„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne!“ Neben Sonne, Mond und Sternen waren aber auch viele Laternen mit Borussen-Wappen zu sehen, als sich am gestrigen Sonntag bei einbrechender Dämmerung der Zug mit mehr als 50 Kindern und ihren Eltern am Ellenfeld-Stadion in Bewegung setzte und die altehrwürdige Tribüne in ein gedämpftes und stimmungsvolles Licht tauchte. Erstmals hatte die Jugendabteilung der Borussia anlässlich des Martinstages (11. November) zu einer Lichterprozession eingeladen – die Resonanz war groß!
Jener Martin war ein römischer Soldat, der um das Jahr 316 nach Christus geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen und im christlichen Glauben unterrichten. Später baten ihn die Menschen der Stadt Tours (heute Frankreich), ihr Bischof zu werden. Doch der bescheidene Martin hielt sich des Amtes nicht für würdig und versteckte sich – einer Überlieferung zufolge – in einem Gänsestall. Die schnatternden Vögel verrieten ihn allerdings und er wurde doch zum Bischof geweiht. Einer anderen Legende nach waren die Gänse in die Kirche gewatschelt und hatten mit ihrem Schnattern Martins Predigt gestört – zur Strafe wurden sie danach gebraten. Seitdem kommt am Martinstag in manchen Familien ein Gänsebraten auf den Tisch.
Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Heiligen Martin und den bunten Laternenumzügen? Bereits die frühen Christen kannten Lichterprozessionen, mit denen sie vermutlich auch den Heiligen Martin an seinem Gedenktag ehrten. Zudem entzündeten die Menschen einst häufig im November Feuer auf den abgeernteten Feldern – zum Dank für die Ernte und als symbolischen Abschied vom Erntejahr. Die Kinder bastelten sich Fackeln aus Stroh und Laternen aus ausgehöhlten Rüben und anderen Materialien, mit denen sie dann durch die Straßen zogen – ähnlich den ursprünglich keltischen Ernte-Bräuchen, aus denen Halloween entstand.
Dass der Himmel gestern Abend am Ellenfeld pünktlich zum Start um 17.00 Uhr seine Schleusen öffnete, tat der guten Laune aber keinen Abbruch. Mit lautem Gesang marschierten die jungen Borussen los – die Laternen mit dem großen „B“ stolz in der Hand sendeten sie ein helles Licht auf den dunkler werdenden Weg über den Mantes-la-Ville-Platz Richtung Wagwiesental, ein sehenswertes Bild! Der Rundgang endete dort, wo er begonnen hatte: Bei den Jugendräumen im Ellenfeld. Dort wartete nicht nur ein wärmendes Martinsfeuer auf die Teilnehmer, sondern auch eine leckere Martisbrezel. Und wer danach immer noch nicht satt war, konnte seinen Hunger mit Würstchen und einer Portio Pommes stillen. Dazu wurden kalte und heiße Getränke gereicht. „Die Freude der Kinder war allenthalben spürbar. Insgesamt war es eine Veranstaltung, die sehr positiv aufgenommen wurde und die wir deshalb gerne im kommenden Jahr wiederholen“, zieht Jugendvorstand Michael Raber eine positives Fazit und bedankt sich im Namen der Borussia bei allen, die durch ihr Engagement zum Gelingen beigetragen haben: Bei der Borussen-AH, die die Martinsbrezel gestiftet hat, der Firma Samson Druck für das Erstellen der Vorlage des Borussenwappens für die Laternen, allen unermüdlichen Helferinnen und Helfern in den Verkaufsräumen und nicht zuletzt bei E-Jugend-Trainer Sandro Agro und seiner Frau Anna-Maria, die die Gesamtorganisation übernommen hatten.
Tags zuvor waren die Jugendteams der Borussia in der Meisterrunde noch auf dem Rasen aktiv. Die B-Jugend siegte durch ein sehenswertes Freistoßtor von Roberto Bonescu mit 2:1 bei der JFG Königsbruch, Aston Biehl hatte die jungen Borussen schon früh mit 1:0 in Führung gebracht. Beide E-Jugendteams gewann ihre Spiele: Die E1-Junioren dank der Tore von Jan Aschenbrenner, Max Zaharov und Tom Steingasser, der gleich dreimal traf, mit 5:1 gegen den TuS Wiebelskirchen, die E2 mit 7:2 bei Viktoria St. Ingbert. Während sich die D1-Jugend mit 2:4 gegen den VfB Dillingen geschlagen geben musste, dominierte die D2 ihren Gegner, die JFG Königsbruch, deutlich mit 5:0. Die Jugendlichen von der C1 mussten sich trotz einer 2.1-Pausenführung und der Treffer von Ilya Popp (2) und Leo Luigi Koch der DJK Bildstock mit 3:5 geschlagen geben. Bilder und ein Video dazu auf der facebook-Seite der Borussen-Jugend (https://www.facebook.com/BorussenJugend/?locale=de_DE)
Unsere Bilder zeigen ein paar Eindrücke vom ersten Martinszug am Ellenfeld-Stadion. (Alle Fotos: Jugendabteilung Borussia Neunkirchen)
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