Der Abschied nach fünf intensiven Tagen fiel schwer / Neuauflage für kommendes Jahr in Aussicht / Finn Schöndorf und Tobias Haag werden als Camp-Beste ausgezeichnet
Unser Bild: Trotz der großen Hitze heiß auf Fußball – die Teilnehmer des Real Madrid-Fußballcamps im Ferraro-Sportpark im Ellenfeld (Foto: -jf-)
Die Sonne holte das Letzte aus sich heraus und überflutete das Ellenfeld mit ihren heißen Strahlen. Der Ferraro-Sportpark – wie überall in Deutschland eine „heiße Kiste“ in diesen Tagen. „Ihr habt die spanische Fußballschule erlebt, aber wir haben Euch auch das spanische Wetter mitgebracht“, ruft Camp-Leiter Robin den Kindern und Eltern zu, die sich in der Ferraro-Sportarena zur Abschluss-Zeremonie der Foundación Real Madrid Clinic zusammengefunden haben. Fünf Tage intensiven Fußballtrainings sind vorbei, es heißt Abschied nehmen. Und das fällt den Jugendlichen, aber auch den Trainern schwer.
Der Beweis: Fast alle wollen ein Foto mit ihrem Coach, dazu noch Autogramme auf einen Ball, hier ein Händedruck, da ein Abklatschen oder auch eine Umarmung. Es har sich nicht nur sportlich, sondern auch zwischenmenschlich was entwickelt in den mehr als sechs Stunden, in denen man täglich im Ellenfeld zusammen war. Ein kleiner Trost: „Wir haben uns entschieden, nächstes Jahr wieder zu kommen“, verkündet Robin, „die Borussia war ein cooles Partnerteam, alles war perfekt organisiert, die Arbeit mit den Jungs hat richtig Spaß gemacht.“ Eine Botschaft, die von einer gelungenen Veranstaltung zeugt und mit großem Beifall aufgenommen wird.
Noch am letzten Tag gibt es für die Kinder das gesamte Repertoire an Übungseinheiten, authentisch konzipiert nach den Vorgaben der Real Madrid-Jugendakademie. Verschiedene Stationen sind zu absolvieren: Kopfball-Challenge, Passübungen, Dribbling-Parcour mit Geschwindigkeitsmessung und vieles mehr. Auch für die Torhüter gibt es spielerische Übungsformen, schließlich muss der moderne Torhüter auch ein guter Fußballer sein. Besondere Aufmerksamkeit ist erforderlich bei einer Spielform, bei der die Teilnehmer Westen mit grünen und roten LED´s tragen und auf ebensolche Tore spielen: Die Farben können jederzeit wechseln, ein Mitspieler wird somit auf einmal zum Gegner, das eben noch anzugreifende Tor muss von jetzt auf gleich verteidigt werden. „Da ist es wichtig, den Kopf oben zu behalten, um entsprechend schnell zu reagieren“, erklärt Robin. Die Foundación Real Madrid Clinic hat jede Menge technisches Equipment aufgebaut – auch das gehört zu einem zeitgemäßen Training und erlaubt die individuelle Auswertung für jeden Teilnehmer, der jetzt genau weiß, wo es Verbesserungspotential gibt: Dies wird auf einer Score-Card ausgewiesen. Auf ihr werden bestimmte Kategorien (z. B. Schuß-Stärke, Geschwindigkeit, Intensität) bewertet. Zwischendurch immer wieder Trinkpausen, Eimer sind bereitgestellt, um auch mal schnell eine Kopfdusche zu genießen. Doch den Kindern (darunter mit Chantal Serr ein einziges Mädchen!) macht die warme Witterung wenig aus – sie machen alle mit Feuereifer mit. „Wir haben mehr mit Mückenstichen zu tun als mit Hitzeproblemen“, heißt es von den drei DRK-Helfern, die das Camp täglich von morgens bis abends begleiten. Mit einem sportlergerechten und reichhaltigen Mittagessen, im Borussia-Heim in bester Qualität bereitgestellt vom Partyservice Peitler, werden die Energiespeicher wieder aufgefüllt.
