Frohe Lichtblicke im trüben November

Unser Bild: 1966 neu bei Borussia – der Trierer Erich Hermesdorf, dessen Autogrammfotos noch heute bei ebay gefragt sind. Heute wird der Mittelfeld-Motor 80 Jahre alt!

Der November gilt im Allgemeinen als trüber Monat. Regenschleier und undurchdringliche Nebelschwaden verhüllen die Welt, die früher einsetzende Dunkelheit lässt in vielen Menschen Melancholie aufkommen. Doch in den Familien von Erich Hermesdorf und Thorsten Lahm ist im November kein Platz für den Blues, im Gegenteil: Der dunkle und Vergänglichkeit symbolisierende Monat wird in ihnen stets ein warmes, freudiges und leuchtendes Erinnern an neues Leben hervorrufen – denn in diesen oft so dämmrigen und kühlen Tagen erblickten mit Erich Hermesdorf und Thorsten Lahm zwei ehemalige Borussen das Licht der Welt. In diesem Jahr feiern die beiden besondere Geburtstage!

+++Happy birthday: 80 Jahre ERICH HERMESDORF!+++

Stolze 80 Jahre alt wird am heutigen Dienstag Erich Hermesdorf. Der Mittelfeldspieler kam 1966 nach dem Bundesliga-Abstieg der Borussia ins Ellenfeld und trug bis 1972 das Borussen-Trikot. Diese sechs Jahre waren die erfolgreichsten seiner Laufbahn, wurde er doch mit Borussia gleich dreimal (1967, 1971 und 1972) Meister der Regionalliga Südwest (damals 2. Liga) und nahm an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil. Die erste dieser Runden war von Erfolg gekrönt: Gegen die starke Konkurrenz von Hertha BSC Berlin, Schwarz-Weiß Essen, Bayern Hof und Arminia Hannover setzten sich die Borussen durch und schafften als erste Mannschaft die direkte Rückkehr in die „bel etage“ des deutschen Fußballs. Dort fügte Erich Hermesdorf seinen insgesamt 259 Regionalliga-Spielen (53 Tore) weitere 23 Bundesliga-Spiele hinzu, wobei es allerdings nur noch zu einem Treffer reichte. Diesen Treffer erzielte er gleich bei seinem Bundesliga-Debüt im August 1967 auf dem Betzenberg in Kaiserslautern, wo er zum 1:2-Anschlusstreffer nach 84 Minuten sorgte ohne allerdings damit die Niederlage der Borussia verhindern zu können.

Selbst mit den Bayern-Stars Georg Schwarzenbeck und Werner Olk nahm es Erich Hermesdorf (li., im weißen Trikot) auf (Foto oben), vor großer Kulisse war er Teil der Mannschaft, die im Berliner Olympia-Stadion in der Aufstiegsrunde mit 2:1 bei Hertha BSC gewann (unten). (Fotos: Ellenfeld-Verein e.V. / Archiv Borussia Neunkirchen Hartung)  

Erich Hermesdorf blieb auch nach dem Abstieg aus der Bundesliga den Borussen treu und erwies sich in den folgenden Regionalliga-Jahren als unermüdlicher Antreiber, Motor und Zuarbeiter seiner Stürmerkollegen Günter Kuntz, Jürgen Pontes und Jürgen Papies. Im Sommer 1972 schlüpfte Erich Hermesdorf dann, für viele Borussen-Fans unverständlich, ins Trikot des damals schärfsten Rivalen 1. FC Saarbrücken. Für die Malstätter war er in 41 Spielen aktiv und trug sich neun Mal in die blauschwarze Torschützenliste ein. 1974 verpasste er mit dem FCS durch eine 0:1-Heimniederlage am letzte Spieltag gegen den VfB Theley die Südwestmeisterschaft, nahm aber als Vizemeister an der Seite von FCS-Legeden wie Egon Schmitt und Ernst und Heinz Traser erneut an der Aufstiegsrunde teil. Anschließend schloss er sich dem SV Schwetzingen an, wo er in der 1. Amateurliga Nordbaden 38 Einsätze (10 Tore) zu verzeichnen hatte. In Schwetzingen fand er eine berufliche Heimat, war lange Zeit als Angestellter des Zweckverbandes Hausmeister und „gute Seele“ der Turnhalle in der Schimper-Gemeinschaftsschule und kümmerte sich dabei auch um die benachbarte Bildungsanstalt. Zudem fungierte Erich Hermesdorf als Ansprechpartner für Vereine, Sportler, Dozenten und Kursteilnehmer der VHS-Schwetzingen bei Fragen und Anliegen vor Ort.

