Ein nicht erwartetes Spitzenspiel im Ellenfeld

Letzte Informationen vor dem Heimspiel der Borussia gegen den Aufsteiger und Nachbarn Palatia Limbach am späten Samstag-Nachmittag (7. September / Anstoß: 17.30 Uhr) im Ellenfeld-Stadion

Der Gegner schaut derzeit mit besonderem Spaß auf die Tabelle der Saarlandliga. Mit geradezu sensationell anmutenden 14 Punkten ist die Palatia in das obere Drittel des Tableaus vorgestürmt, bügelte zuletzt auf eigenem Platz die zweite Garnitur der SV Elversberg mit 4:1 regelrecht ab. Der Torschütze und Elfmeterschütze zum 1:0, Tim Mohr, freut sich dabei „ganz extrem“ auf das Duell im Ellenfeld. Warum? Der Offensivspieler war bis zur A-Jugendzeit bei der Borussia aktiv, „und da durfte ich bereits einige Spiele in dieser tollen Stadionatmosphäre bestreiten. Nun in der Saarlandliga hierher zurückzukommen – das ist für mich was ganz Besonderes“, gibt der 30jährige, der 2017 von der DJK Bildstock nach Limbach gekommen war, gerne zu. Dennoch ist er hinsichtlich der weiteren Saisonprognose eher vorsichtig: „Es gibt zu diesem frühen Zeitpunkt keinen Grund, irgendetwas an unserem Saisonziel Klassenerhalt zu ändern. Zwar waren wir vom ersten Spieltag an in der Saarlandliga wettbewerbsfähig, wir dürfen aber jetzt nicht den Fehler machen zu denken, das gehe so weiter. Wir wissen genau, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben“, so Tim Mohr in der „Saarbrücker Zeitung“ nach dem grandiosen Sieg gegen die „kleinen Elven“. Mit diesen Worten dürfte er bei Trainer Patrick Gessner auf offene Ohren stoßen. Das 41jährige Limbacher „Urgestein“   fungierte jahrelang als sportlicher Leiter der Jugendabteilung, coachte die zweite und dritte Mannschaft, ehe er 2017 die Verbandsliga-Mannschaft übernahm. Unterstützt wird Gessner von seinem Co-Trainer Matthias Kuhn (37), der für Köllerbach, Friedrichsthal und Brebach in der Saarlandliga 113 Einsätze bestritt und davor für die SV Elversberg in 65 Regionalliga-Spielen das Tor hütete. Komplettiert wird das sportliche Führungstrio vom sportlichen Leiter Peter Lenz (53, seit 2017 im Amt).

So feiern Meister: „Palatia hat die Aufstiegseuphorie mit in die neue Saison genommen“, hat Borussias Coach Jan Berger bei Spielbeobachtungen feststellen können. (Foto: facebook-Seite Palatia Limbach)

Der Kader der Palatia stellt eine gute Mischung aus jungen Eigengewächsen und routinierten Akteuren dar. In jedem Mannschaftsteil finden sich Spieler mit Oberliga- und Saarlandliga-Erfahrung.

Deshalb hat sich in personeller Hinsicht nach dem Aufstieg auch nicht furchtbar viel getan: Keeper Philipp Luck hat Limbach verlassen und ist zum Liga-Konkurrenten FSV Jägerburg gewechselt, wo er auch Torwart-Trainer sein wird. Felix Klein ging zum FC Freisen. Außerdem sind mit Lukas Wemmert (Karriereende), Jesko Freiler, Kevin Jachim und Julian Lauer vier weitere Spieler kommende Saison einen Schritt zurückgetreten und spielen jetzt für die zweite Mannschaft. Neu bei der Palatia sind – Lasse Eckstein (von der U21 der SV Elversberg), Johannes Born (von der SG Marpingen-Urexweiler), Dustin Lill (von der FSG Ottweiler-Steinbach) sowie Luca Heib und Finn Ungebühler, die beide aus der A-Jugend des FC Homburg kommen. Insgesamt hat der Kader in der Breite eine gute Qualität – für Tim Mohr ein Trumpf-As: „Wir haben nicht nur 14, 15 Spieler auf einem Level, sondern 22, 23. Wenn einer den Platz verlässt, kommt der nächste und ersetzt ihn eins zu eins, das war gegen Elversberg wieder deutlich zu sehen.“

Das Trainerteam mit Patrick Gessner und Matthias Kuhn (v.l.) setzt vor allem auf die Torjägerqualitäten von Tim Pommerenke (re.), der in der noch jungen Saison bereits vier Treffer erzielt hat. (Fotos: fupa.net)

Dass die Palatia in der höchsten Klasse des SFV spielte, ist lange her. Bis zum Sommer 2013 gehörte man zum festen Stamm der Liga, ehe man dann in zwei Jahren bis in die Landesliga durchgereicht wurde. Doch der Verein erholte sich, stieg 2016 wieder in die Verbandsliga auf, wo man sich etablieren konnte, ehe jetzt in einem Start-Ziel-Durchlauf der große Wurf gelang: Die Palatia war vom ersten bis zum letzten Spieltag Spitzenreiter, bewies dabei mit 116 Toren einen nahezu unersättlichen Appetit auf Tore. Ganz vornweg der Torschützenkönig der gesamten Liga, Tim Pommerenke, der gleich 30mal einnetzte und auch in der höheren Spielklasse goal-gierig ist!