„Man kann aus dem Camp jede Menge Anregungen für die Alltagsarbeit mit den Kindern im Verein mitnehmen“, sagt Christian Bobbee Bauermeister, der als Jugendtrainer der Borussia ins Real-Team integriert ist. Dirk Steingasser, im Camp Ansprechpartner der Borussen-Jugendabeilung, hat aber auch beobachtet, „dass wir schon vieles von dem machen, was im Bereich der Übungsformen international Standard ist.“ Kein Wunder, bilden sich doch die Jugendtrainer der Borussia permanent weiter, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Viel Arbeit hat die Jugendabteilung der Borussen in die Vorbereitung des Camps gesteckt, die mit ihren Mitarbeitern seit der Anmeldung im letzten Jahr monatelang aktiv war und sich bei allen Helfern, zu denen auch manche Familien und Angehörige von Teilnehmern gehören, ganz herzlich bedankt: „Ohne solches Engagement könnten wir das Camp, mit dem wir den Kindern neue Perspektiven aufzeigen konnten, nicht stemmen,“ sagt Jugendleiter Marttin Gonschorek, der ein besonders bemerkenswertes Beispiel nennt: „Da kamen Eltern am Montagmorgen eigentlich nur, um ihr Kind zu bringen, sind aber dann gleich dageblieben, um zu helfen und Dienste zu übernehmen!“
Dass es sich gelohnt hat, beweist die Abschluss-Zeremonie, zu denen sich viele Erwachsene und Gäste eingefunden haben. Dabei werden die Trainer, die die Stationen betreut haben, noch einmal kurz vorgestellt: Da ist – neben Camp-Chef Robin – Ivan aus der Jugendakademie von Real Madrid, der im Bernabeu-Stadion schon mit den Stars gearbeitet hat. Kofi hat sich speziell um die Torhüter gekümmert, während Jean aus Frankreich angereist ist. Rene aus Sinsheim sowie Dana aus Norderstedt und Christian Bobbee Bauermeister von der Borussia komplettieren das Team. Sie alle klatschen mit jedem einzelnen Teilnehmer ab, die mit berechtigtem Stolz und unter großem Beifall des Publikums ihr Zertifikat erhalten. Bereits zu Beginn der Veranstaltung waren die Kinder mit einem Trikotsatz, Trinkflasche und weiterem Zubehör aus der Foundación Real Madrid Clinic ausgerüstet worden. Jetzt darf sich jeder als Zugabe noch einen Ball mitnehmen.
Zwei Teilnehmer erhalten eine besondere Auszeichnung. „Auf der Score-Card finden sich die Rubrik ´attitude´, erklärt Team-Chef Robin, „das heißt: Das Verhalten während des gesamten Camps. Denn einen guten Fußballer zeichnen neben seinen sportlichen Fähigkeiten wie Spielverständnis und Technik auch bestimmte Werte aus: Respekt, Disziplin, Fairplay. Darauf legen wir von der Foundación Real Madrid Clinic großen Wert.“ Als bester Camp-Teilnehmer in dieser Kategorie bekommt Finn Schöndorf den verdienten Applaus und eine eigene Urkunde. Camp-Champ wird Tobias Haag – „der Junge hat immer alles rausgehauen und in allen Bereichen Bestwert erzielt“, lobt Robin. Mit den beiden dürfen weitere drei Jungs mit herausragenden Leistungen auf die Qualifikation für die nächste Runde (sogenannte „Creator Camps“) hoffen.
Zum Schluss gibt es noch einen Extra-Beifall. „Für diejenigen, die Euch diese fünf Tage ermöglicht haben. Wer hat Euch angemeldet? Die Mama! Und wer hat das Camp bezahlt? Der Papa“, ruft Robin lachend den Jugendlichen zu, die anschließend Eltern und Angehörigen durch donnernden Applaus ihren Dank aussprechen. Nicht traurig sein, dass es vorbei ist, sondern dankbar dafür, dass man teilnehmen konnte – unter dieser Losung heißt es dann Abschied nehmen. Das Fußballcamp der Königlichen aus Spanien zum ersten Mal im Ellenfeld – man darf ohne Übertreibung von einer Klasse-Veranstaltung sprechen, die für Kinder und Trainer ein nachhaltiges Erlebnis war. (-jf-)
Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Camp der Foundación Real Madrid Clinic im Ellenfeld. (Alle Fotos: -jf)
Das war eine sehr gute Maßnahme unserer Borussia, das schafft Sendungsbewusstsein!
So kann Eisen hoch Leben!
Jens Kelm