„Lucky punch“ dank Joker Jost

Borussia siegt spät, aber nicht unverdient 1:0 gegen starken Aufsteiger Palatia Limbach / Gute Saarlandliga-Partie vor schöner Kulisse im Ellenfeld-Stadion

Unser Bild: Vollen Einsatz für die drei Punkte zeigten die Borussen – so wie in dieser Szene Alexander Schmieden. (Foto: -jf-)

In Friedrichsthal gegen die U23 der SV Elversberg war er trotz großer Bemühungen in der Schlussphase nicht mehr geglückt. Gestern im Ellenfeld gegen Palatia Limbach gelang er nach 84 Minuten: Der „lucky punch“. Als nach einem Eckball von Tim Cullmann und Marco Dahlers Kopfballeinsatz das runde Leder Dominik Jost vor die Füße fiel, fackelte der erst zwei Minuten zuvor auf den Platz gekommene Joker nicht lange und schoss aus etwa acht Metern entschlossen ein. Borussias Trainerteam hatte also einen guten Riecher bewiesen und mit der Nummer 30 den Sieg eingewechselt. Intuition? „Wir haben gestern im Abschlusstraining Dominik noch besonders gelobt für seinen engagierten Auftritt, denn er konnte einige Super-Torabschlüsse zeigen und hat sich voll reingehauen. Wir wissen ja auch, dass er da hingeht, wo es wehtut, und mit seiner Robustheit nur schwer zu verteidigen ist. Deshalb die Hoffnung, dass er vielleicht die Entscheidung bringen kann“, erklärt Co-Trainer Jörg Backes die Überlegungen vor dem Wechsel, der der Borussia in einem hart umkämpften Derby auf gutem Saarlandliga-Niveau gegen einen „erwartet starken Gegner“ (Jan Berger) vor lautstarker Kulisse nach 90 und ein paar Minuten mehr nicht unverdient drei Punkte sicherte.

Dass das Pendel von Glücksgöttin Fortuna am Ende zugunsten der Borussen ausschlug, hatte sich die Mannschaft zuvor aber auch erarbeitet. „Wir dürfen dabei ja nicht vergessen, dass wir unter der Woche noch das nicht minder schwere Spiel gegen Elversberg hatten, das den Jungs natürlich noch in den Knochen steckte“, gibt Jörg Backes zu bedenken. Dennoch wurde viel geackert, viel investiert, der Glaube an den Sieg gegen einen über weite Strecken durchaus ebenbürtigen Gegner war bis zur letzten Minute spürbar. Vielleicht wäre dabei manches leichter gefallen, hätte Schiedsrichter Maximilian Lauer nicht der vermeintlichen 1:0-Führung kurz vor der Pause die Anerkennung verweigert. Denn Standbild und Videoaufzeichung beweisen, dass der Schütze Alexander Schmieden beim Torschuss von Simon Schreibeisen keineswegs im Abseits stand, bevor er den von Limbachs Torwart Jonas Brass mit den Fingerspitzen noch gerade so an die Latte gelenkten Ball aufnahm und im zweiten Versuch verwertete.

In einer temperamentvollen Anfangsphase, in der beide Mannschaften auf Offensive setzten, hätte es schon schnell zumindest 1:1 stehen können. Die Gäste hatten die erste Großchance, als Sebastian Kelm sich zwischen den Borussen-Pfosten bei einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld ganz lang machen musste, um das scharf hereingetretene Leder an die Latte zu lenken (6.). Auf der Gegenseite wurde Nico Christmanns Schuss zunächst abgeblockt, der Nachschuss von Lukas Hoffmann rutschte, noch abgefälscht, am Tor und Keeper Brass vorbei, der sich schon in die andere Ecke orientiert hatte und deshalb chancenlos gewesen wäre (9.). Und nur eine Minute später kratzte Limbachs Torwart nach einer Ecke mit letzter Kraft einen wuchtigen Kopfball von Lukas Hoffmann gerade noch so links unten aus dem bedrohten Toreck (10.). Anschließend verflachte die Partie etwas, um nach einer halben Stunde wieder Fahrt aufzunehmen. Bei einem kleinen Borussen-Bombardement aus guten Positionen stellte sich den Abschluss-Versuchen von Sayfedine El Kahdem und Simon Schreibeisen jedesmal noch ein Limbacher Abwehrbein dazwischen, das den Einschlag verhinderte (31.), ehe Fabio Castigilione für die Palatia nur aufs statt ins Tornetz zielte (37.). Nach dem annullierten Treffer von Alexander Schmieden (siehe oben) hatten die Borussen dann kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal das Glück auf ihrer Seite, als der Ball nach einem langen Einwurf von der linken Seite erst kurz vor der Torlinie geklärt werden konnte (45.).

