Borussia ist gespannt auf den bislang besten Aufsteiger

Letzte Informationen vor dem Heimspiel in der Ferraro-Sportarena morgen, Samstag, 14.30 Uhr, gegen Preußen Merchweiler

Der Gegner kann sich mit seinem bisherigen Auftreten in der Saarlandliga durchaus zufrieden sein. Zwar musste der Aufsteiger zum Start viel Lehrgeld zahlen und blieb, obwohl keineswegs unterlegen, in den ersten vier Partien punktlos. Doch mit einer kleinen Serie von 5 ungeschlagenen Spielen (inklusiv Pokal) wurde die Trendwende eingeleitet. Vor allem auf dem heimischen Haldy wurden Punkte (12 von 17) gesammelt, bemerkenswert vor allem die Siege über den Favoriten FSV Jägersburg (2:1) und am vergangenen Wochenende gegen Rot-Weiß Hasborn (4:0). Den höchsten Saisonsieg fuhren die Preußen im vorletzten Heimspiel gegen Mitaufsteiger SC Reisbach (6:1) ein. Auf fremden Plätzen gelang bislang erst ein Dreier (2:0 bei der U23 der SV Elversberg), aber sowohl in Köllerbach (0:2), Eppelborn (2:4) und Homburg (2:4) mussten die favorisierten Gastgeber erheblichen Widerstand brechen, um die Punkte auf heimischem Gelände zu behalten. Der derzeitige einstellige Tabellenplatz (9) ist der verdiente Lohn für eine bislang gute Saison und lässt das Saisonziel „Klassenerhalt“ absolut realisierbar erscheinen, auch wenn Trainer Björn Klos warnt: „Man sollte sich vom derzeitigen Tabellenstand nicht blenden lassen. Nach unten sind es nur drei Punkte!“ Viel Veränderung hatte es im Sommer nicht im Kader nicht gegeben. Colton Izard hat die Preußen Richtung England verlassen, neu hinzukamen mit Marius Mair (FC Homburg II), Vano Mchedlishvili (U19 Hertha Wiesbach) und David Lesch (FC Uchtelfangen) junge hungrige Akteure. Im Ellenfeld bestens bekannt ist Stammtorhüter Kevin Collofong (23), der im Borussen-Trikot einen positiven Eindruck hinterlassen hat und sich in Merchweiler sehr gut weiter entwickelt hat. Schmerzlich vermisst wird derzeit noch Torjäger Marcel Zenner, der in der vergangenen Spielzeit mit seinen 19 Treffern maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte: Der 29jährige, der bereits im Saarlandligajahr 2014/15 für die Preußen auf dem Platz stand, hatte sich im Frühjahr einen Kreuzbandriss zugezogen, Rückkehr ungewiss! Mit Tobias Trautzburg verfügt Merchweiler über einen erfahrenen Abwehrchef: Der 35jährige kehrte nach Stationen beim FC Homburg II und der FSG Ottweiler-Steinbach auf den Haldy zurück, wo er bereits 2016/17 ein Jahr gespielt hatte. Kapitän Felix Keßler ist trotz seines jungen Alters (25) schon quasi ein Vereins-„Urgestein“, schnürt der Mittelfeldakteur mit Offensivdrang doch schon seit dem Ende seiner Jugendzeit 2015 für die Preußen die Stiefel, führt die Mannschaft seit vier Jahren als Kapitän aufs Spielfeld: „Diese Rolle erfüllt einen schon ein wenig mit Stolz. Ich versuche, sowohl auf als auch neben dem Feld als Vorbild zu agieren“, erklärt der Kandidat für das Lehramt an Grundschulen, der derzeit in Landau sein Studium in den Fächern Deutsch und Sport vorantreibt. 8 Spieler zeichnen für die bislang 28 Treffer (fast 2 pro Spiel im Schnitt) verantwortlich. Der Löwenanteil gehört David Keller: Der 22jährige netzte achtmal ein, dicht gefolgt von Felix Keßler, der fünfmal traf, und Neuzugang Vano Mchedlishvili (4 Treffer).

