Unser Bild: Kapitän Yannick Bach, gegen Jägersburg mit einer offensiveren Rolle betraut und in dieser Szene von Tim Klein (re.) unterstützt, sorgte nach 0:2-Rückstand für den verdienten Ausgleich der Borussia. (Foto: -jf-)
Jägersburg bleibt für die Borussen ein dankbarer Gegner! Auch im sechsten Spiel seit dem Oberliga-Aufstieg des FSV blieb Borussia gegen die Elf des Ex-Neunkircher Spieler Thorsten Lahm ungeschlagen. 2:2 lautete das insgesamt leistungsgerechte Endresultat in einem trotz der widrigen Witterungsbedingungen flotten Testspiel, in dem man beiden Mannschaften bis zum Schluss anmerkte, dass sie gewinnen wollten. Borussia schoss dabei alle vier Tore, zwei mit viel Pech ins eigene, zwei ins gegnerische Tor. Trainer Björn Klos war mit dem ersten Auftreten seiner Jungs nach der Winterpause und zwei Wochen intensiven Trainings zufrieden: „Ein passabler Start, bei dem die Mannschaft nach dem 0:2-Rückstand zulegen konnte und Moral gezeigt hat.“
In den ersten 45 Minuten verzeichnete eine sehr einsatzfreudige Borussia in einer Partie, in der sich das Geschehen zum großen Teil im Mittelfeld abspielte, ein leichtes Chancenplus. Nach 9 Minuten fehlte nicht viel zur Führung, als sich Kevin Saks nach einer Ecke von Tim Cullmann hochschraubte und das Leder nur knapp am rechten Jägersburger Pfosten vorbeisetzte. Marco Dahlers strammer Distanzschuss sauste nur knapp links unten am Tor vorbei (30.). In der Defensive standen die Borussen gut gestaffelt und ließen gegen den klassenhöheren Gegner kaum etwas zu, so dass Jonas Merhej, der grippegeschwächt ins Spiel gegangen war, kaum Arbeit hatte und lediglich durch Rückpässe ins geduldige Aufbauspiel seiner Mannschaftskameraden miteinbezogen wurde. Björn Klos sparte von der Seitenlinie aus nicht mit Lob, forderte gelegentlich mehr Laufwege ein: „Ihr steht da wie ein Wachsfigurenkabinett, dann kreuzt doch mal!“ Um so überraschender nach 40 Minuten die Führung der Gäste, als Waldemar Schwab bei einer Flanke von der rechten Seite, die eigentlich keine Gefahr heraufbeschwor, dazwischenging und den Ball gegen die Laufrichtung von Jonas Merhej ins eigene Netz beförderte – ein Tor aus dem Nichts!
Motiviert durch die Führung kam Jägersburg mit deutlich mehr Initiative in die zweite Halbzeit. Nachdem ein Freistoß von der halblinken Position an Freund und Feind vorbei durch den Borussen-Strafraum und nur knapp am Tor vorbeisegelte, rutschte Mo Benghebrid nach 55 Minuten im Zweikampf mit einem gegnerischen Stürmer bei dem Versuch, den Ball ins Toraus zu spitzeln, in eine scharfe Hereingabe von Florian Steinhauer. Dabei landete das Leder, unhaltbar für Jonas Merhej, im eigenen Gehäuse – 0:2! Wer jedoch gedacht hatte, das sei eine Vorentscheidung, sah sich getäuscht. „Wie die Jungs nach dem Rückstand reagiert haben, hat mir gefallen“, so Björn Klos, der sah, wie seine Mannschaft jetzt bissig zu Werke ging und bereit war, längere Wege zu gehen. Symptomatisch der Anschlusstreffer, als durch frühes Pressing die Balleroberung gelang: Tim Cullmann bewahrte nach Vorarbeit von Kevin Saks allein vor Torhüter Oliver Habelitz die Nerven und brachte die Kugel zum Anschlusstreffer im Jägersburger Tor unter. Der eingewechselte Daniel Ruschmann hatte kurz darauf sogar die Chance zum Ausgleich, wurde aber in letzter Minute am Einschuss gehindert. Auch dem 2:2 ging eine Balleroberung in der Jägersburger Hälfte voraus: Der enorm lauffreudige und emsige Alexander Teigermer bediente Kapitän Yannick Bach, der zwei Gegner austanzte und den Ball unhaltbar für Oliver Habelitz ins lange Eck schlenzte. Die Schlussviertelstunde war geprägt von beiderseitigem Bemühen, den „lucky punch“ zu setzen, wobei die Gäste die besseren Chancen hatten. Zunächst musste Jonas Merhej in einer Eins-zu-eins-Situation gegen Carlos Borger Kopf und Kragen riskieren, um einen erneuten Rückstand zu verhindern (76.), und nach 88 Minuten rauschte ein Schuss des freistehenden Florian Steinhauer nur um Zentimeter am Tor vorbei.
Doch das Remis hatten sich die Borussen redlich verdient. „Es ging uns primär darum zu sehen, wo wir nach der Winterpause stehen, wie wir in den Wettbewerb hineinkommen und die Zweikämpfe annehmen, wie wir gegen einen starken und klassenhöheren Gegner defensiv bestehen. Und damit können wir heute zufrieden sein“, bilanzierte Björn Klos, der phasenweise ungenaues Pass-Spiel monierte und einräumte, „dass technisch natürlich noch manches Stückwerk ist.“ Auch mit der Leistung der beiden Neuzugänge, die in der zweiten Halbzeit zum Zuge kamen, war der Borussen-Coach einverstanden: „Alexander Teigermer hatte viele gute Aktionen. Er ist ein Spieler, der nie aufgibt. Nicht umsonst hat er den Ausgleich vorbereitet.“ Bei Loic Matukanga, so Björn Klos. müsse man noch die richtige Position finden, „auf der er für die Mannschaft am wertvollsten ist. Dafür sind die Testspiele ja da, in denen wir auch zeigen wollen, dass wir uns in der Trainingsarbeit von Woche zu Woche weiterentwickeln.“ Am kommenden Samstag (Anstoß: 14.30 Uhr) kommt mit Oberligist Röchling Völklingen ein hochkarätiger Gegner ins Ellenfeld, der den Borussen erneut alles abverlangen wird!
Björn Klos schickte im Test gegen den FSV Jägersburg folgende Mannschaft ins Rennen: Jonas Merhej – Furkan Erdogan (ab 63. Daniel Ruschmann), Marco Dahler (ab 46. Tom Fink), Tim Klein (ab 46. Alexander Teigermer), Kamil Czeremurzynski, Mohammed Benghebrid, Waldemar Schwab, Yannick Bach, Tim Cullmann, Kevin Saks (73. Loic Matukanga), Nino Kannengießer. (-jf-)
Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Testspiel gegen den FSV Jägersburg. (Fotos: -jf-)
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