Mit einem bemerkenswerten Foto, das auch den Corona-Bestimmungen gerecht wird, wirbt die Borussen-Jugend in diesen Tagen um die Chance, wieder dem runden Leder nachjagen zu dürfen. Mit viel Liebe und Sorgfalt haben die kleinsten Borussen in bunten Worten und einem großen Fußball-Herzen – jeder auf einem eigenen Blatt – ihre Sehnsucht nach Aufnahme zumindest des Trainingsbetriebs Ausdruck verliehen. Auf ihrer facebook-Seite teilt die Junioren-Abteilung aus dem Ellenfeld folgendes mit: „Die Corona Pandemie bestimmt weiterhin große Teile unseres Lebens. Die Kinder, Trainer, Betreuer und Eltern unserer Jugendabteilung vermissen den Fußball, den Spaß und das Zusammensein. Wir hoffen und sind heiß darauf möglichst bald wieder auf den Platz zurückkehren zu dürfen. Wir wollen die nächsten Tage/Wochen dazu nutzen einerseits eine klare Botschaft zu senden und andererseits unsere Kinder, Trainer und Betreuer nochmal vorzustellen. In Teil 1 beginnen wir heute mit unseren Kleinsten, der G-Jugend mit den Trainern Martin Hein-Lorenz und Nadine Wittling.“
Gespannt blicken die kleinen Borussen nun kommende Woche Richtung Politik, denn dort werden die Entscheidungen getroffen. Unterstützung findet die Borussen-Jugend bei den Präsidenten der Regional- und Landesverbände des DFB. Im Rahmen einer Konferenz sprach sich das Gremium ebenfalls für eine zeitnahe Öffnung des Sports aus – vor allem unter dem Aspekt, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, unter freiem Himmel einem organisierten Trainingsbetrieb im Verein nachzugehen und dort ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben. Nach mehrmonatigem Lockdown soll der organisierte Amateursport, so die klare Botschaft, nicht mehr als Teil des Problems, sondern endlich als Teil der Lösung im Sinne der allgemeinen Gesundheitsförderung begriffen werden, zumal die Vereine in den vergangenen Monaten einen erfolgreichen Beitrag geleistet hätten, um Kontakte zu reduzieren und Infektionen entgegenzuwirken. „Dieses verantwortungsvolle Verhalten darf bei den Erörterungen der Lockerungen nicht vergessen werden, insbesondere deshalb, weil es in besonderem Maße um Kinder und Jugendliche geht. Dies betrifft nicht nur den Fußball, sondern den gesamten Sport“, bilanzierte Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung.
Im Rahmen der Präsidenten-Konferenz hatte Prof. Dr. Tim Meyer, Vorsitzender der Medizinischen Kommission des DFB, den Präsidenten der Regional- und Landesverbände Erkenntnisse aus jüngsten Untersuchungen präsentiert. Meyer hatte mit Kollegen vom Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes sowie dem Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel unter anderem mehr als 750 Partien aus Profiligen und dem Amateurbereich mit mindestens einem SARS-CoV2-verdächtigen Spieler analysiert. Das Ergebnis: Relevante Kontakte auf dem Spielfeld nur selten auftreten und von sehr kurzer Dauer sind. „Zusammengefasst bedeutet dies, dass nach aktuellem Kenntnisstand beim Fußballspielen unter freiem Himmel nur eine äußerst geringe Ansteckungsgefahr besteht. Diese Ergebnisse stehen auch im Einklang mit der umfangreich gesichteten internationalen Literatur, beispielsweise den vor wenigen Tagen veröffentlichten Resultaten aus dem englischen Rugby“, sagt Prof. Dr. Meyer. Offen ist noch, ob die Politik sich durch die Studie tatsächlich überzeugen lässt.
Was den Seniorenbereich und die Saarlandliga angeht, wird sich der Saarländische Fußballverband (SFV) im März erneut mit den Vereinen beraten, wie eine Fortführung der Saison aussehen kann.
Dazu SFV-Präsident Heribert Ohlmann: „Wann es im Fußball weitergeht, kann aktuell niemand einschätzen, die Hoffnung auf Lockerungen nach dem 7. März sind bei allen groß. Ein geordneter Trainingsbetrieb ab Anfang März würden die Möglichkeit bieten, die restliche Vorrunde der Saison 2020/21 bis Ende Juni auszutragen.“ Josef Kreis, Spielausschussvorsitzender des SFV, ergänzt: „Wir haben für jeden Starttermin bereits ein Modell in der Schublade, die Vereine wurden im Dezember bereits darüber informiert. Wir sind also vorbereitet, aber von den Entscheidungen der Politik abhängig.“
„Mit Priorität ist der Sparkassen Pokal Saar der Herren und der Saarlandpokal der Frauen anzusehen, da wir die Gewinner und somit die Teilnehmer für den DFB-Pokal ermitteln wollen“, betont Lars Diedrich, Vizepräsident Sport beim SFV. Oberstes Ziel des SFV bliebt der Abschluss der Vorrunde in allen Ligen bis zum 30. Juni 2021, um die Saison sportlich werten zu können.
„Am 17. März wird der Verbandsvorstand über die Fortsetzung der Saison diskutieren. Danach wollen wir mit unseren Vereinen über die aktuelle Lage beraten und danach eine Entscheidung treffen. Alle Optionen, von der Fortsetzung der Vorrunde, bis zu einem Abbruch der Saison müssen dabei in Betracht gezogen werden. Dazu wollen wir uns ein breites Stimmungsbild einholen“, so Heribert Ohlmann abschließend.
Der Präsident des SFV ist froh darüber, „dass trotz der Corona-Pandemie bislang kein Mitgliederschwund in den Vereinen festzustellen ist. Auch hat sich bisher kein Verein vom Spielbetrieb zurückgezogen“, so Ohlmann in einem Beitrag bei fussball-news-saarland.de. Die Website berichtete vor wenigen Tagen, dass die Mitgliedszahlen im Saarländischen Fußballverband im Jahr 2021 stabil geblieben sind. In den 362 Vereinen sind derzeit 95.366 Fußballbegeisterte Mitglied. Das sind 88 Mitglieder weniger, als im Jahr 2020. Erhebungsstichpunkt ist jeweils der 1. Januar. Damit bleibt Fußball die beliebteste Sportart im Saarland. „Wir wollen und aber nicht ausruhen und unsere Vereine weiter unterstützen. Deshalb hat die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs absolute Priorität für uns“, betont SFV-Boss Ohlmann abschließend.
Wie groß die Sehnsucht nach der Rückkehr des Amateurfußballs insgesamt ist, zeigt eine aktuell laufende bundesweite DFB-Umfrage. An den ersten drei Tagen haben bereits mehr als 50.000 Personen daran teilgenommen, 97 Prozent davon sind Mitglied in einem Fußballverein. 98 Prozent der bisher Befragten haben angegeben, den Amateurfußball und ihren Amateurverein zu vermissen, 95 Prozent wollen auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich nach dem Lockdown in den Amateurfußball zurückkehren. Besonders vermisst werden laut den Zwischenergebnissen das Gemeinschaftsgefühl und das aktive Fußballspielen. (-jf-)
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