
Nur einen Tag nach dem 5:1 der Borussia gegen die SG Marpingen-Urexweiler gibt der 1. FC Saarbrücken heute Abend (18.00 Uhr) seine Visitenkarte im Ellenfeld ab
ZUR ERINNERUNG: Als kleines Zeichen der Solidarität lädt die Borussia alle fußballinteressierten Mitarbeiter des schwer angeschlagenen Neunkircher Unternehmens TREOFAN ein, das Jubiläumsspiel heute Abend im Innova Home Ellenfeld-Stadion zu besuchen, um die Sorgen für ein paar Stunden in der Gemeinschaft der Borussen- und FCS-Fans hintanzustellen. Die Borussia gewährt gegen Vorlage des gültigen Werksausweises freien Eintritt – herzlich willkommen!
Es sollte ja eigentlich schon am 19. Juli über die Bühne gehen: Das Jubiläumsspiel zum 120. Geburtstag der Borussia gegen den Nachbarn und alten Rivalen 1. FC Saarbrücken. In der Länderspielpause konnte nun ein neuer Termin gefunden werden: Heute Abend um 18.00 Uhr treffen beide Mannschaften im Ellenfeld-Stadion in einer freundschaftlichen Begegnung aufeinander.
Für die Borussen ist es das dritte Spiel in vier Tagen. Denn wenn Schiedsrichter Laurin Hoppstädter (DJK Bexbach) mit seinen Assistenten Pascal Hübner und Eubuzeyt Bulut das Jubiläumsspiel freigibt, sind keine 24 Stunden vergangen, dass die SG Marpingen-Urexweiler im vorgezogenen Saarlandliga-Spiel auf dem Kunstrasen der Ferraro-Sportarena zu Gast war. 5:1 gewannen die Schützlinge von Jan Berger und Jörg Backes diese Partie, waren dabei zunächst durch einen strittigen Elfmeter mit 0:1 in Rückstand geraten, ehe Jan Luca Rebmann und Marco Dahler noch vor der Pause das Resultat auf 2:1 umdrehten. Am Ende wurde es dann durch die Treffer von Kristof Scherpf, Florian Stopp und Dylan Sodji deutlich: Das dritte 5:1 im fünften Heimspiel, die Zuschauer im Ellenfeld bekommen was geboten! Ausführlicher Spielbericht (mit Fotos) folgt. Die Borussia will einerseits das Jubiläumsspiel gegen die Profis als Bonus-Partie genießen, sich andererseits aber natürlich auch „gut verkaufen“. „Wir freuen uns sehr auf die Begegnung, in dem wir auch viel für die Liga lernen können“, so Borussen-Coach Jan Berger, der hofft, „dass trotz des Donnerstagsabend-Termin ein paar Zuschauer kommen und dem Spiel einen würdigen Rahmen geben.“

