
Borussia fährt mit 3:0 gegen Reisbach den ersten Saisonsieg ein / Leon Bayer, Marco Dahler und Kristof Scherpf belohnen die Mannschaft für eine insgesamt gute Leistung
Unser Bild: Symbolcharakter für die Erleichterung hat diese Szene mit Jan Berger und Jan-Luca-Rebmann nach 70 Minuten, als der Trainer seinen starken Außenbahnspieler nach der Auswechslung in Empfang nimmt. (Foto: -jf-)
Er hatte gestern Geburtstag. Und wünschte sich nichts sehnlicher als: „Drei Punkte gegen Reisbach, bitte“, schrieb Sebastian Richter in die mannschaftliche Whatsapp-Gruppe. Weil er abends Gäste empfing, konnte Borussias verdienter, langjähriger Vereinsarzt leider nicht anwesend sein. Die Jungs erfüllten ihm seine Bitte. Mit dem 3:0 gelang im Ellenfeld nicht nur der erste Saisonsieg, sondern der erste Heim-Erfolg über den SC Reisbach überhaupt. Leon Bayer brachte Borussia mit seinem Premierentor früh in Führung, nach dem Seitenwechsel legten Marco Dahler und Kristof Scherpf nach. „Basti, die drei Punkte sind für Dich“, widmete Kapitän Marco Dahler nach den 90 Minuten in einer Kurznachricht den Sieg dem „Geburtstagskind“ – da schließen sich alle Borussen gerne an: Happy birthday, Sebastian Richter!“
Die Entschlossenheit, im dritten Saisonspiel endlich den Bock umzustoßen und die ersten Punkte einzufahren, merkte man den Borussen von der ersten Minute an an. Wasser auf die Mühlen war dabei der frühe Führungstreffer von Leon Bayer: Borussias Neuzugang schaltete nach einem Eckball von Christoph Stemmler und missglückter Kopfballabwehr der Gäste am schnellsten und netzte von der rechten Seite aus mit sattem Schuss aus der Drehung, der durch Freund und Feind hindurch ins lange Eck sauste, ein. Borussia blieb dominant, setzte den SC, der immerhin mit der Empfehlung eines 5:1-Heimsieges gegen Brebach ins Ellenfeld gekommen war, weiter unter Druck. So landete ein Querschläger von Jona Schmitt an der eigenen Latte, die den Einschlag zum 2:0 verhinderte (16.). Chancen, das Resultat zu erhöhen, boten sich jetzt zahlreich. Kristof Scherpf zielte etwas zu hoch (17.), Dominik Cullmann am Tor vorbei (19.) und Reisbach Keeper Dennis Donner entschärfte eine gefährliche Flanke von Jan Luca Rebmann, der auf dem linken Flügel mächtig Betrieb machte, mit einer Hand (22.), ehe Dylan Sodjis Kopfball über das Tor strich (23.). Noch in derselben Minute wäre Dominik Cullmann für das Selbstvertrauen, eine Stemmler-Flanke direkt aus der Luft zu nehmen, fast belohnt worden, doch auch hier flog das Leder über den Querbalken.

Erfolgreicher Abräumer: Dylan Sodji setzt Reisbachs Yannik Wohlschlegel (li.) zu. (Foto: -jf-)
Nach etwa einer halben Stunde dann die erste nennenswerte Torannäherung der Reisbacher, doch die hatte es gleich in sich: Torjäger Jan Demmerle legte sich nach einem Angriff über die rechte Seite den Ball auf den linken Fuß zurecht, zog ab und traf den Innenpfosten – Glück für Kevin Collofong und die Borussia! Die Gäste schöpften aus dieser Situation offensichtlich Mut und hatten wenig später gleich zweimal bei turbulenten Situationen im Borussen-Strafraum die Gelegenheit auf ein Tor: Zunächst konnte Marco Dahler den Ball im letzten Moment aus der Gefahrenzone schlagen (32.), dann konnte Kevin Collofong im Zurücklaufen gemeinsam mit Christoph Stemmler gegen Jan Demmerle und Nils Wohlschlegel klären. Borussias Torhüter war dabei vom Schienbein des eigenen Mitspielers getroffen worden und musste wegen einer kleinen Platzwunde behandelt. „Collo“ konnte zunächst weiter spielen, musste aber dann in der Pause wegen Verdacht auf Gehirnerschütterung, der sich später bestätigte, aus dem Spiel genommen werden. „In dieser Phase haben wir zehn Minuten lang geschwommen und Reisbach hätte den Ausgleich markieren können“, gab Jan Berger zu. Borussias Trainer sah aber auch, dass sich seine Mannschaft vor dem Seitenwechsel wieder berappelte. Die besten Chancen auf das 2:0 boten sich Dominik Cullmann, der einmal an Dennis Donner scheiterte (43.) und nach guter Vorarbeit von Niklas Backes das Leder haarscharf über das Tor donnerte (45.+1). Zuvor hatte Jan Luca Rebmann mit geschicktem Lupfer das Gehäuse knapp verfehlt (44.).
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild: Borussia ist auf das zweite Tor aus, das Reisbachs eingewechselter Abwehrspieler Cedric Müller zu verhindern weiß, indem er sich nach Eckball von Christoph Stemmler ganz lang macht und einen Kopfball von Marco Dahler aus dem rechten oberen Torwinkel köpft (49.). Doch zehn Minuten später hat Borussias Kapitän in ganz ähnlicher Situation dann doch den gewünschten Erfolg, steigt nach einem Eckstoß von Dominik Cullmann am höchsten und wuchtet das Leder der Kopf ins Netz (60.). Dieser Treffer zeigte Wirkung: „Danach waren wir viel befreiter und lockerer“, konnte Jan Berger feststellen, zumal Kristof Scherpf nach sehenswerter Kombination und Pass in die Tiefe von Niklas Backes vor Reisbachs Torwart Dennis Donner cool blieb und den Ball ins Tor schickte (67.). In der Schlussphase bot sich den Borussen mehrfach die Chance, das Ergebnis höher zu schrauben, doch sowohl Dominik Cullmann (87.), der aus günstiger Position abzog, aber in Dennis Donner seinen Meister fand, als auch Nico Christmann (90.) mit einem beherztem Distanzschuss konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Den tapferen Gästen von der Lohwiese muss man dabei eines zugute halten: Sie gaben zu keinem Zeitpunkt auf, waren bis zum Schluss, wenn auch erfolglos, um eine Korrektur des Resultates bemüht.

