„Für uns sind das Bonus-Spiele!“

Preußen-Coach Björn Klos im Gespräch vor dem Spiel der Schröder-Liga Saar am Sonntag (15.30 Uhr) in Merchweiler auf dem Haldy

„Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, riefen die Fans von Preußen Merchweiler in Jägersfreude begeistert. „Nach dem zweiten Spieltag stehen wir doch tatsächlich ganz oben in der Saarlandliga – dieses Tabellenbild vom Dienstag können wir uns wohl einrahmen“, heißt es auf der Website der Preußen nach dem 1:0-Sieg bei der U23 der SV Elversberg. Zum Saisonauftakt hatte es auf dem Haldy bereits ein 3:1 gegen die SG Mettlach-Merzig gegeben. Wie die optimale Startbilanz einzuordnen ist, was die Borussia beim morgigen Gastspiel (Anstoß: 15.30 Uhr) erwartet, welche Ziele die Preußen, die in der abgelaufenen Saison als bester Aufsteiger auf Rang 11 landeten, in der neuen Spielzeit verfolgen – all das verrät Trainer Björn Klos (BK / Fotos: -jf-), der bekanntlich ja auch fünf Jahre sehr erfolgreich im Ellenfeld wirkte, im Interview.

Björn, Glückwunsch zum erfolgreichen Saisonstart. Hattet Ihr mit einem so guten Auftakt gerechnet?

BK: Nein. Denn unsere Vorbereitung war sehr durchwachsen. Umso beeindruckender, dass wir die beiden ersten Spiele gewonnen haben – und das total verdient! Gegen Mettlach haben wir im letzten Spiel der alten Saison noch 8 Gegentore kassiert und sie jetzt mit 3:1 geschlagen. Daran merken wir, dass wir doch in der Vorbereitung gut gearbeitet und an den richtigen Stellschrauben gearbeitet haben.

Du hast in der Saisonvorschau der „Saarbrücker Zeitung“ erneut den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Bleibt es trotz der 6 Punkte zum Auftakt bei dieser Zielsetzung?

BK: Selbstverständlich! Die 6 Punkte, die wir jetzt haben, kann uns keiner mehr nehmen, es sind 6 Punkte für den Erhalt der Liga. Ich bleibe nach wie vor dabei: Es wird brutal schwer für uns, eine Mammutaufgabe. Das ist kein Understatement! Warum? Zum einen haben wir Abgänge zu verzeichnen, die uns schmerzen, und von den Neuzugängen hat kaum einer Saarlandliga-Erfahrung. Zum anderen sind mit Brebach und Rastpfuhl zwei Teams aufgestiegen, die sich schon im Vorjahr mit viel Qualität verstärkt haben und diese Erfahrungen auch mit in die Saarlandliga bringen. Da muss ich schon viel überlegen, wenn ich versuche, drei Mannschaften zu finden, die hinter uns bleiben können.

Wer hat die Preußen verlassen, wer ist neu hinzugekommen?

BK: Mit Jan Stoll (Saar 05), Marius Mair (berufsbedingter Umzug) und Maxim Stenger, der kürzer treten möchte und nun in der zweiten Mannschaft spielt, haben wir drei Spieler verloren, die viel Einsatzzeiten hatten. Neu hinzugekommen ist Nicholas Modeste, der im Vorjahr vier Partien für die U23 des FC Homburg und zuvor 32 Rheinlandliga-Spiele für den FSV Salmrohr bestritten hat. Felix Walter und Bernard Sony N´Sangon Tchassem kommen aus der eigenen Jugend, wobei letzterer in naher Zukunft keine Option ist, weil er sich im letzten A-Jugendspiel Anfang Juni das Kreuzband gerissen hat. Israel Garcia Perez ist für unser zentrales Mittelfeld aus den USA gekommen, er hat viel fußballerisches Verständnis und ist sehr spielfreudig. Sehr gute Ansätze kann ich auch Futaro Husoi bescheinigen, er spielte zuletzt in den USA, muss sich aber erst noch an das körperbetonte Spiel in Deutschland gewöhnen. Im offensiven Mittelfeld ist Fabio Furlano, vom FC Kutzhof gekommen, flexibel einsetzbar. Schließlich haben wir mit Torben Steil aus der eigenen Jugend und Dennis Bamberg, der zuletzt pausierte und zuvor bei Viktoria St. Ingbert spielte, zwei neue Torhüter als Backup für Kevin Collofong verpflichtet. Allerdings fallen für das Spiel gegen Borussia zwei viel versprechend Neuzugänge aus: Futaro Husoi hat gegen Elversberg die rote Karte gesehen und ist gesperrt, Fabio Futaro hat sich eine Fußprellung zugezogen. Das tut uns in punkto Kreativität richtig weh!

