Nach dem Wundenlecken auf der Suche nach der Erfolgsspur

Letzte Informationen vor dem Gastspiel der Borussia heute Abend am Franzenhaus bei der Spvgg Quierschied (Anstoß: 19.00 Uhr)

Der Gegner aus Quierschied ist nach nur einem Jahr im Abenteuer-Land Oberliga wieder zurück in der Saarlandliga. Das Saisonziel Klassenerhalt wurde nicht erreicht. Allerdings war den Verantwortlichen am Franzenhaus schon vorher klar, dass es schwer würde, dieses Ziel zu erreichen. „Trotzdem ist es ernüchternd, wenn man absteigt, zumal es für mich als Trainer das erste Mal ist“, gesteht Thomas Bettinger. Die Gründe für die Rückkehr in die Schröder-Liga liegen für den 49jährigen auf der Hand: „Wir haben einfach zu wenige Tore geschossen (37 in 37 Spielen). Den Weggang von Matthias Krauß, der zum FV Eppelborn gewechselt ist, konnten wir nicht adäquat kompensieren. Darüber hinaus hatten unsere offensiven Leistungsträger Mirco Zavaglia und Lukas Mittermüller mit Verletzungen zu kämpfen.“ Aber in Quierschied nimmt man die Situation gelassen und die zahlreichen Erfahrungen aus der Oberliga-Spielzeit gerne mit. In der neuen Runde möchte man sich gerne „von Anfang an im vorderen Drittel positionieren und vielleicht oben mitspielen“, wobei Thomas Bettinger weiß, dass seine Truppe jetzt eine andere Art von Fußball erwartet: „In der Oberliga mussten wir viel verteidigen und oft hinterher laufen. Da hatten wir wenig Ballbesitz. In der Saarlandliga sieht das anders aus, an diese Art Fußball zu spielen müssen wir uns erst wieder gewöhnen.“

Quierschieds Coach Thomas Bettinger will die Erfahrungen aus der Oberliga mit in die neue Saarlandliga-Saison nehmen. (Foto: -jf-)

Deshalb ist man mit der Punkteausbeute (5 Zähler) in Quierschied nicht unzufrieden, auch wenn die 0:3-Niederlage am Wochenende gegen die bis dahin noch punktlose U23 der SV Elversberg schmerzt: „Das war schon eine große Enttäuschung. Elversberg war bissiger und griffiger“, so die Analyse von Sportchef Kai Berrang. Dennoch ist die Spvgg besser in die Saison gestartet als in der Meisterrunde 2022: Damals trug die „Wambe“ nach 5 Spieltagen mit nur 2 Zählern die rote Laterne der Liga, ehe sie das Feld von hinten aufrollte und sich am Ende Titel und Aufstieg schnappte! In der Kaderbreite fühlen sich die Schwarz-Weißen gut aufgestellt. Fünf Abgängen stehen neun Neuzugänge gegenüber, unter ihnen mit dem Ex-Borussen Tiziano Pompa (von Saar 05) und Offensivspieler Philipp Wunn (vom Oberligisten aus Auersmacher) zwei echte „Kracher“. Auch Noureddine El Khadem (kam aus dem Ellenfeld), Elias Hoffmann (aus Eppelborn) und die vom Liga-Konkurrenten TuS Herrensohr verpflichteten Routiniers Mike Seewald und Tim Greulach sorgen für Qualität. Wermutstropfen: Mit Marcel Ecker und Johannes Hell fallen zwei Stammspieler mit Kreuzbandrissen noch für da Kalenderjahr 2024 aus.

Diese Mannschaft soll am Franzenhaus auch nach dem Abstieg aus der Oberliga wieder guten Fußball bieten und oben mitspielen. (Foto: Spvgg Quierschied)

Quierschieds Trainer Thomas Bettinger im Interview vor dem Saisonstart (Quelle: youtube):