Hermesdorf-Tore gegen TuS Neuendorf (oben) und den 1. FC Saarbrücken (unten) – zum FCS sollte er nach seiner Neunkircher Zeit wechseln. (Fotos: Ellenfeld-Verein e.V. / Archiv Borussia Neunkirchen Hartung)

Begonnen hatte die sportliche Laufbahn von Erich Hermesdorf bei der Trierer Eintracht, wo der gute Techniker als 18jähriger ab 1963 den späteren Torjäger und Trainer der Borussia, Horst Brand, mit Torvorlagen fütterte und zu erfolgreichen Spielzeiten beitrug. So verpassten die Trierer mit Erich Hermesdorf und dem rumänischen Nationalspieler Anton Rudinksi an seiner Seite 1965 nur um Haaresbreite die Aufstiegsrund zur Bundesliga. Mit Top-Leistungen hatte der etwas untersetzte Mittelfeld-Regisseur die Aufmerksamkeit der Borussen erregt.

Borussia gratuliert Erich Hermesdorf zum heutigen 80. Geburtstag und wünscht alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit – ad multos annos, Erich Hermesdorf! (-jf-)

+++Happy birthday: 55 Jahre THORSTEN LAHM!+++

Am gestrigen Montag vollendete Thorsten Lahm (Foto oben / -jf-)sein 55. Lebensjahr. Insgesamt fünf Jahre lang (1994 bis 1996 und 1998 bis 2001) in über 150 Spielen das Trikot der Borussia. Beim FC Homburg hatte Thorsten Lahm aus der Jugendabteilung über die Amateure 1988 den Sprung in den Profikader geschafft und absolvierte für die Grün-Weißen drei Spiele in der Bundesliga und 19 Spiele in der 2. Liga, ehe er zum SV Edenkoben wechselte. Aus der Südpfalz kam er erstmals nach Neunkirchen in die Regionalliga. Nächste Station seiner Spielerlaufbahn war der SC Norderstedt, von wo Thorsten Lahm 1998 ins Ellenfeld zurückkehrte. Seine Spielerkarriere beendete er beim VfB Waldmohr als Spielertrainer.

Thorsten Lahm im Borussen-Trikot: Im Regionalliga-Einsatz gegen den FSV Salmrohr (oben) und beim Torabschluss gegen Eintracht Trier (unten). (Fotos. Ellenfeld-Verein e.V. / Archiv Borussia Neunkirchen)

Auch anschließend blieb Thorsten Lahm dem runden Leder erhalten. Als Trainer arbeitete er erfolgreich beim FSV Jägersburg (erste und zweite Mannschaft) und war ab 2020 beim FK Pirmasens als Übungsleiter für die U19 verantwortlich. Beim FKP fungierte Thorsten Lahm interimsmäßig auch als Co-Trainer der Regionalliga. Im September 2022 übernahm er das Amt als Chefcoach im Ellenfeld für den zurückgetretenen Peter Rubeck das Amt als Chefcoach im Ellenfeld, wo er bis zum Frühjahr 2023 wirkte, ehe man sich in beiderseitigem Einvernehmen trennte.  Borussia gratuliert Thorsten Lahm zum Ehrentag und wünscht, verbunden mit herzlichem Dank für das Engagement als Spieler und Trainer der Borussia, sportlich wie privat nur das Beste: Gesundheit, Glück, Erfolg und Zufriedenheit! (-jf-)

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