1:2-Niederlage nach guter Leistung beim Spitzenreiter in Elversberg / Nach frühen Gegentoren ins Spiel gefunden und Dominanz erarbeitet / Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit blieb aus
Unser Bild: Traf erstmals seit Ende September nach langer Verletzungspause wieder „ins Schwarze“ – Borussias Torjäger Kevin Saks (weißes Trikot, rechts / mit der Nummer 7 im Vordergrund Daniel Ruschmann). „Vielleicht ist der Knoten jetzt geplatzt“, hofft Trainer Björn Klos. (Archivfoto aus dem Hinspiel: -jf-)
Die Charakterfrage war gestellt. „Wir haben die Chance, uns durch eine gute Leistung für das Spiel in Eppelborn zu rehabilitieren. Das ist aber nur möglich, wenn die Spieler vorangehen und Charakter zeigen“, hatte Björn Klos in der Vorschau auf das Spiel in Elversberg in der „Saarbrücker Zeitung“ gesagt. Sein Elversberger Kollege Marco Emich, der die desolate Vorstellung der Borussen im Illtalstadion miterlebte, hatte den Männern aus dem Ellenfeld diesen Charakter auch zugetraut: „Ich gehe davon aus, dass die Borussia sich bei uns mit Sicherheit anders präsentieren wird als am letzten Samstag.“ Er sollte recht behalten. Zwar blieben mit dem 2:1-Sieg des Spitzenreiters die drei Punkte an der Kaiserline und die beiden Serien erhalten: Die SVE ist seit 9 Spielen ungeschlagen und hat mit jetzt 15 Siegen die meisten „Dreier“ der Liga geholt, die Borussen warten seit sechs Partien auf ein Erfolgserlebnis. Dennoch konnten die Klos-Schützlinge erhobenen Hauptes den Kunstrasenplatz an der Kaiserlinde verlassen, hatten sie doch dem spielstarken Gegner nicht nur ordentlich Paroli geboten, sondern den Spitzenreiter nach der Halbzeit weitgehend in Schach gehalten.
Die Schwarz-Weißen aus dem Ellenfeld, bei denen Philippe Persch wegen Rückenbeschwerden passen musste und von Jonas Merhej gut vertreten wurde, setzten den ersten Akzent, als SVE-Keeper Blankenburg bei einem Freistoß von Jens Kirchen eingreifen musste. Doch dann gelang es den Gastgebern gleich zweimal, die Borussen-Abwehr, die einige Male nicht eng genug am Gegner dran war, zu überrumpeln: Jeweils nach einem Eckball konnte der Ball nicht konsequent genug aus der Gefahrenzone befördert werden, sondern fiel zuerst Mike Schwarwarth (7.) und fünf Minuten später Muhamed Alawie vor die Füße, beide hatten keine Mühe, ihre Farben mit 2:0 in Führung zu bringen. Manch einem Borussen-Fan schwante angesichts des frühen Zwei-Tore-Rückstandes Böses, doch die Schützlinge von Björn Klos schüttelten sich nach der eiskalten Dusche kräftig durch, hatten sich nach 20, 25 Minuten gefangen und bekamen die Partie mit zunehmender Dauer immer besser in den Griff. Torjäger Kevin Saks, ebenso wie Spielmacher Jens Kirchen von Beginn an dabei, verpasste nach 34 Minuten den Anschlusstreffer, als er nur knapp am Tor vorbei zielte. Auch Jens Kirchen und Kamil Czeremurzynski boten sich Einschussmöglichkeiten – das machte Mut für die zweite Halbzeit!