Diese Mannschaft soll in diesem Jahr ein lang gehegtes Ziel realisieren und den 1. FC Saarbrücken endlich in die 2. Liga schießen. (Foto: Homepage 1. FC Saarbrücken)
Der 1. FC Saarbrücken hat derweil mit einem starken Kader das Projekt Aufstieg in die 3. Liga begonnen. Nachdem die Transfer-Bewegungen im Ludwigspark anfangs noch sehr träge verliefen, haben Sportchef Jürgen Luginger und Trainer Alois Schwartz eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die zusätzlich zu den arrivierten Kräften um Kapitän Manuel Zeitz, Kasim Rabihic, Manuel Sontheimer, Richard Neudecker, Kai Brüker und wie sie alle heißen noch in jedem Mannschaftsteil gezielt ergänzt wurde: Für die Abwehr kamen Nico Bretschneider (von Hertha BSC) und der erfahrene Robin Bormuth (vom Karlsruher SC), im Mittelfeld hat Florian Pick (von Preußen Münster) nicht nur Fuß gefasst, sondern sogar schon dicke Ausrufezeichen gesetzt, und der Angriff soll mit Amine Grouwe (aus Thionville), dem Dortmunder Super-Talent Rodney Elongo-Yombo und Dominic Baumann (vom SV Sandhausen) noch mehr Torgefahr entwickeln. Schlagzeilen machten die Malstätter vor wenigen Tagen mit der Verpflichtung von Abdulaye Kamara: Der 20jährige Mittelfeldspieler kommt vom englischen Zweitligisten FC Portmouth in den Ludwigspark. Beim mehrfachen französischen Meister Paris St. Germain auf hohem Niveau ausgebildet, absolvierte Kamara drei weitere Lehrjahre in der U23 der Dortmunder Borussia, ehe er den Sprung auf die Insel wagte. Verlassen haben Saarbrücken Simon Stehle Richtung SV Wehen-Wiesbaden, Julian Günther-Schmidt zum Liga-Konkurrenten Erzgebirge Aue und Jacopo Sardo zum AC Monza nach Italien. Darüber hinaus endeten die Leihen von Stefan Feiertag und Florian Krüger.
Der bisherige Saisonverlauf stellt – trotz der an sich guten Bilanz mit 7 Punkten aus 4 Spielen und Tabellenplatz 4 – nicht alle rund um den Ludwigspark zufrieden. Nach dem schwachen Auftritt beim 0:2 in Osnabrück verspürten Trainer Alois Schwartz und sein Team ordentlich Gegenwind. Zudem sorgen im Umfeld die Pläne des Präsidiums zu einer Ausgliederung der Profi-Abteilung für Turbulenzen unter den Mitgliedern – ein heißes Thema, das noch bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende Oktober weiter schwelen wird, ehe es dort zu einem „Abstimmungs-Showdown“ (Kicker-Sportmagazin) zwischen den Plänen der Chefetage und der von den Fans initiierten Kampagne „Zukunft Blau-Schwarz“ mit einer Neustrukturierung des Vereins ohne Ausgliederung kommen wird. „Mit solchen Themen beschäftige ich mich nur ungern, wie man als Spieler ohnehin nichts ändern kann“, kommentiert Florian Pick die Situation. Der wuselige Mittelfeldakteur, der in wenigen Tagen 30 Jahre alt wird, will sich mit seinen Mannschaftskameraden lieber auf seine Aufgaben auf dem grünen Rasen konzentrieren – was ihm bei der 4:1-Haue gegen Aue am vergangenen Wochenende herausragend gelang: Mit zwei Toren und zwei Torvorlagen avancierte der gebürtige Wittlicher zum Matchwinner und „Mann des Tages“ im Kicker-Sportmagazin: „Gemeinsam mit dem ebenfalls herausragenden Rodney Elongo Yombo glänzte die Flügelzange mit Tempo, Zielstrebigkeit und einem ganz starken offensiven Eins-gegen-eins“, so das Fachmagazin, dessen Redakteur Aaron Wollscheid den Landeshauptstädtern bescheinigte, dass „das Umschaltspiel bei der höheren Pressinglinie herausragend“ funktioniert habe – wenn auch begünstigt durch Fehler des Gegners. Genau das aber führte Trainer Alois Schwartz auf das Agieren der eigenen Mannschaft zurück: „Es zählt ja auch dazu, dass wir Fehler erzwingen!“

Rückblick: Spiele gegen den FCS waren immer Zuschauermagnete im Ellenfeld – ob in den 60er-Jahren (oben) oder zuletzt beim Saarlandpokalspiel im März 2024, als mehr als 7.000 Fans turbulente Strafraumszenen wie diese hier (unten) erlebten. (Fotos: Ellenfeld-Verein e.V. Archiv Borussia Neunkirchen Hartung / -jf-)

Nach den kommenden Partien in einer englischen Woche beim VfB Stuttgart II und zwei unmittelbar aufeinander folgenden Heimspielen gegen Zweitliga-Absteiger SSV Ulm und Aufsteiger Schweinfurt 05 weiß man im Ludwigspark wohl schon, wohin die Reise gehen wird. Die Länderspielpause will Coach Alois Schwartz derweil zum Nachjustieren nutzen: „Zum einen ist es natürlich gut, mal kurz durchzuatmen. Zum anderen bietet die Pause die Gelegenheit, nochmal intensiver an den Abläufen und den Automatismen zu arbeiten. Das ging in der Vorbereitung leider nicht so gut, wie wir uns das gewünscht hätten“, sagte der Trainer im FCS-Stadionmagazin anlässlich des Aue-Spiels.
Das saarländische Traditionsduell Borussia gegen FCS gab es letztmals im Saarlandpokal im Frühjahr 2024 im Ellenfeld. Fabio de Michele Sanchez, Simon Stehle und Julian Günther-Schmidt brachten dabei die favorisierten Gäste schon nach gut einer halben Stunde mit 3:0 in Führung, die Patrick Sontheimer nach dem Seitenwechsel vor der tollen Kulisse von 7.000 Fans mit dem 4:0 zu einem standesgemäßen Endresultat gestaltete. (-jf-)