Premiere für die neue Borussia

Letzte Informationen vor dem ersten Testspiel der Borussia gegen den FK Pirmasens im Stadion „In der Spesbach“ in Pirmasens

Unser Bild: Ein Wiedersehen mit Kristof Scherpf (re., hier im Zweikampf gegen Primstals Kapitän Marc Pesch) gibt es für die Borussen im Test gegen den FKP – der Pirmasenser Mittelfeldspieler hat in seinem Jahr (2019-2020) im Ellenfeld sportlich, menschlich und charakterlich überzeugen können! (Foto: -jf-)

Der Gegner aus Pirmasens schnupperte in der abgelaufenen Saison lange Zeit am Regionalliga-Relegationsplatz. Den hatte man nach dem 31. Spieltag noch inne. Doch drei Niederlagen Ende April/Anfang Mai (1:3 bei Cosmos Koblenz, 0:1 bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautren, 1:4 gegen Wormatia Worms) ließen alle Aufstiegsträume wie eine Seifenblase platzen. Schade, denn zu welchen Leistungen der FKP imstande war, zeigten die beiden Spiele gegen Meister Eintracht Trier: Im framas-Stadion hatten die „blauen Dragoner“ die Ausnahmemannschaft von der Mosel beim 1:2 am Rande einer Niederlage, an der Porta Nigra konnte man sogar beim 2:2 einen Zähler mitnehmen! So mussten die Schützlinge von Coach Martin Gries am Ende den SV Gonsenheim noch vorbeiziehen lassen und sich mit dem undankbaren Platz 3 begnügen. Vielleicht wäre es anders gekommen, wäre Winterneuzugang Tobias Jänicke schon zu Saisonbeginn dabei gewesen: Der Routinier mit 81 Zweitliga- (für Dynamo Dresden und Hansa Rostock) und 273 Drittliga-Spielen (für Wiesbaden und Saarbrücken) auf dem Buckel, überzeugte auf ganzer Linie, erzielte in 14 Partien 9 Tore und legte weitere Treffer für die Kameraden auf! Kein Wunder, dass man auf den 35jährigen offensiven Mittelfeldspieler auch für die kommende Saison große Hoffnungen setzt. Zu den Hoffnungsträger gehören auch Top-Torschützen Dennis Krob (20 Tore) und Marc Ehrhart (13 Treffer). Richtig weh tun dagegen vor allem zwei Abgänge: Für Kapitän David Becker ist nach 11 Jahren und 336 Spielen im FKP-Trikot (aus zeitlichen und privaten Gründen) Schluss, der 32jährige wurde zum Dank für seine Verdienste zum Ehrenspielführer ernannt. Daniel Bohl (30) zieht berufsbedingt um nach Mainz, wo sein Polizeidienst mit einem sportlichen Engagement in der Westpfalz nicht mehr vereinbar ist – beim TSV Schott Mainz wird er zukünftig aktiv sein.

Die Asse des FKP (v.l.): Torhüter Benjamin Reitz, Top-Torjäger Dennis Krob, der quirlige Luka Dimitrijevic und Winterneuzugang Tobias Jänicke. (Fotos: fupa.net)

Eine Veränderung gab es in den vergangenen Wochen auch auf der Trainerposition: Daniel Paulus (44) trat die Nachfolge von Martin Gries an. Der gebürtige Landstuhler trug bereits als Spieler den blauen Dress der Pirmasenser und sammelte Trainererfahrungen in Zweibrücken, Trier und bei der Borussia – im Ellenfeld landete er mit der Mannschaft am Ende der Saison 2014/15 in der Oberliga auf Rang 12. Unterstützt wird Daniel Paulus von Co-Trainer Hagen Burkart und Torwart-Coach Thorsten Hodel, die weiterhin an Bord bleiben. Auch Urgestein und Identifikationsfigur Christopher Ludy (31), seit seiner Jugend für den FKP engagiert, gehört als U23-Coach zum erweiterten Trainerstab. Gut aufgestellt sieht man sich auf der Husterhöhe auch im Nachwuchsbereich, wo jetzt ein alter Bekannter das Kommando übernommen hat: Peter Rubeck (62) wird nicht nur neuer Cheftrainer der U19, sondern übernimmt auch Aufgaben als Scout und Individualcoach. Neu im Kader: Mike Andreas (27), der bereits für den FKP-Nachwuchs am Ball war und nach Stationen in Mainz, Wiedenbrück und Hesperange vom luxemburgischen BGL-Ligisten UNA Strassen kommt. Aus dem Saarland wurden neben dem Ex-Borussen Michael Müller auch Thomas Selensky (vom FV Eppelborn) und Mika Louis Gilcher sowie Keeper Lukas Kupper (beide vom FC Homburg) verpflichtet. Von Rot-Weiß Koblenz wechselt Kenan Dogan (22) zum FKP. Insgesamt ist mit dem Traditionsverein aus Pirmasens in der am 3. August beginnenden Spielzeit 2024/25 wieder zu rechnen, denn schließlich wollen sie im framas-Stadion möglichst oft „dehääm widda zusomme juble“!

