Borussia gewinnt ersten Test in Stennweiler gegen die SG HiWeSt mit 9:0 / Tim Klein mit Hattrick / Neue Spieler mit vielen guten Impulsen
Unser Bild: Top-Einstand von Nico Purket (re.) – der Sohn der Ellenfeld-Torwartlegende Sascha Purket feierte im Borussen-Trikot einen guten Einstand. „Freue mich, hier zu sein“, lässt er die Borussen-Fans wissen. Im Hintergrund beobachtet Neu-Borusse Tiziano Pompa (li.) die Situation.
Am Ende war der eine oder andere etwas irritiert. Wie ist es denn jetzt ausgegangen? 0:8? 0:9? Oder gar zweistellig? Peter Rubeck war es egal: „Ergebnisse sind für mich in der Vorbereitung zweitrangig. Das eine oder andere war schon gut, aber vieles müssen wir uns noch erarbeiten. Wir haben zum ersten Mal in dieser Konstellation zusammengespielt. Die Jungs haben das für den Anfang schon richtig gut gemacht und auch die Vorgabe, zu null zu spielen, umgesetzt. Wichtig: Alle sind total engagiert und kommen gut miteinander aus“, zog Borussias neuer Coach ein positives Fazit des ersten Tests gegen eine Eintracht aus Hirzweiler, Welschbach und Stennweiler, die sich gut gewehrt und alles gegeben hat.
Auf dem Platz, auf dem mit Gerd Zewe eine Borussen-Legende in den 60er-Jahren groß geworden war, war allen Borussen die Spielfreude sichtlich anzumerken. Auch die jungen Neuen konnten Akzente setzen. Danny Kleinbauer, Florian Stopp, Cedric Hauch, Tiziano Pompa, die beiden „Christmänner“ und vor allem Nico Purket hinterließen einen hellwachen Eindruck – Rubecks Rookies rocken Hirzweiler-Welschbach-Stennweiler, ist man geneigt zu sagen. Aber auch die schon routinierteren Kräfte wie Abwehrchef Michael Müller, der absolut sicher wirkte und von hinten heraus das Spiel immer wieder ankurbelte, und Malte Dennert, der in der Offensive sehr beweglich agierte und bei einem fulminanten Freistoß seine Standard-Stärke zeigte, konnten andeuten, dass sie für die Borussia 2022/23 eine Verstärkung sind. Schließlich überzeugten auch die „altgedienten“ Akteure durch ihre Spiel- und Torlust. Kevin Saks werden die beiden Treffer sicher guttun, der einsatzfreudige Tim Klein legte einen lupenreinen Hattrick aufs Rasenparkett und Sebastian Cullmann offenbarte nicht zum ersten Mal, wie wertvoll er, bleibt er verletzungsfrei, mit seiner Schnelligkeit, Technik und Spielstärke für Peter Rubecks Truppe ist.
Der Torreigen begann schon, als die Zuschauer kaum ihre Plätze eingenommen hatten. Kevin Saks sprintete in einen missratenen Rückpass und spitzelte das Leder am verdutzten Torwart Andre Friedrich vorbei zuerst an den rechten Innenpfosten und dann ins Netz – ein Auftakt nach Maß und wohl eines der schnellsten Tore in der Borussia-Historie! Durch aggressives Anlaufen hatten es die Gastgeber schwer, ein konstruktives Aufbauspiel aufzuziehen und wurden immer wieder zu Ballverlusten gezwungen. So hätten die Borussen durch Malte Dennerts Geschoß (8.) und Freistoß (26.) sowie durch Nico Purkets Lattentreffer (16.) das Ergebnis schon früh erhöhen können. Erst nach 27 Minuten stand es 0:2, nachdem Sebastian Cullmann Nico Purkets Hereingabe volley ins Tor jagte. Der Vorlagengeber machte es drei Minuten selbst genauso schön und nutzte einen Fauxpas von Leon Mechenbier konsequent aus, indem er das Leder aus 17 Metern unten rechts ins Toreck platzierte. Noch vor der Pause verwertete Kevin Saks eine Hereingabe von Malte Dennert zum 0:4 und hatte unmittelbar vor dem Pausenpfiff das 0:5 „auf dem Schlappen“, wurde aber in letzter Minute abgeblockt. Den entschlossenen Nachschuss von Nico Purket konnte Keeper Andre Friedrich parieren.
Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Borussen einen Blitzstart: Nur wenige Sekunden waren gespielt, da beförderte Cedric Hauch eine Flanke von Niklas Allenfort zum 0:5 ins Tor. Die Gastgeber hatten nach 52 Minuten ihren ersten Torabschluss: Yannik Wendels strammer Schuss strich nach Borussias Ballverlust (Peter Rubeck: „Das war naiv! So einen Ball dürfen wir in der Saarlandliga nie verlieren!“) knapp über das nun vom ansonsten meist beschäftigungslosen Maximilian Strack gehütete Gehäuse. In den anschließenden 14 Minuten schlug die Stunde von Tim Klein: Borussias Nummer 9 stellte das Ergebnis mit einem lupenreinen Hattrick auf 0:8, wurde dabei von Cedric Hauch, der geschickt in den Rückraum abgelegt hatte, und gleich zweimal von Danny Kleinbauer mit präzisen Pässen in Szene gesetzt. Der junge Neuzugang aus Völklingen, der auf dem Flügel viele Akzente setzen konnte, war auch am Schlusspunkt beteiligt: Seine scharfe Hereingabe quer durch den Strafraum fand auf der rechten Seite Cedric Hauch, wo er mit aller Wucht die Lederkugel ins kurze Eck nagelte (82.). Die Borussen ließen in der Schlussphase nicht nach und waren ganz offensichtlich auf ein zweistelliges Ergebnis aus. Das hätte Sebastian Cullmann auch beinahe hergestellt, doch seine sehenswerte Direktabnahme nach Kleinbauer-Flanke klatschte unüberhörbar an den Pfosten – das wäre sicherlich ein Treffer Marke „Tor des Monats“ gewesen!
Doch für Peter Rubeck war das nicht wichtig. „Wir hatten im Abschlusstraining am Freitag ein paar Spielzüge eingeübt. In der ersten Halbzeit haben wir für meinen Geschmack noch mit zu vielen Ballkontakten gespielt, nachher wurde das besser, da war das stellenweise richtig gut. Auch wenn wir heute hoch gewonnen haben: Man sollte das nicht überbewerten. Trotzdem bin ich unter dem Strich absolut zufrieden“, so die optimistisch stimmende Bilanz des Borussen-Coaches. Ihn und seine Mannschaft erwartet heute beim Südwest-Ligisten SV Steinwenden (Anstoß: 17.00 Uhr) eine ungleich schwerere Aufgabe! (-jf-)
Für die Borussia liefen in Stennweiler zum Start auf: Philippe Persch – Niklas Allenfort, Tim Cullmann, Tiziano Pompa, Nico Purket, Nico Christmann, Sebastian Cullmann, Michael Müller, Fabian Scheffer, Malte Dennert, Kevin Saks. Im Laufe des Spiels kamen zum Einsatz: Maximilian Strack, Danny Kleinbauer, Tim Klein, Cedric Hauch, Florian Stopp, Silas Christmann und Tim Braun.
Die Tore erzielten: Tim Klein (3). Kevin Saks (2), Sebastian Cullmann, Cedric Hauch und Nico Purket. (-jf-)
Unsere Bilder vermitteln Impressionen vom ersten Auftritt der „neuen“ Borussia in Stennweiler. (Fotos: -jf-)
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