Borussia 3:1-Sieger im Hüttenstadt-Duell

Tim Klein, Nyger Hunter und Kristof Scherpf die Torschützen / Gute Mannschaftsleistung der Borussen begeistert die Fans / Überragender VfB-Keeper Julian Wamsbach hält Dillingen lange im Spiel

Unser Bild: Welt, lass Dich umarmen! Die Borussen hatten sich den Torjubel (links nach Tim Kleins1:0, rechts nach Kristof Scherpfs 3:1) mit einer couragierten Leistung gegen den VfB Dillingen redlich verdient. (Fotos :-jf-)

„Genießt diesen Sieg, genießt den Abend. Das habt Ihr Euch verdient!“ Die Ansprache von Björn Klos im traditionellen Spielerkreis nach dem Sieg gegen den VfB Dillingen war kurz und knackig. Borussias Mannschaft ließ sich das im sonnenüberfluteten Ellenfeld nicht zweimal sagen. Von der Haupttribüne, von Block 5 und den Rängen am Eingangstunnel prasselte der wohlverdiente Beifall, untermalt von zahlreichen „Borussia, Borussia!“-Rufen, auf die Jungs ein. Denn beim 3:1 im Duell der Hüttenstädte konnten die wieder ganz in Gelb angetretenen Borussen nach dem 7:3 in Homburg ihren Anhang erneut begeistern. Kampfgeist und Leidenschaft, Laufintensität und Spielfreude sowie der für alle sichtbar auf den Rasen transportierte Teamgeist waren ausschlaggebend, dass ein keineswegs enttäuschender Oberliga-Absteiger aus Dillingen in die Schranken verwiesen wurde und im Ellenfeld die erste Saisonniederlage kassierte. Borussia konnte durch das 3:1 mit dem gestrigen Gegner punktemäßig gleichziehen.

„Unser Sieg geht absolut in Ordnung. Wir haben viel ins Spiel investiert und hätten bei besserer Chancenverwertung zum Schluss auch noch ein, zwei Tore drauflegen können“, bilanzierte ein sichtlich zufriedener Björn Klos. Der Borussen-Coach hatte eine geschlossene Mannschaftsleistung seiner Schützlinge gesehen, in der einer für den anderen kämpfte, lief und ackerte. Erstmals nach Verletzung mit dabei: Marco Dahler, der – gegenüber dem Spiel in Homburg – in der Innenverteidigung den Platz von Björn Klos einnahm und auf Anhieb gewohnt sicher und souverän agierte. Vor der Abwehrkette füllten – wie schon in Homburg – Kapitän Daniel Schlicker und Kamil Czeremurzynski in bewährt wirkungsvoller Weise die Staubsauger-Rolle aus. Die Borussen-Offensive lief mit hohem läuferischen Aufwand den Gegner früh an und erschwerte somit das Dillinger Aufbauspiel ganz erheblich.

Borussia war zu Beginn der Partie sofort dominant. Daniel Schlicker hatte die erste Chance „auf dem Schlappen“: Der Kapitän verzog nach Vorlage von Tim Klein knapp rechts am Tor vorbei (12.). Die Gäste signalisierten zum ersten Mal Gefahr, als die Borussen-Defensive nach einem Schuss von Philipp Gales aus spitzem Winkel gerade noch so ein Abwehrbein dazwischen bekam (18.). Nachdem der wieselflinke Kristof Scherpf nach blitzsauberer Kombination über Christopf Stemmler und Kamil Czeremurzynki noch links oben vorbeigezielt hatte (26.), war es dem fleißigen Tim Klein vorbehalten, die Borussia in Führung zu bringen: Kristof Scherpf war nach einem gescheiten Pass von Nyger Hunter in die Schnittstelle der Dillinger Abwehr frei vor Julian Wamsbach gescheitert, bekam das Leder jedoch wieder vor die Füße und legte quer, so dass Borussias Nummer 9 mit einem Schlenzer ins leere VfB-Tor traf (29.). Und Borussia legte gleich nach: Nur drei Minuten später war Tim Klein diesmal der Ausgangspunkt. Nach seiner Balleroberung bekam Kristof Scherpf die Lederkugel exakt in den Fuß, legte sie nach ein paar schnellen Schritten flach in den Strafraum, wo Nyger Hunter zur Stelle war und dem sich überschlagenden Julian Wamsbach im Dillinger Tor keine Chance ließ.

