Der frühere Jugendspieler der Borussia, Yasser Bennai, wird Trainer / Einige Spieler aus dem Kader des Türkischen SC wechseln ins Ellenfeld / Treibende Kraft des Projekts: Christoph Serr
Unser Bild: Freut sich auf die Rückkehr ins Ellenfeld und seine neue Aufgabe im Projekt „Borussia II“: Yasser Bennai (27) übernimmt als Trainer sportliche Verantwortung. (Foto: Jörg Eisenhuth)
Jetzt ist es fix: Borussia wird in der kommenden Saison wieder mit einer zweiten Mannschaft an den Start gehen! „Sie wird in der Kreisliga A den Spielbetrieb aufnehmen. In welcher Gruppe – Blies, Höcherberg oder Saarpfalz – das obliegt der Entscheidung des Saarländischen Fußballverbandes“, sagt Christoph Serr, der mit seinem Engagement maßgeblich am Zustandekommen des neuen Teams beteiligt war. Zugute kam ihm dabei sein exzellentes und für Borussia unbezahlbar wertvolles Netzwerk, kennt Christoph Serr doch durch seine mehr als 20jährige Arbeit im Ellenfeld so gut wie jeden Spieler, der irgendwann einmal die Jugendabteilung durchlaufen hat, hat über verschiedene Kanäle immer noch einen guten Draht zu ihnen. „Ob das jetzt die Generation von Hendrick Zuck, Mike Franz oder selbst Stefan Kuntz ist – der Kontakt ist da. Und man merkt: Borussia ist immer noch eine Institution und erregt trotz all der negativen Schlagzeilen in den letzten Jahren immer noch das Interesse der Leute. Das ist auch bei unseren ehemaligen Jugendspielern so.“
Zu diesen früheren Aktiven in der Borussen-Jugend gehört auch Yasser Bennai. Den 27jährigen konnte Christoph Serr als neuen Trainer der zweiten Mannschaft gewinnen. „Yasser hat von der F- bis zur C-Jugend mit meinen Jungs Attila und Dennis zusammen im Borussen-Trikot gespielt“, so Christoph Serr. Yasser Bennai wechselte in der B-Jugend zur SV Elversberg. Auch in den A-Jugendjahren wurde er an der Kaiserlinde fußballerisch ausgebildet, ehe es zum VfB Theley ging. „Tunji“ Adeyemi, damals in Diensten der Borussia, holte Yasser Bennai dann ins Ellenfeld zurück, wo er mit der U23 der Borussia in der Saarlandliga spielte, sogar als Kapitän wirkte und durch gute Leistungen auf dem Sprung in die damals von Dieter Ferner trainierte Oberligamannschaft stand. Viel Lob erhielt er als „großes Talent, das auf dem Platz alles gibt, sich in den Dienst der Mannschaft stellt, seine Mitspieler positiv mitreißt und in schwierigen Situationen Ruhe bewahrt“ – so kann man es heute noch in einem Beitrag im Borussen-Blog „Stahlwerk“ im Internet nachlesen.
Nach dem Abstieg in die Landesliga hießen Bennais nächste Stationen SVGG Hangard, anschließend Oberbexbach, ehe er beim Türkischen SC landete, wo er im als Spielertrainer mitarbeitete. Als der 1981 gegründete Club nach der Winterpause in Schwierigkeiten geriet und seine Mannschaft im März vom Spielbetrieb in der Bezirksliga Neunkirchen zurückzog, schloss sich Yasser Bennai dem SC Olympia Calcio an. Die Nachricht vom angedachten Neuaufbau der zweiten Mannschaft im Ellenfeld motivierte ihn dazu, sofort den „alten Bekannten“ Christoph Serr anzurufen und seine Dienste anzubieten. Die Gründe hat der neue Borussen-Coach schnell erklärt: „Von klein auf habe ich dann bei Borussia gespielt. Mein Vater hat mich begleitet und ist immer mit ins Ellenfeld gekommen. Borussia ist für uns so etwas wie eine Heimat, unser Herz schlägt im schwarz-weißen Borussen-Takt. Die Aufgabe, die zweite Mannschaft neu aufzubauen, empfinde ich als große Ehre“, so Yasser Bennai, der nach seiner Tätigkeit als Teamleiter bei „TK maxx“ in Kaiserslautern sich als Gastronom selbstständig gemacht hat: Yasser Bennai betreibt das Restaurant „Al Capone“ in der Morlauterer Straße 90 in der pfälzischen Metropole. Einige Spieler seiner „alten“ Mannschaft vom Türkischen SC konnte Bennai davon überzeugen, gemeinsam mit ihm den Schritt ins Ellenfeld zu gehen: „Das wird für uns alle eine gute Erfahrung und bietet uns die Möglichkeit, wieder Spielpraxis zu sammeln.“ So ergibt sich für beide Seiten eine echte Win-win-Situation, auch wenn es, wie Christoph Serr betont, „bei der zweiten Mannschaft der Borussia kein Geld zu verdienen gibt.“ Doch das ist gar nicht so entscheidend, denn Yasser Bennai hat schon jetzt festgestellt, „dass die Jungs es sehr cool finden, jetzt im Trikot der Borussia aufzulaufen.“ Für Yasser Bennai selbst schließt sich ein Kreis, hat er doch als Fünfjähriger auf dem alten Brascheplatz hinter der Haupttribüne des Ellenfeld mit dem Kicken begonnen, ehe ihn sein Bruder Abdelrahmane zur Borussia in die F-Jugend mitschleppte. Und dort hatte er gleich ein prägendes Erlebnis: Mit der ersten Mannschaft ist Yasser Bennai gegen Bayern München im DFB-Pokal ins ausverkaufte Ellenfeld-Stadion eingelaufen – ein Erlebnis, das er bis heute nicht vergessen hat und das ihn geprägt hat. Seine Hoffnung, „dass das wieder passiert“, hat sich bis jetzt leider nicht erfüllt!
Organisatorisch wird Yasser Bennai mit Björn Klos, dem Coach der Saarlandliga, eng zusammenarbeiten. Könnte ja sein, dass sich der eine oder andere Spieler gut entwickelt und sich für höhere Aufgaben empfiehlt. In den kommenden Wochen werden weitere Weichen für die neue Spielzeit gestellt, der eine oder andere Akteur soll noch für die neue Mannschaft gewonnen werden. Und dann steht einem Neustart von Borussia II nichts mehr im Wege. Man darf auf die weitere Entwicklung des Projekts gespannt sein! (-jf-)
Das hört sich alles gut an und der Neustart kann nun beginnen.
Viel Erfolg der Borussia in der neuen Saison. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Ich werde trotz der schlechten Saison doch wieder schauen kommen. Irgendwie hängt das Herz zu sehr an der Borussia.
Den Leuten im Stadion geht es nicht nur um die Punkte und die Siege, sondern es kommt auf die Einstellung und den Kampfeswillen auf dem Platz an.
Mir sind Neuzugänge die sich mit der Borussia identifizieren und kämpfen zehnmal lieber als irgendwelche Legionäre die von Verein zu Verein hüpfen. Siehe damals zbsp . Herr Backmann.
Go Borussia