Borussias Neuzugang aus Merchweiler im Porträt: „Glaube fest an den Weg der Borussia!“ / Trainer Björn Klos über die Stärken des Neuen: „Flexibel einsetzbar und torgefährlich!“
Unser Bild: Strammer Schuss und viel Torgefahr – Alexander Jochum soll dem Borussen-Spiel neue Impulse geben. (Foto: Homepage SV Preußen Merchweiler)
Horst Kirsch? Ja, der Name sagt ihm etwas. „In Merchweiler geboren hat er bei den Preußen gespielt und ist anschließend zur Borussia nach Neunkirchen gewechselt, wo er sich als Bundesliga-Torwart auszeichnen konnte. 2018 ist er wenige Wochen vor dem Pokalspiel der Borussia in Merchweiler leider verstorben, das hätte er mit Sicherheit gerne noch erlebt“, weiß Alexander Jochum zu berichten. Der23jährige wandelt ab Sommer auf den Spuren des bekannten Torhüters der Preußen: Vom Merchweiler Haldy wechselt Alexander Jochum ins Ellenfeld.
Dabei bleibt der Mittelfeldspieler sowohl den Vereinsfarben als auch dem Namen seines Clubs treu. Denn Borussia ist lediglich die lateinische Bezeichnung für Preußen, auch im Ellenfeld werden (meist) schwarz-weiße Trikots getragen. Alexander Jochums Weg nach Neunkirchen bahnte sich bereits vor Jahresfrist an, als es konstruktive Gespräche mit Trainer Björn Klos gab. „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. An den im Sommer 2019 eingeschlagenen Weg der Borussia mit jungen Spielern glaube ich ganz fest. möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass es im Ellenfeld weiter aufwärts geht, und mich dazu menschlich und sportlich weiterentwickeln“, gibt Alexander Jochum, der in Neunkirchen geboren ist, Einblick in seine Beweggründe für den Wechsel. Eines ist für ihn trotzdem klar: Die Entscheidung pro Borussia will er keineswegs als Entscheidung contra Merchweiler verstanden wissen: „Der SV Preußen ist ein gut geführter Verein, bei dem ich mich immer sehr wohlgefühlt habe. Gute und sicher auch nachhaltige Freundschaften sind entstanden.“ Nichts umsonst ist der Mann mit der Nummer fünf jetzt bereits im fünften Jahr im Merchweiler Haldy sportlich zuhause, gehörte stets zur Stammelf. 86 Spiele, 17 Tore und 4 Torvorlagen sind eine Bilanz, die sich sehen lassen kann! Vor der krisenbedingten Saisonunterbrechung sorgte er mit 2 Toren in 19 Einsätzen dafür, dass die Preußen derzeit auf einem guten 6. Platz der Verbandsliga Nordost auf die weitere Entwicklung warten.
Alexander Jochum votiert persönlich für einen Saisonabbruch: „Dann haben die Vereine Planungssicherheit, damit dann auch die nächste Spielzeit hoffentlich planmäßig stattfinden kann. Es ist eine sehr ungewohnte Situation, so ganz ohne Fußball“, gibt er ehrlich zu. Gerade einen leidenschaftlichen Kicker wie ihn trifft das besonders hart! Momentan bleibt ihm wie allen Fußballern der Saarlandliga nichts Anderes übrig als das Home-Training mit Waldläufen und Koordinations- oder Kraftübungen. Fußball ist nur an der Konsole der Playstation möglich – neben Musikhören eines seiner Hobbies, wenn er von der Arbeit nach Uchtelfangen in sein Zuhause kommt. Derzeit befindet sich Alexander Jochum im zweiten Ausbildungshalbjahr zum Steuerfachangestellten in einem Steuerbüro in Saarbrücken.