Trainer Björn Klos, der nach 43 Minuten Tim Cullmann für Tom Fink gebracht und umgestellt hatte, um mehr Zugriff im Mittelfeld zu bekommen, sah nach dem Seitenwechsel eine Borussen-Elf, die nun mehr und mehr Druck aufbaute und sich die Spieldominanz erarbeitete. Dabei prüfte Yannick Bach SVE-Torwart Blankenburg (52.), ein Schlenzer von Daniel Schlicker aus der Distanz verfehlte das Elversberger Tor (65.). Björn Klos hatte anschließend mit Furkan Erdogan (für Kamil Czeremurzynski) die Offensive verstärkt. Es dauerte allerdings bis zur 79. Minute, ehe der Borussia der verdiente Anschlusstreffer glückte. Der auf der linken Seite gut freigespielte Daniel Ruschmann versuchte einen Abschluss in die lange Ecke, Kevin Saks lief in den Schuss hinein und bugsierte das Leder in die gegnerischen Maschen – für Daniel Ruschmann die 14. Torvorlage in dieser Saison (Bestwert der Liga!), für Kevin Saks der 14. Saisontreffer. Borussias Nummer 25 traf erstmals wieder seit seinem Doppelpack am 30. September beim 2:2 gegen den FC Rastpfuhl – ein Erfolgserlebnis, dass Kevin Saks Auftrieb geben sollte! „Wäre schön, wenn jetzt der Knoten geplatzt ist“, hofft Björn Klos.
In der Schlussphase des Spiels mussten dann die Gastgeber, die nach der Pause außer Nico Floegels Chance (67.) keine Gelegenheit zur Ergebnisverbesserung hatte, noch zwei, drei kritische Situationen überstehen. Bei den Borussen fehlte der letzte Zentimeter, der letzte Schritt, das letzte Quäntchen nicht nur an Genauigkeit, sondern auch an Glück. Hinzu kam, dass in der Nachspielzeit nach einem elfmeterreifen Foul an Jens Kirchen die Pfeife von Schiedsrichter Jörg Probst aus Kleinblittersdorf stumm blieb – die Video-Aufzeichnung von Borussen-Kameramann Heinz Petry zeigte nach dem Spiel, dass hier eine Strafstoß-Entscheidung zugunsten der Borussia durchaus berechtigt gewesen wäre. „Schade, denn wir hätten uns das 2:2 und damit einen Punkt verdient gehabt. Leider haben wir uns nicht für die gute Leistung belohnt“, befand Björn Klos. Der Übungsleiter bescheinigte seinem Team eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Partie in Eppelborn, schränkte aber ein, „dass man das aber auch erwarten durfte.“ Auch wenn kein zählbarer Erfolg heraussprang, gilt es jetzt, das Positive mitzunehmen: Charakter gezeigt, dagegengehalten, die mit Abstand heimstärkste Mannschaft, die zuvor in elf Heimspielen zehn Siege gefeiert und nur zwei Gegentore (!) kassiert hatte, an den Rand eines Punktverlustes gebracht – darauf lässt sich aufbauen. Allerdings weiß auch Björn Klos, „dass nach nunmehr sechs sieglosen Partien der Druck nicht weniger wird. Gegen Saar 05 am Mittwoch ist verlieren geradezu verboten!“
Borussia in der Statistik
Unsere Mannschaft: Jonas Merhej – Kamil Czeremurzynski (ab 75. Furkan Erdogan), Tom Fink (ab 43. Tim Cullmann), Marco Dahler, Mohammed Benghebrid, Waldemar Schwab, Daniel Schlicker, Yannick Bach, Jens Kirchen, Kevin Saks, Tim Klein (ab 59. Daniel Ruschmann). – Unser Trainer: Björn Klos.
Tore: 1:0 (7.) Mike Scharwath, 2:0 (12.) Muhamed Alawie, 2:1 (79.) Kevin Saks. – Schiedsrichter: Jörg Probst (Kleinblittersdorf). – Zuschauer: 150. – Gelbe Karten Borussia: Marco Dahler (58.), Waldemar Schwab (69.), Jens Kirchen (88.).
2:0 nach 7 Minuten im Rückstand. Da steckt fast jede Mannschaft den Kopf in den Sand und ergibt sich wehrlos.Aber nicht unsere Klosmänner.Die zweite Halbzeit gehörte nur unseren Jungs und das beim Tabellenführer.Dafür mein Respekt.Leider wurden sie nicht belohnt.Ein Punkt bei der SVE währe mehr als verdient gewesen.Go Borussia.