Preußen und Borussen wollen heute die ersten Punkte

Letzte Informationen vor dem Gastspiel der Borussia bei Preußen Merchweiler heute Abend um 19.00 Uhr auf dem Haldy

Der Gegner aus Merchweiler hat seine zweite Saarlandliga-Saison nach dem Aufstieg auf Platz 6 beendet – und das, obwohl die Mannschaft vor Rundenbeginn als einer der Abstiegskandidaten eingestuft worden war. „Die Truppe hat Herausragendes geleistet. Da hat mir mein Vorgänger Björn Klos ganz große Spuren hinterlassen“, erkennt Klos-Nachfolger Martin Peter neidlos an. Diesen Spuren will der erfahrene Trainer nun folgen. „Er ist ein ganz anderer Typ als Björn Klos“, sagt der sportliche Leiter Peter Hornung, „während Björn mehr extrovertiert war, ist Martin Peter eher er introvertierte Typ. Da muss sich mancher unserer Spieler sicher etwas umgewöhnen.“ Martin Peter wurde im Übrigen auf Empfehlung von Björn Klos, der bekanntlich vor wenigen Wochen beim TSC Zweibrücken seinen ehemaligen Co-Trainer Özal Acar abgelöst hat, verpflichtet:  „Er passt gut nach Merchweiler und bringt jede Menge Saarlandliga-Erfahrung aus seinen elf Jahren Trainertätigkeit in Bübingen und Brebach mit“, so Björn Klos, der seinem Nachfolger eine erfolgreiche Spielzeit zutraut: „Er hat einen ein gespielten Kader zur Verfügung, der sich extrem gut entwickelt hat und als Einheit auftritt. Das Kollektiv ist die große Stärke der Preußen.“ Verstärkt wurde der Kader durch gute Neuzugänge, von denen man überzeugt ist, dass sie die Abgänge von wichtigen Akteuren wie Simon Jostock (zum FV Eppelborn) und Lukas Pirron (zum FC Uchetelfangen) mehr als nur kompensieren können: Vom SV Hasborn kam mit Julian Frisch ein ehrgeiziger 19jähriger Defensivspezialist, der trotz seines jungen Alters schon einige Erfahrungen in der Saarlandliga sammeln konnte. Mit Levin Fuchs (vom FC Rastpfuhl) und Art Zenunaj (vom FC Homburg II) wurden zwei Torhüter verpflichtet, die sich um die Nachfolge des zur Borussia abgewanderten Kevin Collofong einen harten Konkurrenzkampf liefern. Als Königstransfer darf man Nico Veeck einschätzen: „Abgezockt, erfahren. Nico Veeck ist da! Er bringt über 250 Spiele Erfahrung aus Oberliga und Saarlandliga mit – für Vereine wie Hertha Wiesbach, Saar 05, FV Bischmisheim und dem SV Bübingen. Jetzt heißt’s: nächster Halt: Merchweiler! Nico Veeck (30) verstärkt unser Team mit Cleverness, Stabilität und einer ordentlichen Portion Mentalität. Einer, der weiß, wie’s läuft, und genau das auf dem Platz zeigt. Mit Coach Martin Peter hat Nico schon beim SV Bübingen vier erfolgreiche Spielzeiten erlebt – diese eingespielte Achse soll jetzt auch bei uns für Stabilität sorgen“, heißt es nahezu euphorisch auf der Website der Preußen.

Dieser Kader soll die Preußen auch in diesem Jahr erfolgreich in der Saarlandliga vertreten (oben). Der Königstransfer für Merchweiler und Sportchef Peter Hornung (re.): Nico Veeck (Mitte) spielte schon in Bübingen unter Trainer Martin Peter (li.). (Unten / Fotos: facebook-Seite Preußen Merchweiler)

Martin Peter, der bereits ab 16. Juno – früher als die meisten Liga-Kollegen – die Vorbereitung aufgenommen hat, setzt vor allem auf „Physis und Mentalität. Diese Eigenschaften wollen wir auch in der neuen Runde auf den Platz bringen.“ Als Ziel formuliert er vorsichtig den Klassenerhalt: „Wenn wir über 40 Punkte kommen, wäre das gut“, so der Übungsleiter, der dabei voraussetzt, „dass es in der Oberliga kein worst-case-Szenario gibt.“ Was er damit meint: Einen vermehrten Abstieg von Saarclubs, was eine größere Anzahl an Absteigern aus der Saarlandliga (im Maximalfall fünf) zur Folge hätte. Die Testspiele in der Vorbereitung gestalteten die Preußen meist siegreich, mit 12:0 beim Ex-Club von Martin Peter in Bübingen traf man sogar zweistellig. Gegen Oberligist SV Auersmacher zog man sich beim 3:5 mehr als achtbar aus der Affäre und gab sich erst durch zwei Gegentreffer in der Schlussphase geschlagen.

