Kann Borussia die kleine Serie ausbauen?

Letzte Informationen vor dem Heimspiel der Borussia am morgigen Samstag im Innova Home Ellenfeld-Stadion gegen Palatia Limbach

Unser Gegner und Gast: Geht der Höhenflug jetzt weiter? In der vergangenen Saison landete Palatia Limbach auf Platz 7 und verbuchte mit dem erstmaligen Erreichen des Saarlandpokal-Finales den bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Derzeit rangiert die Palatia auf Rang zwei, der die Teilnahm an der Relegation zur Oberliga bedeuten würde. „Wir haben eine eingespielte Truppe und die Entwicklung passt bei uns. Aber dass es so gut läuft, damit hätte ich nicht gerechnet“, kommentiert Limbachs Trainer die Situation, stellt aber klar: „Unser Ziel vor Saisonbeginn war es, so schnell wie möglich 40 Punkte einzufahren, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Ich denke, ich kann jetzt mal nach 13 Spielen vorsichtig sagen, dass wir das auch erreichen werden.“

Möglichst früh 40 Punkte, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben – das soll diese Mannschaft der Palatia in dieser Saison erreichen (oben). Vater des Erfolgs: Der langjährige Palatia-Coach Patrick Gessner (unten). (Fotos: fupa.net/-jf-)

Mit ein Grund: Die herausragende Offensive. Mit 33 Toren ist sie bislang gemeinsam mit dem SC Brebach hinter Spitzenreiter SV Elversberg II die zweitbeste der Liga. Lukas Höh und Lars Wagner, die jeweils sechs Mal trafen, sowie Dustin Lill (5 Tore) sind die erfolgreichsten Torschützen, zusammen zeichnen sie für mehr als die Hälfte der Treffer verantwortlich. Zudem ist Dustin Lill mit zehn (!) Assists einer der besten Vorlagengeber der Schröder Liga Saar. Vorne ist Palatia also sehr flexibel, obwohl mit Tim Pommerenke seit der Rückrunde der vergangenen Spielzeit ein Top-Stürmer aufgrund eines Knochenödems ausfällt. Pommerenke erzielte vor seiner Verletzung 16 Tore in 19 Partien. Dafür springen jetzt andere in die Bresche, zu denen auch Tim Mohr gehört: „Wir haben neun Offensivspieler im Kader. Maximal drei davon stehen gleichzeitig auf dem Feld. Man muss sich also im Training anbieten, und wenn die Chance kommt, muss man sie nutzen“, benennt der 31jährige, genannt „Schorschi“, den harten Konkurrenzkampf und betont, „dass wir uns den Erfolg in jedem Training knallhart erarbeiten. Unser Trainerteam kann auf einen Kader von 24 Spielern bauen, jeder will zum Einsatz kommen und gibt entsprechend Gas. Zudem haben wir bislang das Glück, keine Verletzten zu beklagen.“ Allerdings warnt Tim Mohr vor vorschnell gefassten hohen Erwartungen: „Das alles jetzt ist eine schöne Momentaufnahme, die wir genießen. Aber wir sollten alle die vorherige Saison nicht vergessen, als wir nach einer richtig guten Vorrunde auf Platz drei standen, dann sechs Spiele in Serie verloren haben. Wir wissen, wo wir herkommen – und wie schnell es auch wieder in die andere Richtung gehen kann.“

Gesichter der Palatia (v.li.): Die beiden besten Torschützen Lars Wagner und Lukas Höh (je 6 Treffer) und der beste Vorbereiter Dustin Lill. Abwehrspieler Ben Müller (re.) trug für kurze Zeit in der letzten Saison das Borussia-Trikot. (Fotos: fupa.net)

Viel Bewegung im Kader gab es nicht. Einer, der in Limbach gut angekommen ist, ist Neuzugang Nico Gabriel. Der 20jährige Auszubildende (zum Versicherungskaufmann) trug bereits als 12jähriger das Trikot der Palatia, ehe er zum FC Homburg, nach Elversberg und zur DJK Ballweiler wechselte. Dass er jetzt nach Limbach zurückkehrte, begründet er wie folgt: „Bei der Palatia gibt es drei Aktiven-Mannschaften, in Ballweiler nur eine. In Limbach kann ich also auf jeden Fall mehr Spielzeit bekommen, auch wenn ich mir natürlich vorgenommen habe, im Kader der ersten Mannschaft Fuß zu fassen.“ Das ist ihm bislang gelungen: 7 Spiele, 1 Tor: So lautet seine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Neben Nico Gabriel sind Manuel Niebergall (vom SV Rohrbach) und Saimen Wagner (aus der eigenen Jugend) neu im Aufgebot. Verlassen haben die Palatia Dennis Fuss (zum SV Kirrberg) und Routinier Christopher Dahl, der sich dem SV Furpach angeschlossen hat.

