Spiel am Sonntag um 14.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Elversberg / Beeindruckende Heimbilanz der SVE: 31 Punkte in 11 Spielen, nur zwei Gegentore kassiert! / Borussia im Hinspiel auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter / Reaktion auf Eppelborn-Spiel ist gefordert!
Unser Bild: Den Ball fest im Visier – auf Borussias Abwehr um Kamil Czeremurzynski (hier im Duell mit Elversbergs Muhamed Alawie) wird am Sonntag Schwerstarbeit zukommen. Ob der in Eppelborn angeschlagene Daniel Schlicker (re.) spielen kann, ist derzeit noch ungewiss. (Foto: -jf-)
Der Gegner aus der Nachbargemeinde ist in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge. Die meisten Punkte (46), die zweitmeisten Tore (54, nur Brebach war mit 56 Einschlägen erfolgreicher), die zweitbeste Abwehr (21 Gegentore, nur Mettlach musste bislang mit 20 weniger kassieren) – summa summarum haben diese Zahlen die U21 der SV Elversberg an die Tabellenspitze katapultiert. Dorthin, wo immerhin aber zwölf Trainer die Schützlinge von Marco Emich schon vor der Saison eingestuft hatten. Der Ex-Borusse, der jüngst seinen Vertrag als SVE-Coach bis 2021 verlängert hat, war mit seiner Zielvorgabe vor Saisonbeginn vorsichtiger gewesen: „Im oberen Drittel wollen wir schon landen und irgendwann mal wieder in die Oberliga aufsteigen. Wenn das schon in dieser Spielzeit wäre, würden wir uns nicht wehren.“ Schon vor dem Rundenstart hatte die Emich-Truppe, die um die vielen jungen Eigengewächsen herum mit Ex-Profi Steffen Bohl (erste und zweite Liga für Duisburg, Kaiserslautern, Cottbus, Wehen-Wiesbaden und VfR Aalen) und Christopher Dahl (vom FSV Jägersburg) erfahrene „Leitwölfe“ hinzuverpflichtet hatte, mit dem Gewinn des Sparkassen-Cups in Großrosseln auf sich aufmerksam gemacht und konnte die Erwartungen in der Meisterschaft von Beginn an bestätigen. In der restlichen Runde wird Elversberg nun zum Gejagten, dessen ist sich auch Marco Emich bewusst („Wir wissen, was auf uns zukommt!“), geht die Aufgaben aber selbstbewusst an: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, denn wir haben eine gute Mannschaft und das wollen wir auch zeigen.“ Mit der Vorbereitung, in deren Verlauf die SVE nur einmal verlor, dafür aber Oberligist FSV Jägersburg mit 3:2 besiegte, war der Trainer insgesamt zufrieden: „Trotz witterungsbedingter Störungen und zeitweiligen personellen Engpässen wegen Krankheit oder Verletzung waren die Einheiten, die wir absolvieren konnten, richtig gut.“ Beeindruckend die Trefferquote des letztjährigen Torschützenkönigs Kai Merk, der bereits 17mal eingenetzt hat und gemeinsam mit Steffen Bohl (11 Tore) für mehr als die Hälfte aller Elversberger Tore verantwortlich zeichnet. Nur eines passt zu all den Erfolgsmeldungen nicht: Die Zuschauerzahl. Lediglich 100 Fans im Schnitt bekunden bislang ihr Interesse auf den Rängen des Naturrasenplatzes im Kohlwaldstadions von Landsweiler, wo die U21 der SVE ihre Heimspiele normalerweise austrägt. Doch das ist wohl das übliche Schicksal einer zweiten oder U-Mannschaft!
Das Hinspiel verlor Borussia im Ellenfeld mit 2:3 – auf eine Weise, die bitterer, brutaler nicht sein kann. In einem guten Saarlandligaspiel verzeichneten die Borussen in den ersten 45 Minuten ein klares Chancenplus, versäumten es aber, nach dem 1:0 von Kevin Saks (28.) die Führung auszubauen. Die Strafe folgte auf dem Fuß, als Ex-Profi Steffen Bohl für die Gäste in der Nachspielzeit eine Unaufmerksamkeit in der Borussen-Abwehr zum Ausgleich nutzte. Auch nach der Pause hatte Borussia zunächst die besseren Gelegenheiten, geriet aber nach 78 Minuten in Rückstand. Nun warfen die Klos-Schützlinge alles nach vorne und schienen sich mit dem 2:2 durch Kevin Saks (90.+4) belohnt zu haben, ehe Tim Steinmetz direkt nach Wiederanpfiff mit einem Sonntagsschuss am Samstagnachmittag genau in den Torwinkel für Elversberg den Sieg perfekt machte. SVE-Trainer Marco Emich konnte das Glück genauso wie seine Mannschaft kaum fassen und sank am Spielfeldrand in die Knie, während die Borussen konsterniert am Boden lagen.
