Der Trainer des SV Mettlach im Gespräch vor dem Gastspiel am Samstag bei Borussia
Unser Bild: Alter Hase trifft auf Jungspund – Christoph Gläsner (rechts), im fünften Jahr Trainer des SV Mettlach, vor dem Hinspiel im Gespräch mit Björn Klos (links), der damals am 11. Spieltag Ende September 2017 im dritten Spiel auf der Borussen-Bank beim 1:0 den ersten Auswärtssieg feierte. (Foto: -jf-)
Von Jo Frisch
Christoph Gläsner kann man mit Fug und Recht als Mettlacher Urgestein bezeichnen. 23 Jahre lang, seit seinem siebten Lebensjahr, trug der heute 51jährige das blaue Trikot des SVM. Als Spieler, dann Spielertrainer und jetzt als Trainer hat er seinem Verein in verschieden Funktionen treu gedient. Allein in den Jahren zwischen 1998 und 2002 lief er, will man der Internet-Plattform „transfermarkt.de“ Glauben schenken, in Abwehr und Mittelfeld 100mal für den SV Mettlach in der Oberliga auf. Zu den Highlights seiner Spielerkarriere gehören mit Sicherheit die beiden Saarland-Pokalsiege 1993 (mit 1:0 gegen den SV Ludweiler-Warndt) und 1995 (mit 3:1 nach Verlängerung gegen unsere Borussia). Verbunden damit waren die Auftritte im DFB-Pokal: 1993 verlor Mettlach mit Christoph Gläsner vor 7.000 Zuschauern im Stadion am Schwimmbad mit 0:2 gegen den damaligen Bundesligisten Wattenscheid 09, zwei Jahre später wurde Gläsner beim 0:4 gegen Hertha BSC Berlin nach 66 Minuten für seinen Teamkollegen Christian Kirf eingewechselt. Auch in der Oberliga traf der Spieler Christoph Glänser hin und wieder auf die Borussia. Zum Beispiel zum Saisonauftakt am 5. August 1998, als er mit dem SV Mettlach (unter dem leider schon verstorbenen Trainer Erwin Berg) beim 0:0 im Ellenfeld einen Punkt holte. Ein Ergebnis, mit dem der Mettlacher Trainer, der beim Hauptsponsor des SVM, der Firma Villeroy & Boch, in der promotion- und incentives-Abteilung arbeitet, auch am kommenden Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) hochzufrieden wäre, wie er im Interview verrät.
Herr Gläsner, wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf des SV Mettlach?
CG: Nach dem bisherigen Saisonverlauf können wir erst zufrieden sein, wenn wir am Ende der Saison den Klassenerhalt geschafft haben. Und bis dahin haben wir noch sieben schwere Spiele vor uns.
Was ist denn aus Ihrer Sicht bisher gut, was weniger gut gelaufen?
CG: Aus Trainersicht kann man damit zufrieden sein, dass der Verein auch in dieser schwierigen Situation die Ruhe bewahrt hat und wir alle gemeinsam, inklusive der Mannschaft, uns das Bewusstsein auferlegt haben, das Ziel gemeinsam erreichen zu wollen und jeder damit in die Pflicht genommen wurde. Besser hätte mit Sicherheit die Torausbeute sein müssen, das ist oft unser Problem gewesen. Dann wären wir alleine nach der Winterpause mit sechs Punkten mehr unterwegs.
Welches Ziel verfolgen Sie für die restlichen Spiele der Runde?
CG: Da kann es nur ein Ziel geben, auch wenn es ein Satz für das Phrasenschwein ist: Wir sehen nur die nächste Aufgabe und wollen in jedem Spiel soviel wie möglich selbst beeinflussen, um zu punkten.
Wie schätzen Sie den kommenden Gegner, die Borussia aus Neunkirchen, ein?
CG: Wer es schafft, mit einem neuen Trainer eine solche Serie zu starten, dass man heute punktgleich mit dem TuS Herrensohr an der Tabellenspitze steht, der muss schon in allen Bereichen eine entsprechende Qualität haben. Und ich weiß, mit wieviel Ehrgeiz mein Kollege Björn diese Qualität aus dem Team herauskitzeln kann!
Was erwarten Sie vom Spiel im Ellenfeld?
CG: Mindestens einen Punkt. Denn für uns zählt jeder Punkt!
Nach fünf erfolgreichen Jahren als Übungsleiter räumen Sie im Sommer den Trainerstuhl beim SV Mettlach und machen Platz für Ihren Nachfolger Holger Klein, der genau wie Sie, auch früher aktiv für den SV Mettlach gekickt hat. Aus welchen Gründen?
CG: Irre, dass es schon fünf Jahre sind, kaum zu glauben! Von diesen fünf Jahren haben wir gemeinsam in den letzten drei Jahren einen Spielerumbruch eingeleitet und viele junge talentierte Spieler aus der Umgebung in den Kader eingebaut. Dies hat natürlich die Konsequenz, dass sich sportliche Entwicklungen nicht so schnell einstellen. Wir sind dann vor der Winterpause in einem gemeinsamen Gespräch zu dem Entschluss gekommen, dass dem Team ein neuer Impuls von der Trainerbank aus nochmals einen Schub geben kann, damit man sich in Zukunft wieder etwas weiter oben in der Tabelle positionieren kann. Wobei das, wenn wir eine etwas bessere Torausbeute gehabt hätten, auch schon in dieser Saison durchaus möglich gewesen wäre. Dabei sehe ich mich und meine Trainerarbeit aber immer als Teil des Ganzen. Und da mir der SV Mettlach als Ganzes immer am Herzen lag und liegen wird, wünsche ich meinem Nachfolger Holger Klein das sportliche Glück für eine erfolgreiche Arbeit. Unser Ziel bleibt es bis zum letzten Spieltag, dass Holger Klein seine Arbeit nächstes Jahr in der Saarland-Liga starten kann!
Dass Sie dieses Ziel auch erreichen – das wünschen wir Ihnen, Herr Gläsner, und danken für das Gespräch!
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