Die Ausgangssituation fährt zwei Team zusammen, die am vergangenen Wochenende nicht zufrieden sein konnten und noch dabei sind, ihre Wunden zu lecken. In Quierschied schmerzt die 0:3-Niederlage gegen die bis dahin noch punktlose U23 der SV Elversberg noch immer: „Das war schon eine große Enttäuschung. Elversberg war bissiger und griffiger“, so die Analyse von Sportchef Kai Berrang. Die Borussen holten zwar einen Punkt gegen Saar 05, konnten aber in einem emotionslosen und chancenarmen Spiel nicht überzeugen. Vier Punkte aus vier Spielen entsprechen sicher nicht dem im Kader steckenden Potential, auch wenn man dabei natürlich berücksichtigen muss, dass die bisherigen Gegner Jägersburg, Hasborn und Saar 05 nicht gerade zur Laufkundschaft gehören. Problemzone ist die Offensive: Borussia ist seit über 180 Minuten ohne Torerfolg. Darüber kann auch die Tatsache, dass gegen Saar 05 erstmals defensiv die Null stand, nicht hinwegtrösten. Für beide Mannschaften, die erst ein Spiel gewinnen konnten (Quierschied 3:1 gegen Mettlach, Borussia mit dem gleichen Resultat gegen Hasborn) gilt es also, die Erfolgsspur wieder zu finden. Die Borussen wurden von Torwarttrainer Philippe Persch auf die Partie am Franzenhaus vorbereitet und wird auch dort von ihm gecoacht: „Ich versuche da, nur Hilfestellung zu leisten. Die Mannschaft muss sich jetzt selbst in die Pflicht nehmen und liefern, vor allem die Einstellung muss stimmen: Zweikämpfe gewinnen, das eigene Tor gut verteidigen – das sind Dinge, die eigentlich immer gehen“, so der 32jährige frisch gebackene Vater eines Sohnes, der bereits in der Saison 2022/23 nach dem Ausscheiden von Thorsten Lahm sportliche Verantwortung übernommen hatte und zusammen mit dem Team die Runde sehr erfolgreich (5 Spiele ohne Gegentor) zu einem versöhnlichen Ende bringen konnte. Die Borussia bedankt sich bei dieser Gelegenheit bei Philippe Persch, dass er einspringt, bis das neue Trainer-Duo Jan Berger und Jörg Backes ab Freitag übernimmt.

Lange Jahre Torwart im Ellenfeld, jetzt Torwarttrainer und immer wieder bereit, für die Borussia in die Bresche zu springen: Danke, Philippe Persch! (Fotos: -jf-)

Die Personalsituation der Borussia ist unverändert. Tim Klein fällt bekanntlich längerfristig aus, Simon Schreibeisen ist noch nicht so weit, dass an einen Einsatz zu denken ist. Sebastian Cullmann soll nach längerer Pause (muskuläre Probleme) behutsam aufgebaut werden, ist aber eine Option für eine Teilspielzeit.

Bisherige Bilanz: Die Borussen konnten in der Saarlandliga noch nie am Franzenhaus gewinnen, lediglich dreimal einen Punkt entführen – ganz im Gegensatz zum Saarlandpokal, wo man den Gastgeber gleich zweimal (im Oktober 2018 mit 3:0, im November 2019 mit 1:0) aus dem Wettbewerb werfen konnte. In der Gesamtbilanz hat Quierschied mit drei Siegen die Nase vorn. Gleich fünfmal trennten sich beide Mannschaften Remis, Borussia gelangen zwei Erfolge (beide mit 2:1, beide im Ellenfeld).

Schiedsrichter des Spiels in Quierschied (Anstoß: 19.00 Uhr) ist Thomas Haab. Der 37jährige pfeift für den STV Urweiler aus der Schiedsrichtergruppe St. Wendel und fungiert in der Oberliga als Schiedsrichter-Assistent. Dass er ein Spiel der Borussia leitete, ist noch gar nicht so lange her. Beim 3:2-Sieg in Jägersburg im vergangenen Mai war er der Mann an der Pfeife. Thomas Haab wird an den Seitenlinien unterstützt von den Herren Florian Schmeier und Timo Matheis. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gelungene Spielleitung. (-jf-)

1 Kommentar

  1. Wow … gestern Abend der 1.Sieg im Franzenhaus unter Trainer Philipp Persch … er hatte die Mannschaft sehr gut eingestellt … ein großes Kompliment … hier stimmte einfache alles .. „Mentalität, Feuer und Spielfreude“ … so wollen wir unsere Mannschft immer sehen … passt zum Thema: sportliche Erfolge.

    Weiter so, machte gestern Abend Spaß zu zuschauen!

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