Die Ausgangssituation: Nachdem das Auftaktspiel in Rehlingen abgesagt werden musste, startete die SVE am vergangenen Mittwoch in die restliche Runde und lieferte beim extrem intensiven 3:3 beim Verfolger in Köllerbach ein beeindruckendes Zeugnis ihrer Spielstärke ab. Ex-Profi Muhamed Alawie hatte Elversberg in Führung gebracht, verpasste mit einem verschossenen Elfmeter nach der Pause die Vorentscheidung. Stattdessen drehte Köllerbach binnen drei Minuten die Partie zum 2:1, und als Yannick Nonnweiler für die Gastgeber das 3:1 markiert hatte, schien der Spitzenreiter geschlagen. Doch die Emich-Truppe bewies Moral und kam in den letzten zehn Minuten noch zum verdienten Ausgleich. Mit entsprechend breiter Brust wird Elversberg auflaufen. Wie schwer die Aufgabe für Borussia sein wird, verdeutlicht auch die Statistik: In elf Heimspielen gab die SVE nur einen einzigen Punkt ab (0:0 gegen Quierschied), nur zwei Gastmannschaften (Köllerbach beim 1:4, Mettlach beim 1:3) ist es bisher gelungen, überhaupt ein Tor zu erzielen! Borussias Gastspiel ist eines von fünf Spielen, nach denen Marco Emich weiß, wohin es bis zum Saisonende gehen wird: „Wenn wir dann noch klar vorne stehen, wäre das eine schöne Sache. Positiv auf jeden Fall: Wir haben alles in eigener Hand.“ Elversberg Coach will die Borussia nicht nach dem bisher nicht zufriedenstellenden 8. Tabellenplatz messen: „Sie haben einige erfahrene, gestandene Spieler in ihren Reihen und gehören, wenn sie alle Mann an Bord haben, zu den Top-Fünf der Liga.“ Deshalb erwartet Marco Emich ein Spiel, „das für die Zuschauer sehr interessant und vom Ausgang her eng werden könnte.“ Für Borussia kann es nur darum gehen, Wiedergutmachung zu betreiben für die unerwartet deutliche Niederlage in Eppelborn. Dort ist die Mannschaft hingefallen, arg unter die Räder gekommen. Jetzt heißt es: Wieder aufstehen! Björn Klos verlangt deshalb von der Mannschaft auf jeden Fall eine Reaktion: „Die Spieler sind jetzt gefragt, Charakter und Moral zu zeigen und anders aufzutreten als in Eppelborn. Was dann ergebnismäßig dabei herauskommt, muss man sehen.“ Hoffnung dürfen die Borussen aus dem Hinspiel schöpfen, in dem man gegen den Spitzenreiter auf Augenhöhe agierte. „Aber dafür müssen wir Höchstleistung abrufen“, so Björn Klos.
Personallage: Mit Moritz Koch, Kai Merk, Tim Steinmetz, Ex-Profi Muhamed Alawie und dem früheren österreichischen Erstliga-Akteur Marco Kofler (u.a. Wacker Innsbruck) hatte Elversberg zuletzt in Köllerbach gleich fünf „Leihgaben“ aus der Regionalliga-Mannschaft auf dem Platz. Damit rechnet Björn Klos auch in der Partie gegen die Borussia, da die erste „Elv“ bereits Samstag gegen Hoffenheim spielt. Zudem könnte der 22jährige Winter-Neuzugang Dennis Rosin, der aus der dritten Liga von den Sportfreunden Lotte kam und zuvor mit dem FC St. Pauli bereits Zweitliga-Erfahrung sammeln konnte, dabei sein. Auf Steffen Bohl muss Marco Emich dagegen wohl verletzungsbedingt verzichten. Bei den Borussen muss Nino Kannengießer (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) definitiv passen, „bei Daniel Schlicker müssen wir nach seiner in Eppelborn erlittenen schweren Schienbeinprellung das Abschlusstraining abwarten“, berichtet der Borussen-Coach.
Schiedsrichter des Spiels ist Carsten Schyma. Der 30jährige ist verbands- und saarlandligaerfahren und pfeift für den FV 08 Püttlingen, einer Schiedsrichter-Hochburg im Saarland. In dieser Saison hat Carsten Schyma bereits ein Spiel der Borussia geleitet, nämlich beim 2:0-Erfolg im Rahmen des JOST+PILGER-Cups in der Sommervorbereitung in Quierschied. An der Seitenlinie assistieren Carsten Schyma die Herren Nicola Dominico Manni und Roman Honecker. Wir wünschen den Unparteiischen eine gelungene Spielleitung!
ACHTUNG, Borussen-Fans: Das Gastspiel der Borussia bei der U21 der SV Elversberg am Sonntag wurde von 16.00 auf 14.30 Uhr vorverlegt und findet NICHT im Kohlwald-Stadion in Landsweiler, sondern auf dem Kunstrasenplatz an der Kaiserlinde in Elversberg statt. Navigationsadresse: Kunstrasenplatz Lindenstraße, 66583 Spiesen-Elversberg. (-jf-)
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