Die Entscheidung gegen Palatia: Nach Marco Dahlers (Nr. 8) Kopfballeinsatz landet das Leder vor den Füßen von Dominik Jost …,

… der trotz Gegenwehr entschlossen aus etwa 8 Metern einnetzt …,

… um dann jubelnd (mit Florian Stopp, Marco Dahler und Lukas Hoffmann) abzudrehen …,

… und dabei auch von Dominik Cullmann nicht aufzuhalten ist …,

… ehe er vor Block 5 mit den treusten der treuen Borussen-Fans abfeiert. (Fotos: -jf-)

Sayfedine El Khadem eröffnete die zweite Hälfte mit einem kräftigen Drehschuss aufs untere kurze Toreck, doch Jonas Brass tauchte rechtzeitig ab und begrub das Leder sicher unter sich (47.). Nachdem ein Limbacher Treffer wegen vorausgegangenem Foulspiel nicht gegeben wurde (62.), boten sich beiden Mannschaften einige Torgelegenheiten. Die größten hatten auf Borussen-Seite Marco Dahler, dessen Kopfball nach Tim Cullmann-Ecke von Jonas Brass aus dem Winkel gefischt wurde (67.). Nahezu im Gegenzug sauste nach einem Limbacher Konter ein Schuss des eingewechselten Lukas Höh nur knapp am langen Toreck vorbei (68.) und sorgte für Aufatmen im Borussen-Lager. Als dann Dominik Jost zugeschlagen hatte (84.), verstärkte die Palatia ihre Offensivbemühungen noch einmal, ohne aber – trotz mehrerer Standards – zu klaren Torchancen zu kommen. Im Gegenteil: Den Borussen boten sich jetzt Räume zum Kontern, die Dominik Jost und Dominik Cullmann (nach klugem Querpass seines Bruders Sebastian) fast zum endgültigen Knockout genutzt hätten: Während Dominik Josts Direktabnahme das Tor knapp verfehlte (88.), fand Dominik Cullmann im reaktionsschnellen Jonas Brass seinen Meister (90.+1).

So blieb der “lucky punch“ von Dominik Jost der entscheidende Moment. Bekanntlich nicht zum ersten Mal sorgte Borussias Nummer 30 für späte Glücksmomente der Borussen. Dass bei den Ellenfeldern bei aller Freude freilich nicht alles rund lief, hatte auch Jörg Backes gesehen und gleich eine Erklärung dafür geliefert: „Die Mannschaft, die sehr wissbegierig und lernfähig ist, bekommt im Moment sehr viel Input. All das zu verarbeiten ist nicht ganz so einfach, das macht im Kopf vielleicht ein Stück weit müde, um die Konzentration permanent aufrecht zu erhalten. Man spürt, dass die Jungs derzeit deshalb brutal angespannt sind, die Lockerheit geht ihnen ein bisschen ab. Vielleicht ist so ein Sieg wie heute ein kleiner Brustlöser“, blickt Borussias „Co“ nach der Bilanz von 13 Punkten aus fünf Spielen unter der Amtszeit des neuen Trainer-Teams zuversichtlich in die Zukunft. Dort steht bereits am Dienstagabend (19.00 Uhr) mit dem Einstieg in den Sparkassenpokal Saar beim A-Kreisligisten SV Höchen die nächste Aufgabe an. (-jf-)

Statistik: Borussia – Palatia Limbach 1:0 (0:0)

Borussia: Sebastian Kelm – Tim Braun, Tim Cullmann, Marco Dahler, Lukas Hoffmann, Nico Purket, Christoph Stemmler, Sayfedine El Khadem (ab 59. Dominik Cullmann), Nico Christmann (ab 74. Florian Stopp), Alexander Schmieden (ab 82. Dominik Jost), Simon Schreibeisen (ab 82. Sebastian Cullmann). – Trainer: Jan Berger. – Co-Trainer: Jörg Backes.

Tor: 1:0 (84.) Dominik Jost. – Schiedsrichter: Maximilian Lauer (SV Altheim-Böckweiler). – Zuschauer: 550. – Gelbe Karte Borussia: Alexander Schmieden (45.+2).

Unsere Bilder zeigen Impressionen vom Spiel der Borussia gegen Palatia Limbach. (Fotos:-jf-)

1 Kommentar

  1. Seit langer Zeit war ich gegen Limbach mal wieder bei der Borussia und ich muss sagen,es war schön,früher verpasste ich kein Heimspiel und so kamen viele Erinnerungen hoch und ich war erstaunt, wen ich alles getroffen hatte ,ich werde jetzt sicher wieder öfter kommen !
    Gegen Limbach kam ich ,weil ich jetzt in Altstadt wohne und mit Freunden von dort das Spiel besucht habe,zum Glück für mich haben wir gewonnen……
    Schon etwas Glücklich finde ich aber egal !!!
    Na dann bis bald Borussia!

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