis 1500 m) und Staffelläufe über 4×100 Meter und 3×1000 Meter. Dazu messen die Wettkämpfer ihre Kräfte im Weitsprung, Dreisprung, Stabhochsprung, Diskuswerfen, Speerwerfen, Kugelstoßen, Steinstoßen und im Dreikampf. Die Grubenkapelle Heinitz begleitet alle Wettbewerbe mit einem Konzert. Erwachsene zahlen 50 Pfennig Eintritt, Kinder 30.
Ein paar Monate später feiert das Ellenfeld-Stadion dann eine besondere Fußballpremiere: Nach dem Aufstieg der Borussia (durch ein 4:1 im Entscheidungsspiel gegen Germania Ludwigshafen) sehen die Fans das erste Erstligaspiel auf dem „Borussia-Sportplatz“. Die Borussen und Phönix Mannheim trennen sich 0:0.
Bleibt zu hoffen, dass die altehrwürdige Arena, die den Besucher als einziges Stadion in Deutschland den Duft der Bundesliga-Gründerzeit bis heute schnuppern lässt und in seiner abwechslungsreichen und lebendigen Historie so manche Fußball-Party erlebt hat, noch lange erhalten bleibt und alsbald eine Sanierung, d.h. eine „Heilung“, erfährt. Verdient hätte sie es allemal! (-jf-)
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