Der ehemalige Bundesligaspieler, der von 1962 bis 1965 das Borussen-Trikot trug, ist im Alter von 80 Jahren verstorben – ein Nachruf
In der Verbandsliga Mittelrhein, der damals höchsten Amateurklasse, machte der gebürtige Troisdorfer Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahre bei seinem Heimatverein SSV Troisdorf 05 auf sich aufmerksam. Die guten Leistungen des Stürmers waren auch den Spähern der Borussia nicht entgangen. So wurde Horst Berg im Sommer 1962 ins Ellenfeld geholt, wo er beim 2:1-Sieg gegen den Ludwigshafener SC am 26. August in der Regionalliga seinen Einstand feierte. Unter Trainer Hans Pilz kam Horst Berg auf 20 Einsätze, in denen er 10 Treffer erzielte und wesentlich mit dazu beitrug, dass sich die Borussia als Vizemeister 1963 für die Endrunde im die Deutsche Meisterschaft qualifizierte. Hier war die Begegnung gegen 1860 München vor 40.000 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigspark ein besonderes Erlebnis: Der damals 21jährige gehörte mit Elmar May, Paul Pidancet und Günter Kuntz zum Angriff der Borussen, die den Süd-Meister mit 3:0 geschlagen wieder nach Bayern zurückschickte. Auch in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga ein Jahr später trug Horst Berg unter der Regie von Trainer Horst Buhtz u.a. mit zwei Toren beim 4:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli mit dazu bei, dass die Borussia dem hohen Favoriten Bayern München ein Schnippchen schlug und den Sprung in die bel etage des deutschen Fußballs schaffte.
Vorbereitung auf die Bundesliga: Horst Berg (re.) verlässt mit seinen Mannschaftskameraden Heinz Simmer und Erwin Glod das als Trainingslager dienende Schulungsheim der Arbeitskammer in Kirkel – auf geht´s zur Trainingseinheit! (Foto: Ellenfeld-Verein / Archiv Borussia Neunkirchen)
In der Bundesliga kam Horst Berg aber nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus (7 Einsätze / 1 Tor) und wechselte auf den Kieselhumes in Saarbrücken, wo er im Dress von Saar 05 unter Trainer Otto Knefler von 1965 bis 1967 60 Einsätze in der Regionalliga verbuchte und 27 Tore erzielte. Dieser Schritt zurück erwies sich im Nachhinein als ein Schritt nach vorne: Denn aufgrund dieser beachtlichen Torquote verpflichtete Eintracht Braunschweig, das 1967 sensationell deutscher Meister geworden war, den Stürmer – Horst Berg war zurück in der Bundesliga, wo er sich einen Platz in der Stammformation sicherte und 30 Partien (3 Tore) absolvierte. Highlights der Braunschweiger Zeit war die Teilnahme am Europapokal der Landesmeister, wo er gegen Juventus Turin sogar zu den Torschützen zählte. Nach insgesamt 54 Bundesligaspielen (5 Tore) für die Braunschweiger Löwen wechselte er zur Runde 1969/70 zu den bayrischen Löwen nach München. Dort blieb er aber nur ein Jahr, bevor er dem Ruf seines früheren Braunschweiger Trainers Helmuth Johannsen nach Hannover folgte. Hier kam Horst Berg zu weiteren Einsätzen in der höchsten deutschen Spielklasse. Nach insgesamt 134 Spielen und 14 Toren beendete er das Kapitel Bundesliga und kehrte ins Saarland zurück. Beim SV Röchling Völklingen, wo wieder sein alter Bekannter Helmut Johannsen das Traineramt übernommen hatte, ließ Horst Berg seine aktive Karriere ausklingen, wirkte dort anschließend als Co-Trainer und stand später in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre auch als Übungsleiter beim SSV Überherrn in der Verantwortung, wo er für sportlichen Aufschwung mit mehreren Meisterschaften und Aufstiegen sorgte und dem Verein unvergessliche Amerika-Fahrten vermittelte.
Borussia dankt Horst Berg für seinen Einsatz im schwarz-weißen Trikot, verneigt sich vor seiner Lebensleistung und trauert mit seiner Familie und seinen Freunden. Im Ellenfeld wird ihm ein ehrendes Andenken bewahrt werden. Ruhe in Frieden, Horst! (-jf-)
Ich wünsche viel Erfolg in den Aufstiegsspielen.
Aber da muss mehr Zielstrebigkeit rein als gegen Merzig-Mettlach.