Der Ball zappelt im Netz (Bild oben), Torschütze Nyger Hunter freut sich über sein erstes Tor im Ellenfeld-Stadion (Bild unten). (Fotos: -jf-)

Nach diesem Doppelschlag ließen die Borussen die Partie ruhiger angehen mit der Folge, dass die bis dahin in der Offensive eher zurückhaltenden Gäste Oberwasser bekamen. So musste Philippe Persch gegen Osman Gök Kopf und Kragen riskieren (39.), ehe Niclas Judith in einem ziemlich unübersichtlichen Getümmel im Borussen-Strafraum im zweiten Versuch den Ball zum Anschlusstreffer hinter Philippe Persch versenkte (42.). „Auf, Männer, jetzt sind wir wieder da“, trieb VfB-Trainer Francesco Schifino die schwarz-weißen Gäste energisch an, während Björn Klos seine Schützlinge wachzurütteln versuchte: „Hört endlich auf einzuschlafen!“

Die Borussen hatten offensichtlich auf ihren Trainer gehört und sorgten mit zwei guten Gelegenheiten nach dem Seitenwechsel für Unruhe in Dillingens Abwehr, doch sowohl Kristof Scherpf (49.) als auch Jan Luca Rebmann (52.) fanden in VfB-Keeper Julian Wamsbach, der seine Elf jetzt mit reaktionsschnellen Paraden im Spiel hielt, ihren Meister. Nach gut einer Stunde bekamen die Gäste die Partie wieder in den Griff, Osman Gök (64.) und Niclas Judith (61. / 65.) schnupperten gleich mehrfach am Ausgleich. Doch genau in diese Phase holten die Borussen, die mit geschickt vorgetragenen Kontern immer wieder Nadelstiche setzten, zum entscheidenden Schlag aus. Zunächst scheiterte der enorm umtriebige und oft nur durch unfairen Einsatz zu bremsende Nyger Hunter (67.) ebenso wie Vincenzo Accursio mit schnellem Antritt (68.) noch am wieder aufmerksamen Julian Wamsbach, doch gegen den Lupfer von Kristof Scherpf, der von Christopf Stemmler perfekt freigespielt wurde, war der Dillinger Torwart machtlos: 3:1 – der Knockout. Danach waren die Gäste zwar immer bemüht und gaben nicht auf, doch ernsthafte Gefahr vor Philippe Perschs Tor konnten sie dann doch nicht mehr heraufbeschwören. Im Gegenteil: Die Borussen hätten jetzt noch das eine oder andere Tor nachlegen können. „Hier hätte ich mir mehr Übersicht verlangt: Den Kopf hoch nehmen, den freien Mitspieler sehen und bedienen oder gezielter abschließen“, monierte Björn Klos nach sehr unterhaltsamen 90 Minuten. Die leider nur 315 Zuschauer hatten sich an einer Borussia erfreuen können, die – wie schon in den Spielen zuvor – auch zum Ende der Partie nicht nachgelassen, sondern noch zuzulegen hatte. Mit zwei Siege in Folge wurde eine Mini-Serie gestartet. Am kommenden Sonntag im Ellenfeld gegen Primstal gilt es jetzt, sie auszubauen und damit die Basis zu legen für eine gute weitere Vorrunde. (-jf-)

Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Spiel der Borussia gegen den VfB Dillingen. (Fotos: -jf-)

Borussia in der Statistik

Unsere Mannschaft: Philippe Persch – Christoph Stemmler, Jan Luca Rebmann, Kamil Czermurzynski, Tim Braun, Marco Dahler, Nyger Marley Hunter (ab 77. Josef Hindi), Daniel Schlicker, Julian Flammann, Kristof Scherpf (ab 83. Frissell Ejiofor Hunter), Tim Klein (ab 46. Vincenzo Accursio). – Unser Trainer: Björn Klos.
Tore: 1:0 Tim Klein (29.), 2:0 Nyger Marley Hunter (32.), 2:1 Niclas Judith (42.), 3:1 Kristof Scherpf (75.). – Zuschauer: 315. – Schiedsrichter: Pascal Frenzel (Gersheim). – Gelbe Karten Borussia: Nyger Hunter (54.), Daniel Schlicker (71.), Christoph Stemmler (87.), Jan Luca Rebmann (89.).

2 Kommentare

  1. Also diese Mannschaft spielt echt wirklich tollen Fussball. Jeder rennt und kämpft für den anderen.Jeder setzt energisch nach und zwingt den Gegner zu Fehlern. Schon länger keine so moralisch starke Borussenmannschaft gesehen. Ich bin stolz Borussen Fan zu sein und freue mich auf die nächsten Spiele.

  2. So macht Borussia Neunkirchen Spaß. Man hat über erstaunlich lange Zeit dem Gegner den Schneid genommen, ihn gejagt und gestört. Was bei uns stört und sei es auch nur noch ein bisschen, ist die bei einigen der Spieler übertriebene Ballverliebtheit, die zwar die Eitelkeit streichelt, jedoch den oder die rennenden oder wartenden Mitspieler übersieht. Ich erlebte 2 x eine Dreiviertelstunde Mut, Spielkunst und selten Übermut, schön! Trainer und Spieler seien beglückwünscht! Mein Wunsch für die Zukunft:
    SEID MUTIG, NIE ÜBERMÜTIG!

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