„Kein normales Spiel“ – für Björn Klos ist das Spiel gegen seinen Ex-Club aus dem Ellenfeld immer noch etwas Besonderes. (Foto: -jf-)

Welchen Stellenwert hat die Partie gegen die Borussia?

BK: Es ist nach wie vor kein normales Spiel für mich. Ich habe die zweite Halbzeit der Borussia am Mittwoch im Ellenfeld gegen Hasborn gesehen, zuvor habe ich mir die erste Halbzeit von Jägersburg in Limbach angesehen. Ich muss schon sagen: Wenn wir gegen die beiden spielen, sind die Vorzeichen ziemlich eindeutig, die Rollen klar verteilt. Für uns sind das Bonus-Spiele! Ich schätze die Qualität der Borussia in diesem Jahr hoch ein. Was mir besonders gefallen hat, war die Flexibilität: Du weißt nie so genau, wer wo spielt, gerade in der Offensive. Die Mannschaft meines Kollegen Christian Schübelin ist schwer auszurechnen, zumal sie durch die Wechsel nach der Pause noch mal deutlich zugelegt hat. Was haben allein die beiden Cullmann-Brüder für Tempo, Schwung und Spielfreude reingebracht! Da kommst du als gegnerischer Trainer schon ins Grübeln, wie du das auf Dauer verteidigen kannst. Und auch ein Lukas Hoffmann, im Verbund mit Marco Dahler, hinten drin tut der Borussia sehr gut. Das ist Qualität, wie man sie in der Saarlandliga nicht oft findet.

Björn, vielen Dank für das Gespräch und Deine Einschätzung! Die Borussen freuen sich auf ein Wiedersehen, hoffen auf ein gutes, faires Spiel am Sonntag auf dem Haldy und wünschen Euch natürlich – aus alter Verbundenheit – in der neuen Saison viel Glück und Erfolg, auf dass Ihr Euer Saisonziel erreicht!

Borussias Coach Christian Schübelin (li.) gibt nach dem 3:1 gegen Hasborn die Marschroute aus: „In Merchweiler jetzt nachlegen!“ Dabei vertraut er auch auf den Schwung von Dominik Cullmann (re.). (Fotos: -jf-)

Aus dem Borussen-Lager gibt es nichts Neues zu vermelden. Außer Simon Schreibeisen (noch im Aufbautraining) sind alle einsatzbereit. Nach der unglücklichen Niederlage in Jägersburg schwebte ja das Damokles-Schwert eines Fehlstarts über dem Ellenfeld, doch der hart erarbeitete 3:1-Sieg gegen Hasborn hat viel Auftrieb gegeben und darüber hinaus auch die Fans wieder richtig mitgenommen. „Das wollen wir natürlich jetzt in Merchweiler gerne bestätigen“, sagt Christian Schübelin, der die Favoritenrolle annimmt, „auch wenn der Gegner nach zwei Siegen tabellarisch momentan vor uns rangiert und dadurch Selbstvertrauen gewonnen hat. Die Aufgabe wird nicht einfach. Aber leichte Spiele gibt es in dieser ausgeglichenen Liga ohnehin nicht.“ Das zeigt auch die Tatsache, dass Favoriten wie Quierschied und Wiesbach derzeit noch sieglos sind und Neuling Rastpfuhl, gemeinsam mit dem SC Reisbach und den Preußen aus Merchweiler, die Tabelle anführt. Wer hätte das vor Rundenbeginn gedacht?

Bisherige Bilanz: In den beiden Spielen der vergangenen Saison schnappten sich die Preußen im Hinspiel mit 1:1 einen Punkt. Durch David Keller war Merchweiler nach knapp einer Stunde mit 1:0 in Führung gegangen, Marco Dahler glich per Foulelfmeter aus. Das Rückspiel konnten die Borussen auf dem Haldy mit 4:2 für sich entscheiden: Marco Dahler, Louis Cupelli und Tim Klein (2) waren die Torschützen, für die Preußen trafen Lukas Pirron (zum zwischenzeitlichen 1:1) und Sascha Bamberg zum 2:4.

Schiedsrichter des Spiels in Merchweiler ist (nach Angaben von fussball.de) Yannick Huber, der seit 2009 an der Pfeife tätig ist und Oberliga-Erfahrung einbringen kann. Yannick Huber tritt in der Schiedsrichtergruppe Saarlouis für den FV Schwalbach an. Ihm assistieren an den Seitenlinien die Herren Abdulmanan Hassan und Willy Rohn. Wir wünschen dem Schiedsrichter-Team eine gelungene Spielleitung. (-jf-)

2 Kommentare

  1. Ich habe jetzt genug ,was für eine Frechheit in Merchweiler !
    Ich schäme mich ,dort als Borussen Fan erkannt worden zu sein !
    Das Thema Borussia Neunkirchen hat sich für mich erledigt !

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