Schon der kleine Alexander war sehr fußballbegeistert und startete seine Laufbahn beim FC Uchtelfangen. Mit 12 Jahren machte er in der Jugendabteilung des FC Homburg den nächsten Schritt. Hier hatte er in der A-Jugend das Glück, mit Michael Berndt auf einen Trainer zu treffen, der, wie er sagt, „mich bisher fußballerisch am meisten weitergebracht hat.“ Was er weiter an dem Coach so schätzte: „Ein abwechslungsreiches Training und die gute Kommunikation mit jedem einzelnen Spieler!“ Viel zu verdanken hat er zudem seinen Eltern: „Sie haben mich immer unterstützt!“ Eine Meisterschaft konnte Alexander Jochum auch schon feiern: Mit der Homburger B-Jugend holte er den Bezirksliga-Titel. „Nichts Erwähnenswertes“, meint er, aber immerhin weiß er, wie es sich anfühlt, Meister zu sein! Nach 10 Spielen und 5 Toren in der zweiten Mannschaft der Grün-Weißen wechselte Alexander Jochum 2016 dann zu den Preußen nach Merchweiler.
Seine Vorbilder sind Fußballer aus unterschiedlichen Ligen und Generationen: „Kai Havertz, Frenkie de Jong, Pogba. Kevin De Bruyne und Zidane!“ Was ihm an ihnen so imponiert: „Sie sind technisch so versiert, dass sie selbst unter Druck spielerische Lösungen finden und mutig spielen.“ Mit dieser Art Fußball, so sein Ziel für die kommende Saison, will er auch im Trikot der Borussia erfolgreich und attraktiv spielen. „Dazu mich schnellstmöglich ins Team integrieren, verletzungsfrei bleiben und so viel Einsatzzeiten wie möglich bekommen“, fügt er hinzu. Ob es so viele wie bei Horst Kirsch werden? Der Preuße im Borussen-Tor brachte es zwischen 1964 und 1968 in drei Jahren auf 56 Bundesligaspiele. Bei den Fans stand der Merchweiler auch aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes vor allem bei den weiblichen Fans hoch im Kurs. Das mundartliche Kompliment einer Verehrerin aus jenen Tagen ist jedenfalls, so Wilfried Burr in seinem Beitrag über Horst Kirsch in „Mythos Ellenfeld“, schriftlich festgehalten: „Ach Gott, wenn ich `ne seh, wird´s ma ganz schwummrich!“ Da muss sich der hoch aufgeschossene, athletische Neuzugang der Borussia mit seiner sympathischen und positiven Ausstrahlung nicht verstecken!
Nacheifern will Alexander Jochum natürlich auch den sportlichen Qualitäten von Horst Kirsch. Björn Klos hat keinerlei Zweifel, dass ihm dies gelingt: „Er hat mit seinem Willen und seinem Ehrgeiz die allerbesten Voraussetzungen, den Sprung in die Saarlandliga zu schaffen und sich bei uns zu behaupten.“ Darüber hinaus schätzt der Borussen-Trainer an seinem Neuzugang, „dass er flexibel einsetzbar ist, sowohl defensiv auf der Sechser-Position als auch offensiv oder gar als hängende Spitze. Dass er auf seiner Position torgefährlich ist und zudem als Typ im menschlichen Bereich in unser Team passt, wird ihn für uns sehr wertvoll machen“, glaubt Björn Klos, der sich sicher ist, dass hinter die Worte „Alexander Jochum auf den Spuren von Horst Kirsch“ ein Ausrufe- und kein Fragezeichen gesetzt werden wird. Schon im letzten Jahr spätestens nach dem 6:1-Pokalerfolg der Borussia im Haldy hatte der Borussen-Coach ein Auge auf ihn geworfen. Und das sicher nicht nur wegen des Ehrentores, für das der Neu-Borusse damals verantwortlich zeichnete. Wie gut, dass der Kontakt nicht abgerissen ist!
Die Borussia freut sich jedenfalls schon jetzt auf ihren Neuzugang und wünscht Alexander Jochum bis dahin alles Gute, vor allem Gesundheit! (-jf-)
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