Der Jubel war groß bei den Preußen, als man im Sommer als Meister der Verbandsliga Nordost erstmals seit 2015 wieder in die Saarlandliga zurückkehrte. (Foto: Preußen Merchweiler facebook-Seite)

Die Ausgangssituation weist aufgrund des Tabellenbildes den Borussen zwar die Favoritenrolle zu, aber die ist keineswegs so klar, wie es der unterschiedliche Punktestand (Borussia 30, Merchweiler 17) zum Ausdruck zu bringen scheint. Ein Blick auf das Torverhältnis ist da aufschlussreicher: Borussia 29:26, Merchweiler 28:27. Das macht zweierlei deutlich: Zum einen, dass es den Borussen bislang noch nicht gelungen ist, einen Gegner so richtig überzeugend zu dominieren. Vor allem in den Heimspielen taten sich die Schützlinge von Christian Schübelin hin und wieder schwer, konnten nur drei von sieben Partien in der Ferraro-Sportarena gewinnen. Zum anderen, dass die Gäste vom Haldy noch in keinem Spiel so richtig deklassiert wurden, im Gegenteil oft gut mithalten konnten. „Wir haben Spiele verloren, die wir nie hätten verlieren dürfen, und hätten durchaus ein paar Punkte mehr auf dem Konto haben können“, sagte Preußen-Coach Björn Klos im Interview. Auf fremden Plätzen gelang den Preußen erst ein Sieg (2:0 bei der U23 der SV Elversberg). Während die Borussen die 1:2-Niederlage in Bliesmengen offensichtlich gut verdaut haben (anschließend gab es durch das 2:2 gegen Jägersburg und das 3:2 in Schwalbach vier Punkte), entdeckte Merchweiler in den beiden letzten Heimspielen neuen Offensivgeist und schoss zehn Tore (6:1 Reisbach, 4:0 Hasborn). „Bisher der beste Aufsteiger mit einem Top-Trainer, der die Jungs auf seiner Seite hat“, zollt Christian Schübelin dem Gast großen Respekt und erwartet ein „flottes Spiel“. Der Borussen-Coach macht aber auch klar, „dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden wollen.“

Borussias Personalsituation hat sich etwas entspannt. Außer den Langzeitausfällen Dylan Sodji, Kamil Czeremurzynski, Michael Müller und Sebastian Cullmann sind alle Mann an Bord.

Rückkehr ins Ellenfeld: Ex-Borusse Kevin Collofong hat sich in Merchweiler als Nummer eins zwischen den Pfosten etabliert. In dieser Szene aus dem Testspiel der Wintervorbereitung ist er vor Sebastian Cullmann am Ball und kann klären. (Foto: -jf-)

Saarlandliga-Spiele zwischen Borussias erster Mannschaft und Preußen Merchweiler gab es bislang noch nicht, insofern stellt die heutige Begegnung eine Premiere dar. In der Wintervorbereitung Anfang des Jahres trafen beide Teams in einem Testspiel aufeinander. Auf dem Haldy mussten die Borussen nach der Pausenführung durch Tim Klein in der zweiten Hälfte gleich vier Gegentore hinnehmen und eine bittere 1:4-Niederlage hinnehmen.

Schiedsrichter der Partie gegen Preußen Merchweiler ist (nach Angaben von fussball.de) Tobias Hauer. Der 31jährige pfeift für den SV Bübingen. Er bringt einiges an Oberliga-Erfahrung mit und hat zuletzt am vor rund einem Jahr eine Partie der Borussia (5:6 nach Elfmeterschießen im Saarlandpokal gegen den FV Eppelborn) geleitet. Ihm assistieren an den Seitenlinien die Herren Sebastian Bähr und Leo Schwamm. Borussia wünscht dem Schiedsrichter-Team eine gelungene Spielleitung! (-jf-)

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