Auf eigenem Gelände hat die Palatia noch keinen Zähler abgegeben und dabei Saar 05 (4:1), Preußen Merchweiler (7:1) und Rot-Weiß Hasborn (5:0) regelrecht abgebügelt. Auch gegen den Titelaspiranten FSV Jägersburg gelang mit 3:2 ein Sieg. Damit ist Limbach das beste Heimteam der Liga. Auf fremden Plätzen gewann Limbach bei der zweiten Garnitur des 1. FC Saarbrücken und beim SC Reisbach jeweils mit 3:2 und schnappte sich in Köllerbach und Rastpfuhl (jeweils 1:1) einen Zähler.

Verschärfte Personalmisere: Auf Florian Stopp, der nach seiner roten Karte in Quierschied für zwei Spiele gesperrt wurde, müssen Jörg Backes und Jan Berger verzichten. (Fotos: -jf-)

Die Ausgangssituation und Personal: Die Gäste mussten nach einem Top-Start (9 Spiele ohne Niederlage) in den letzten Spielen zwei Dämpfer hinnehmen (0:5 in Elversberg, 1:4 in Marpingen). „Aber die Mannschaft meines Kollegen Patrick Gessner ist stabil und gefestigt genug, die Nackenschläge wegzustecken“, will sich Borussen-Coach Jan Berger über die wahre Stärken des Gastes hinwegtäuschen lassen. Beim 1:1 gegen den derzeit stark performenden SC Halberg-Brebach am vergangenen Wochenende hat die Palatia bereits eine deutliche Reaktion gezeigt und würde im Ellenfeld jetzt gerne wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Da sind die Borussen nach einer kleinen Serie mit drei Siegen in Folge (6:2 gegen Ballweiler, 1:0 in Quierschied und dem 6:1 im Pokal in Schwalbach) wieder angekommen und wollen mit frischem Selbstbewusstsein auch dort bleiben: „Unser Ziel ist es, jetzt im Heimspiel nachzulegen, und ich weiß, dass meine Jungs wieder alles raushauen werden, was in ihnen steckt“, gibt sich Jan Berger zuversichtlich, wohl wissend, dass seine Jungs auch diesmal ans Leistungslimit gehen müssen, sollen die Punkte im Ellenfeld bleiben. Die Personallage bleibt nach wie vor mehr als angespannt, zumal Florian Stopp nach seinem Platzverweis in Quierschied mit einer Sperre von zwei Spielen belegt wurde. Deshalb werden auch diesmal wieder Akteure aus der A-Jugend und der U23 den Kader verstärken. Mit Jean-Jaques Mananga Monthe, auch genannt „Johnny“, gehört ein A-Jugendlicher jetzt fest zum Saarlandliga-Aufgebot (wir berichteten). Für die Borussen wäre ein Dreier gegen Limbach eine erhebliche Rückendeckung, bevor in den nächsten beiden Spielen (in Jägersburg und gegen Köllerbach) die Begegnung mit zwei Aufstiegskandidaten auf dem Programm steht.

„Lucky punch“ durch Dominik Jost: Vor Jahresfrist blieben die Borussen im Ellenfeld gegen Limbach nach spannenden 90 Minuten mit 1:0 Sieger. (Foto: Norbert Pöhner, vielen Dank!)

Bisherige Bilanz: In den beiden Spielen gegen die Palatia in der vergangenen Saison setzten sich die Borussen jeweils mit einem knappen 1:0 durch, dafür bereiteten die Limbacher im Pokalhalbfinale in der Ferraro-Sportarena den Borussen mit 6:2 einen mehr als bitteren Abend.

Schiedsrichter des Spiels gegen Limbach ist (nach Angaben von fussball.de) Luca Schilirò. Der Italiener pfeift für den SV Hermann-Röchling Höhe Völklingen und war Trainer des Teams der Schiedsrichtergruppe Saarlouis, das beim diesjährigen 28. Volksbanken Hallenmasters der Unparteiischen den Titel gewann. Luca Schirilò, der im Golfclub Saarbrücken auch begeisterter Anhänger des Spiels mit den kleinen Bällen ist, hat viel Erfahrung in der Regionalliga aufzuweisen. Letztmalig leitete der Fachberater für Wohnungswirtschaft ein Spiel der Borussia zu Saisonbeginn im August dieses Jahres, als die Borussen im Hasborner Waldstadion mit 0:3 unterlagen (Bild oben Mitte mit den Kapitänen Johannes Gemmel und Marco Dahler/Foto: -jf-). Ihm stehen an den Seitenlinien die Assistenten Abdullah Alzoubi und Jonas Hector zur Seite. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gute Anreise und eine gelungene Spielleitung. (-jf-)

HINWEIS: Und nach dem Spiel:  Direkt im Anschluss steigt ab 17:15 Uhr das Oktoberfest im VIP-Raum: Stimmung, Musik & gute Laune, bayerische Atmosphäre – Eintritt ist frei! Kommt vorbei und feiert mit uns – zuerst Fußball, dann Oktoberfest!