„Mister Zuverlässig“ freut sich aufs Wiedersehen der Meister

Interview vor dem Legendenspiel am Freitagabend (17.45 Uhr im Ellenfeld-Stadion) mit Borussias Meisterspieler von 2002 und 2005, Marco Schmit (Archivfoto: Thomas Burgardt – vielen Dank!)

Ihm gebührt die Ehre, im Jubiläumsbuch zum 100jährigen der Borussia 2005 unter der Rubrik „Ein Leben lang Borussia“ verewigt zu sein. „Seit 1991 ununterbrochen in Diensten der Borussia“ betitelt Autor Rolf Purper seinen Beitrag über Marco Schmit, den er völlig zurecht als „bescheidenen jungen Mann“ bezeichnet, „der nicht viel Aufhebens macht um seine Person.“ In der Tat: Der Name Marco Schmit steht als Synonym für Bodenständigkeit und ehrliche Leistung, „Mister Zuverlässig“ wurde er einmal von einem Journalisten genannt. Der 1 Meter 85 große Innenverteidiger, der gelegentlich auch als Libero fungierte, machte schon in der B- und A-Jugend auf sich aufmerksam und auch später in der ersten Mannschaft erwies er sich als hartnäckiger und unerbittlicher, aber stets fairer Defensivspieler als unangenehmer Gegner. Angenehm aber sind die Erinnerungen, die der 47jährige Doppelmeister von 2002 und 2005 an seine Zeit im Ellenfeld hat, wie er im Interview erzählt.

Marco, was verbindest Du mit den Titelgewinnen in der Oberliga 2002 und 2005?

MS: Vor allem eine tolle Kameradschaft, die uns durchweg zu sensationellen Leistungen angetrieben hat. 2005 war das noch etwas schwieriger, weil es einen Umbruch im Team gegeben hatte.

Erinnerst Du Dich an ein besonderes Highlight?
MS: Weniger, sondern im Gedächtnis geblieben ist mir eine konstant geschlossene Mannschaftsleistung.

Wie ordnest Du Deine Zeit im Ellenfeld in Deine Gesamtkarriere ein?

MS: Fast 20 Jahre war ich bei der Borussia. Es war eine ganz besondere Zeit, an die ich gerne zurückdenke. Ich bin auch ein bisschen stolz darauf, das Borussen-Trikot getragen zu haben. Ich verfolge den Weg der Borussia nach wie vor, sie wird immer Teil meines Lebens bleiben. Dazu gehört auch das Ellenfeld-Stadion, und da bin ich sehr froh, dass es mit Wolfgang Rausch und Jens Kelm engagierte Personen gibt, die das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Stadions in der Öffentlichkeit hochhalten. Ich weiß jetzt schon: Wenn ich am Freitagabend durch das Marathon gehe, werde ich Gänsehaut bekommen, und da bin ich mit Sicherheit nicht der Einzige!

Auch als Kapitän gefragt: Marco Schmit (mit Holger Klein, Nr. 4 / Foto oben) gehörte dank seiner Vereinstreue und Kämpfer-Mentalität zu den Publikumslieblingen im Ellenfeld (unten). (Archivfotos: Thomas Burgardt – vielen Dank!)

Welche Bedeutung hat das Meistertreffen für Dich?
MS: Es ist einfach großartig, die alten Kollegen noch einmal zu treffen. Mit einigen habe ich ja immer wieder noch Kontakt, zum Beispiel mit Roland Rein, Ewald Bucher oder Philip Kerber. Auch mit Trainer Werner Mörsdorf verbindet mich viel. Deshalb zolle ich Julian Müller meinen höchsten Respekt, dass er an diesem Wiedersehen trotz des wetterbedingten Ausfalls im Mai beharrlich festgehalten und ganz viel Herzblut in die Neuauflage hineingesteckt hat. Man kann froh sein, so jemanden zu haben!

Hast Du heute noch Verbindungen zum Fußball?

MS: In meinem Wohnort Hüttigweiler trainiere ich eine Jugendmannschaft. Es macht mir großen Spaß, das, was ich selbst als gestandener Oberliga-Spieler gelernt habe, an den Nachwuchs weiterzugeben. Manch einer meiner jungen Schützlinge wird auch am Freitag im Ellenfeld sein, um zu sehen, wo sein Trainer früher mal gespielt hat!

Wie beurteilst Du die aktuelle Situation der Borussia?

MS: Es wird Zeit, dass Ruhe einkehrt, dass die Borussia wieder höher spielt. Die Fans und dieses tolle Stadion haben das einfach verdient. Natürlich ist die Oberliga schwierig, da sie einerseits mit erheblich größerem Kostenaufwand verbunden ist, andererseits aber nicht so viel abwirft. Trotzdem: Wenn man sieht, wo der Verein mal gestanden hat, ist es einfach schade, dass es heute die Duelle mit Saarbrücken und Homburg – außer vielleicht im Saarlandpokal – nicht mehr gibt.

Marco, vielen Dank für das Gespräch und schon jetzt ein herzliches Willkommen am Freitagabend Ellenfeld-Stadion! (-jf-)

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