Letzte Infos vor dem Heimspiel der Borussia gegen den VfL Primstal (Anstoß: Samstag, 15.30 Uhr) / Diagnose steht jetzt: Teilabriss der Bizepssehne bei Philippe Persch – Pause bis Monatsende / Borussia hofft auf den Einsatz von Torjäger Kevin Saks
Unser Bild: Über den Kampf ins Spiel finden, hier vorbildlich demonstriert von Kapitän Yannick Bach (21) – vielleicht das geeignete Mittel für Borussia, die Konstanz wieder zu gewinnen. Szene aus dem Heimspiel gegen den VfL Primstal (2:2) in der letzten Saison. (Foto: -jf-)
Von Jo Frisch
Der Gegner: „Vereinstreu, familiär, leidenschaftlich – VfL Primstal, der Verein, der auf Tugenden setzt“. So überschrieb der „Saar.Amateur“ am vergangenen Montag eine Reportage über den Gegner, der Borussia am Samstag im Ellenfeld herausfordert. In der Tat ist der VfL Primstal ein in vieler Hinsicht bemerkenswerter Club. Seit dem Aufstieg in die Saarlandliga war der VfL kein einziges Mal schlechter platziert als auf Tabellenrang 6! Unvergessen bis heute das dramatische Saisonfinale im Mai 2017, als man die Chance, in die Oberliga aufzusteigen, am allerletzten Spieltag durch eine 0:2-Heimniederlage gegen de FV Eppelborn verspielte. Die Mannschaft hat eine gewachsene Struktur, besteht überwiegend aus einheimischen Spielern, die zum Teil schon seit frühester Kindheit gemeinsam ihrem Hobby Fußballspielen beim VfL oder der JFG nachgehen. Da spielen dann finanzielle Reize so gut wie keine Rolle. Vorstand Dr. Dieter Jochum: „Grundgehälter gibt es bei uns nicht. Jeder Spieler bekommt die gleiche Siegprämie, aber nur wenn er spielt. Dazu kommt eventuell Fahrgeld.“ Mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren gehört die Truppe von Trainer Andreas Caryot zu den jüngsten der Liga. Der Verein (ca. 450 Mitglieder, fast 130 Jugendspieler!) engagiert sich auch in der Gemeinde, organisiert mit fast 200 Helfern die Kirmes fast im Alleingang. Kein Wunder, dass die Identifikation mit Verein in Primstal hoch ist: Im Schnitt 363 Zuschauer pilgerten in den bisherigen Saisonheimspielen ins Allerswaldstadion. Mit nunmehr 17 Punkten hat sich der VfL an das vordere Tabellendrittel „herangeroobt“, nicht zuletzt dank seines bislan erfolgreichsten Torschützen Tim Roob (11 Treffer). Auf fremden Plätzen konnte der VfL dabei zweimal siegen (2:1 in Ottweiler, 3:0 in Rohrbach). Als Saisonziel hat Trainer Caryot einen einstelligen Tabellenplatz anvisiert und glaubt: „Wir können dabei durchaus für die eine oder andere Überraschung sorgen!“
Die Ausgangssituation: Der VfL Primstal ist seit fünf Pflichtspielen (inkl. Pokal) ungeschlagen, holte in der Liga zuletzt zehn Punkte und will natürlich auf der derzeitigen Erfolgswelle gerne noch ein bisschen weiter schwimmen. „Eine Mannschaft, die eingespielt ist und auch spielerisch einen sehr guten Eindruck macht“, so das Urteil von Borussen-Coach Björn Klos, der froh ist, einmal keine „englische Woche“ gehabt zu haben. Seit Anfang September bestritten die Borussen 9 Spiele in 35 Tagen, ein beachtliches Pensum für Spieler, die keine Profis sind, sondern ihren beruflichen (und familiären) Pflichten nachkommen. „Das merkt man dann auch in der Trainingssteuerung, die nach einem Spiel unter der Woche natürlich dosierter erfolgen muss“, so Björn Klos. Die Borussen sind am vergangenen Samstag nach dem eindrucksvollen 5:0 in Rehlingen beim 0:3 in Brebach recht unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet und suchen nach wie vor noch nach Konstanz. Gerade diese beiden Resultate sind symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf: Immer wieder folgen auf gute Spiele unerklärlich schwächere Leistungen. In einer intensiven Trainingswoche mit vier Einheiten wurden die Fehler aus dem Brebacher Spiel klar angesprochen. Und so gilt auch für die Partie gegen Primstal wieder die Losung: Auf die Erfolgsspur zurückkehren! Nach dem 0:2 in Köllerbach Anfang September hat das gut funktioniert: Es folgten fünf Pflichtspiele ohne Niederlage.
Letzte Spiele: In der letzten Saison trennten sich die beiden Teams zweimal unentschieden. Das 0:0 in Primstal war da Premierenspiel für Björn Klos – ein Pfostenschuss von Marco Dahler nach 87 Minuten verhinderte einen Sieg. Auf der anderen Seite hatten die Borussen Glück, dass Philippe Persch bei zwei Primstaler Großchancen in der Nachspielzeit den Punkt festhielt. Beim Rückspiel im Ellenfeld sah Borussia in einer dramatischen Schlussphase schon wie der sichere Sieger aus, nachdem zuerst Primstals Karsten Rauber mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war (78.) und Momo Diallo in der Nachspielzeit den 0:1-Rückstand in ein 2:1 gedreht hatte. Doch mit der letzten Aktion des Spiels raubte VfL-Kapitän Marc Pesch mit seinem Kopfball zum 2:2 Borussia zwei Punkte.
Personalsituation: Während auf Primstaler Seite Felix Schröder wegen eines Kieferbruches ausfällt, muss Borussia definitiv noch bis Monatsende auf Philippe Persch verzichten. Zwar ist die Bizepssehne des Torhüters am rechten Arm nicht, wie zunächst nach dem Spiel gegen den FC Rastpfuhl zunächst befürchtet, ganz, sondern nur teilweise gerissen, doch ist an einen Einsatz derzeit noch nicht zu denken. Jonas Merhej, der sich zwischen den Pfosten bereits in der vergangenen Spielzeit nach Philippe Perschs Achillessehnen-Riss bewährt hatte, wird weiterhin das Vertrauen von Björn Klos erhalten. Kevin Saks hat mittrainiert und grünes Licht gegeben, er wird zumindest wieder im Kader stehen. Nicht dabei sind dagegen Mohammed Benghebrid (muskuläre Probleme) und Jannosch Scherer, der die ganze Woche über nicht trainieren konnte.
Schiedsrichter der Partie im Ellenfeld ist Giuseppe Geraci. Der erst 17jährige pfeift für die Spvgg Einöd-Ingweiler und war in der Winterpause 2017/18 in die Verbandsliga aufgestiegen. Auch dort konnte er durch gute Leistungen überzeugen und wurde ab Sommer mit Spielleitungen in der Saarlandliga betraut, wo er bisher fünfmal zum Einsatz kam. Zudem wird er als Schiedsrichterassistent in Spielen der B-Jugend-Bundesliga eingesetzt. In der Partie der Borussia gegen Primstal wird Giuseppe Geraci durch die Herren Christoph Heinrich und Yves Alexander Wagner an den Außenlinien unterstützt. Borussia wünscht den Unparteiischen eine gelungene Spielleitung.
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