Die Ausgangssituation: Im Preußen-Duell in Merchweiler treffen zwei Verlierer des Auftakts aufeinander. Während die Borussen zuhause gegen den starken Aufsteiger 1. FC Saarbrücken II eine Vielzahl vom Chancen nicht nutzen konnten und deshalb am Ende mit 1:2 bitter abgestraft wurden, zog Merchweiler beim SC Halberg-Brebach mit 2:3 den Kürzeren, wobei Lukas Paulus und Sammi Affes jeweils den Anschlusstreffer zum 1:2 und 2:3 erzielten – zu mehr reichte es dann nicht mehr. Deshalb ist klar: Beide Teams wollen sich die beim Start verlorenen Punkte heute zurückholen! Borussen-Coach Jan Berger weiß um die Schwere der Aufgabe für seine Schützlinge:  „Merchweiler gehörte in der abgelaufenen Saison zu den heimstärksten Teams. Erst am allerletzten Spieltag gab es auf eigenem Platz gegen Quierschied die erste und einzige Niederlage. Auch in diesem Jahr werden sie in erster Linie wieder über ihre Heimstärke die nötigen Punkte holen wollen. Da müssen wir mit aller Macht dagegenhalten“, so der Trainer, der über den Einsatz des angeschlagenen Tim Cullmann noch im Ungewissen ist („Das wird sich kurzfristig entscheiden!“) und in Zukunft auf den mittlerweile gut in den USA gelandeten Lennart Niederländer nicht mehr zurückgreifen kann. Ansonsten sind alle Mann an Bord.

Im Vorjahr mussten sich die Borussen mit Niklas Backes (hier beim Torschuss) auf dem Haldy mit 0:1 geschlagen geben. (Archivfoto: -jf-)

Bisherige Spiele: Erst vor zehn Tagen trafen Borussia und Preußen beim Mini-Turnier in Wiesbach aufeinander – die Borussen siegten nach starker Anfangsphase des Gegners (Jan Berger: „Da hätten wir auch in Rückstand geraten können!“) – durch die Tore von Lennart Niederländer und Kristof Scherpf (2) mit 3:0. Im Vorjahr kassierte Borussia auf dem Haldy mit 0:1 eine Niederlage, das Rückspiel im Ellenfeld dagegen wurde mit 2:1 gewonnen. Im Aufstiegsjahr schnappten sich die Preußen mit 1:1 einen Punkt aus Neunkirchen, das Rückspiel in Merchweiler gewann Borussia mit 4:2. Ein weiteres Testspiel dagegen konnte Merchweiler im Februar 2023 mit 4:1 für sich entscheiden. Insgesamt also eine recht ausgeglichene Bilanz, die auch auf eine spannende und offene Begegnung heute Abend hindeutet.

Schiedsrichter der Partie auf dem Haldy ist (nach Angaben von fussball.de) ist Marco Niebergall. Er ist seit 2011 als Unparteiischer engagiert (seit 2017 Ziffer-Schiedsrichter) und pfeift für den FSV Jägersburg. Marco Niebergall bringt viel Oberliga- und Saarlandliga-Erfahrung mit und ist in der Regionalliga als Schiedsrichter-Assistent unterwegs. Dass er ein Spiel der Borussia geleitet hat, ist schon ein wenig länger her: Letztmals fungierte Marco Niebergall bei der 0:2-Niederlage der Borussen bei Saar 05 am 22. März 2023 als Schiedsrichter. Heute in Merchweiler gehören an den Seitenlinien die Herren Sebastian Stenger und Julian Leibrock zu seinem Team, dem wir eine gelungene Spielleitung wünschen! (-jf-)