Borussia trauert um sein langjähriges Mitglied Helmut Melchior †

Borussia hat einen treuen Fan und ein langjähriges Mitglied verloren. Am vergangenen Sonntag verstarb nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren Helmut Melchior. Seit mehr als 45 Jahren gehörte das Herz des Dirmingers der Borussia. Bei Wind und Wetter war er, zusammen mit seiner Frau Margit, Stammgast auf der Tribüne im Ellenfeld und folgte seiner Mannschaft auch zu den Auswärtsspielen, solange es die Gesundheit zuließ.

Vor etwa 20 Jahren traf ihn dann eine schlimme Krankheit, die ihm die Kraft raubte und einen Besuch im Stadion nicht mehr zuließ. Durch seinen Schwager Horst Zimmer ließ er sich aber stets über alles informieren, was rund ums Ellenfeld passierte. „Jeden Sonntag glühten die Telefondrähte. Er wollte genau wissen, wie die Borussia gespielt hat, wer die Tore erzielt hat und was los war im Ellenfeld“, erzählt Horst Zimmer, den Borussen besser als „Zico“ bekannt, der im Herbst des vergangenen Jahres im Borussen-Trikot den Titel des Saarland-Meisters im Tischfußball errang.

Helmut Melchior war es auch, der „Zico“ und manch andere aus dem nördlichen Saarland Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre mit ins Ellenfeld holte und mit dem „Borussia-Virus“ ansteckte.  Selbst aktiv Fußball gespielt hat er nicht, aber dafür erlebte er die goldenen Zeiten der Borussen umso intensiver mit. Der 3:1-Sieg gegen den großen Hamburger SV mit dem damaligen Fußballidol Uwe Seeler war tief in seinem Gedächtnis eingebrannt. Weniger schön seine Erinnerung an das 0:3 in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga bei Wormatia Worms 1977. „Da sind wir zusammen hingefahren in dem festen Glauben, dass die Borussia es schafft, schließlich konnten wir uns sogar eine 0:2-Niederlage erlauben“, berichtet Horst Zimmer, der anschließend gemeinsam mit dem Schwager über den verpassten Aufstieg trauerte. Geteilter Schmerz ist halber Schmerz!

Groß dagegen war die Freude von Helmut Melchior, als ihm „Zico“ die Ehrenurkunde der Borussia sowie die Ehrennadel für langjährige Mitgliedschaft überbrachte. Dass er selbst nicht mehr ins Ellenfeld zu Spielen und Versammlungen konnte, hat ihn schwer getroffen. Die Lektüre in den Büchern über die Borussia ließ ihn dennoch mit seiner Borussia in geistiger Verbindung bleiben. „In der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum `Mythos Ellenfeld´ sowie im Buch `100 Jahre Ellenfeld-Stadion´ hat er ganz viel gelesen, da konnte er manche Passagen fast auswendig“, weiß Horst Zimmer, der in Helmut Melchior nicht nur einen lieben Schwager, sondern einen treuen Begleiter in Sachen Borussia verloren hat. Für „Zico“ ist klar: „Jetzt muss ich ihn zusammen mit meiner Frau noch intensiver als bisher auf der Tribüne vertreten.“ Helmut Melchior wird von höherer Warte aus – dort, wo er jetzt weiterlebt – das Geschehen rund um sein geliebtes Ellenfeld weiter verfolgen. Ganz sicher mit genauso viel Herzblut wie in diesem Leben. Denn alte Liebe lebt – auch wenn das Leben auf dieser Erde zu Ende geht.

Borussia verneigt sich dankbar vor Helmut Melchior für seine langjährige tiefe Verbundenheit zum Verein und trauert mit seiner Frau Margit und der ganzen Familie. Ruhe in Frieden, Helmut! (-jf-)

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