Die Ausgangssituation: Borussia gegen Palatia – in deutscher Übersetzung: „Preußen gegen Palz“ – ist tatsächlich ein Spitzenspiel. Beide Mannschaften sind mit 14 Punkten Tabellennachbarn und liegen in Lauerstellung hinter dem Führungsquartett. „Das hätte vor Rundenbeginn keiner gedacht, genau so wenig wie man geglaubt hätte, dass die Partie Reisbach gegen Merchweiler ein Top-Duell des Spieltages sein wird“, beschreibt Jan Berger die Ausgangslage. Der Borussen-Coach hat Limbachs Mannschaft schon mehrfach gesehen, zuletzt im Heimspiel gegen Elversberg. Sein Urteil: „Sie haben die Aufstiegseuphorie mit in die neue Saison genommen, laufen wie die Wilden, sind hart gegen den Ball und in der Offensive rotzfrech. Allerdings hatten sie gegen Elversberg auch ein bisschen Glück: Denn nachdem beim Stand von 1:1 ein Gästetor wegen Abseits aberkannt wurde, fiel im Gegenzug das 2:1. Aber es ist eben auch eine Qualität, in einer solchen Situation das Momentum auf seine Seite zu ziehen“, hat der Jan Berger Respekt, aber keine Angst vor dem Gegner aus dem Nachbarort, der gerade auf fremden Plätzen auftrumpfte und in der Auswärtstabelle sogar mit 7 Punkten aus 4 Spielen aktueller Spitzenreiter ist. Die Zuschauer dürfen sich also auf eine hochspannende Partie freuen, in der am Ende Nuancen den Ausschlag geben dürften! Eine Nuance könnte das Publikum sein: Da mit einem größeren Zahl Palatia-Fans auf den Rängen des Ellenfelds zu rechnen ist, ist gerade der Borussen-Anhang gefordert, für echte Heimspiel-Atmosphäre zu sorgen und die Mannschaft bedingungslos zu unterstützen – gerade auch in Spielphasen, in denen es nicht so laufen sollte wie gewünscht!

Personelle Situation der Borussia: Nach wie vor nicht dabei: Tim Klein und Niklas Backes. Wieder im Kader: Sebastian Cullmann, der am Mittwoch in Friedrichsthal studienbedingt fehlte.

Frühere Spiele: Am Samstag gibt es eine Premiere, denn in der Saarlandliga kommt es jetzt erstmals zu einem Gastspiel gegen Borussias erste Mannschaft. Letztmals im altehrwürdigen Ellenfeld zu Gast waren die Limbacher am 27. Februar 2010 – damals verloren sie gegen Borussias zweite Mannschaft, die in die Saarlandliga aufgestiegen war, mit 0:2. Auch das Hinspiel in Limbach hatten die Borussen gewonnen (3:2). In der Spielzeit 2010/11 kam es im Kampf um den Klassenerhalt zwischen Borussia II und Limbach zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen: Die Palatia blieb, obwohl beide Spiele gegen die Borussen (1:3 und 1:5) verloren gegangen waren, am Ende dank des besseren Torverhältnisses (-16 gegenüber -21) in der Liga, Borussia musste in die Verbandsliga absteigen.

Schiedsrichter des Spiels gegen Limbach ist (nach Angaben von fussball.de) der oberliga-erfahrene Maximilian Lauer, seit 2011 für den SV Altheim aktiv. In der vergangenen Saison war der 28jährige Unparteiische beim 3:1 der Borussia in Herrensohr an der Pfeife. Im Ellenfeld gegen Limbach assistieren ihm an den Seitenlinien die Herren Klaus Schmitt und Patrick Wyss. Wir wünschen dem Schiedsrichter-Team eine gute Anreise und eine gelungene Spielleitung! (-jf-)

1 Kommentar

  1. Nun ein Lucky Punch, dank Domme Jost. Super, Domme kann das. Bravo Borussen Jungs, gut gekämpft, weiter so. Gute Erholung, es geht weiter. Das war nix für schwache Nerven.

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