Löst Martin Gries auf der FKP-Trainerbank ab: Daniel Paulus (re.), hier bei der Vertragsunterzeichnung mit Neuzugang Thomas Selensky (vom FV Eppelborn). (Foto: facebook-Seite FK Pirmasens)

Die Ausgangssituation: FKP gegen Borussia – mehr Tradition im Fußball-Südwesten geht kaum! Beide Mannschaften haben am vergangenen Montag die Vorbereitung aufgenommen. Deshalb sollte man das erste Testspiel nach vier Trainingseinheiten nicht groß bewerten. Für Borussen-Coach Christian Schübelin ist die Partie „so etwas wie eine Trainingseinheit mit Wettbewerbscharakter“. Dennoch kann sie schon eine allererste Standortbestimmung darstellen. Natürlich gilt Oberligist FK Pirmasens als Favorit, aber die Borussen, bei denen natürlich nun der Kampf um die Stammplätze begonnen hat, wollen möglichst gut mithalten und werden sich sicher nicht kampflos ergeben, zumal es gilt, die bittere Heimniederlage zum Saisonabschluss gegen Hertha Wiesbach aus den Köpfen zu bekommen. Für Pirmasens ist das Spiel nicht nur Saisonpremiere, sondern gleichzeitig auch die Generalprobe vor dem nächsten Traditionskracher am kommenden Montag gegen den 1. FC Kaiserslautern (18.00 Uhr im framas-Stadion).

Personallage der Borussia: Nicht einsatzbereit sind nach wie vor Simon Schreibeisen und Ralph Smith (im Aufbautraining). Auch Nico Christmann fehlt wegen seiner noch akuten Schambeinentzündung.  Bei Sebastian Cullmann ist nach wie vor Vorsicht geboten, der Mittelfeldspieler ist nach dem Training immer noch nicht völlig schmerzfrei. Die angeschlagenen Spieler werden aber alle dabei sein, wer nicht spielt, wird individuell trainieren. Also ausreichend Gelegenheit für die Neuzugänge, die von Beginn an zum Zuge kommen werden: „Wir wollen sehen, wie sie sich nach der ersten guten Trainingswoche im Spiel präsentieren“, so Christian Schübelin.  

Luka Dimitrijevic (re.) gehörte zu den Torschützen des FKP im letzte Spiel zwischen den Borussen und Pirmasens im Sommer 2021: Der spielstarke Stürmer ist per Kopf schneller am Ball als Borussias Niklas Allenfort (li.) und überlupft auch Torwart Dominik Jost. (Foto: -jf-)

Die letzte Begegnung der beiden Traditionsclubs fand (ebenfalls im Rahmen der Sommervorbereitung) im Juli 2021 im Ellenfeld statt. Dabei zogen die Gäste den Borussen mit 8:0 ganz schön das Fell über die Ohren – ein ordentlicher Warnschuss vor Saisonbeginn, für den „individuelle, zum Teil naive Fehler, mangelnde taktische Disziplin und frühe Resignation“ (so der damalige Borussen-Coach Björn Klos in seiner Analyse) verantwortlich waren.

HINWEIS für Borussen-Fans, die das Spiel besuchen und sich einen ersten Eindruck von der neuen Borussia machen wollen: Die Partie findet im Stadion „In der Spesbach“ (Kapazität: 3500 Plätze) in Pirmasens statt. Entsprechende Navigationsadresse: In der Spesbach 1, 66953 Pirmasens. (-jf-)