Auch unter uns Borussen gibt es sicher Menschen, die den Herbst nicht so sehr schätzen. Die länger werdenden Nächte, die niedrigeren Temperaturen, neblige und wolkenverhangene Tage können ziemlich aufs Gemüt drücken. In einer Meditation über den Herbst heißt es: „Wenn im Herbst die letzten Blätter gefallen sind, bleibt nichts als die Frage: Was bleibt?“
Im Herbst wird uns durch die Natur, von der wir ein Teil sind, unsere Vergänglichkeit vor Augen geführt wird. Am Volkstrauertag gedenken wir der Opfer der beiden Weltkriege. An Allerheiligen und Allerseelen besuchen wir die Gräber unserer Verstorbenen. Der heutige Totensonntag ist ein Tag, an dem sich auch die Borussen in ganz besonderer Weise an die Menschen erinnern, die ein Stück ihres Lebensweges in der Vereinsfamilie mit uns gegangen sind. Stellvertretend für alle Borussen, die uns seit dem letzten Totensonntag verlassen haben, seien in besonderer Weise genannt:
- Walter Gaes, Jugendleiter und Jugendtrainer
- Wilfried Heidenmann, Ehrenmitglied und Unterstützer
- Ferdi Keller, Nationalspieler und 2. Liga-Spieler im Ellenfeld
- Karl Ringel, Ehrenspielführer
- Günther Schröder, Bundesligaspieler
- Matthias Woll, Präsident, Ehrenmitglied und Unterstützer
Stimmen, die uns vertraut waren, schweigen. Menschen, die für uns da und bei uns waren, leben nicht mehr. Vergangene Bilder ziehen vorbei. Was uns bleibt, ist Dankbarkeit und die Erinnerung an eine schöne, gemeinsame Zeit und das Bewusstsein, dass Fußball, so sehr er uns unsere Emotionen spüren lässt, letztlich nicht mehr ist als ein spannendes Spiel, das uns immer wieder verbindet. Lasst uns Trost finden in dem Gedanken, dass die verstorbenen Borussen uns weiter nahe sind, dass sie von anderer Warte aus aufs Ellenfeld blicken.
Ein Dichter hat ein Gedicht an seinen verstorbenen Freund so beendet:
„Wir danken dir, dass wir dich ein Stück deines Weges begleiten durften. Jetzt bist du uns vorausgegangen. Deine neue Gestalt ist uns nicht fassbar, und doch spüren wir, du bist uns näher gekommen. Als Licht, als Trost, als Kraft, als Friede“.
So möge dieser Tag ein Tag des Glaubens und des Trostes sein. Eine Art Wegweiser und eine Art Rastplatz, der uns das Ziel zeigt, aber der uns auch innehalten lässt im Gespräch und im Nachdenken. Letztlich ein Tag der Dankbarkeit für die Menschen, ohne die wir nicht der oder die wären, der oder die wir sind, und die alle auf ihre Art ein Geschenk Gottes waren. (-jf-)
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