Er macht den Deckel drauf: Kristof Scherpfs Abschluss ist unterwegs ins Tor zum 3:0 (oben), ehe sich der Torschütze die verdiente Gratulation der Kameraden abholt (unten), (Fotos: -jf-)

Die Erleichterung im Borussen-Lager war nach dem Schlusspfiff deutlich spürbar, den Stein, der allen vom Herzen fiel, konnte man bis ins Altseiterstal hinein „plumpsen“ hören. „Der erste Dreier ist bekanntlich immer der schwerste, für diesen Spruch zahle ich auch gerne fünf Euro ins Phrasenschwein“, so Jan Berger, der mit dem, was ihm seine Schützlinge angeboten hatten, sehr zufrieden sein konnte. „Aber wir waren schon gegen Saarbrücken trotz der Niederlage nicht schlecht und hatten unsere Chancen“, stellte der Trainer klar. Sichtbar war auch die Verbesserung bei Standardsituatioinen: „Da hat es oft im Reisbacher Strafraum gebrannt“, stellte der Coach fest. Dem flinken und trickreiche Dominik Cullmann bescheinigte er eine „überragende Partie“, der junge Offensivspieler wusste aber auch, „dass ich das eine oder andere Ding einfach reinmachen muss.“ Angetan konnten die Fans sein vom Zusammenspiel von Niklas Backes und Kristof Scherpf vor allem über die rechte Angriffsseite. Ebenfalls gefallen konnte Dylan Sodji, der, so Jan Berger, „unheimlich viel abgeräumt und mit Jan Eichmann gut harmoniert hat.“ Darüber hinaus gut zu wissen, dass mit Maximilian Strack ein Torwart-Backup bereit steht, auf den man sich verlassen kann. „Das war ja ein Kaltstart für ihn, er hat seine Sache hervorragend gemacht“, sparte Jan Berger nicht mit Lob. Im Mannschaftskreis nach der Partie hatte der Trainer auf viele Worte verzichtet, sondern ein Fazit Sayfedine El Kahdem überlassen. „Jungs, an diese Leistung müssen wir jetzt anknüpfen“, gab der seinen Mitspielern mit auf den Weg in die Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel im Hasborner Waldstadion am kommenden Samstag (Anstoß: 15.30 Uhr). (-jf-)
Statistik: Borussia – SC Reisbach 3:0 (1:0)
Borussia: Kevin Collfong (ab 46. Maximilian Strack) – Marco Dahler (C), Jan Eichmann, Nico Purket (ab 56. Florian Stopp), Christoph Stemmler, Niklas Backes (ab 73. Nico Christmann), Leon Bayer (ab 73. Tim Braun), Dominik Cullmann, Jan Luca Rebmann (ab 69. Sayfedine El Khadem), Dylan Sodji, Kristof Scherpf. – Trainer: Jan Berger, Jörg Backes.
Tore: 1:0 (5.) Leon Bayer, 2:0 (60.) Marco Dahler, 3:0 (67.) Kristof Scherpf. – Schiedsrichter: Stephan Müller (SV Stennweiler). – Zuschauer: 300. – Gelbe Karte Borussia: Jan Eichmann (33.).
Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom Sieg der Borussia gegen den SC Reisbach. (Fotos: -jf-)





























