Schiri-Streik im Saarland – auch Borussia gegen Jägersburg betroffen

Am übernächsten Wochenende (13. – 15. September) machen die saarländischen Schiedsrichter mit einer Protestaktion auf die zunehmende Feindseligkeit aufmerksam

Unser Bild: Fair geht vor, auch gegenüber den Schiedsrichtern, wie in dieser Szene vor der Partie der Borussia gegen den VfB Dillingen mit Scchiedsrichter Pascal Frenzel aus Gersheim (Mitte), seinen Assistenten Paula Meyer (li.) und Noah Spath (re.) sowie den Kapitänen Matthias Krauß und Marco Dahler. (Foto: -jf-)

75.000 Schiedsrichter leiten Woche für Woche deutschlandweit etwa 1,5 Millionen Fußballspiele. Allein im Saarland sorgen rund 1.1000 Unparteiische – entweder allein oder im Team – dafür, dass wöchentlich rund 800 Spiele ihren geregelten Ablauf finden. Man sieht: Ohne Schiedsrichter geht es nicht! Das wird am übernächsten Wochenende besonders deutlich werden. Denn wie der SR vor wenigen Stunden berichtete, machen die saarländischen Schiedsrichter ihre Drohung war und treten ein Wochenende lang (13.-15. September) in den Streik. Betroffen sind alle Partien im Aktiven-, Frauen- und Juniorenbereich bis einschließlich Saarlandliga.  Dem Boykott fällt somit auch das nächste Heimspiel der Borussia gegen den FSV Jägersburg zum Opfer.

Der beim Saarländischen Fußballverband zuständige Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA) war am gestrigen Montagabend zur Beratung zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Der Anlass: Bei einem C-Jugendspiel in Merzig-Brotdorf war am 24. August ein Unparteiischer zusammengeschlagen und so schwer verletzt worden, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. In einer Presse-Erklärung weist der VSA darauf hin, dass es sich um keinen Einzelfall handele, die Feindseligkeit gegen die Schiedsrichter habe zugenommen. Aufgrund der Vielzahl an Vorkommnissen sehe man sich angehalten, „aus Solidarität mit den betroffenen Schiedsrichterkameraden ein Zeichen zu setzen, das auch in der Breite wahrgenommen wird.“ Der VSA, der die Maßnahme als symbolische Aktion aufgefasst sehen will, habe festgestellt, „dass allein in den vergangenen beiden Jahren mindestens 35 Vorfälle in der Sportgerichtsbarkeit abgeurteilt wurden, in denen Schiedsrichter Opfer von mehr oder weniger schweren körperlichen Attacken wurden.“ Die Entscheidung, so der VSA, sei sehr schwer gefallen, weil man sich der Verantwortung für den Spielbetrieb bewusst sei und auch sehr viele faire Sportsleute darunter zu leiden hätten, die sich tadellos verhalten. Der VSA teilt weiter mit, dass Neuterminierung der auszufallenden Spiele mit dem Verbandsspielausschuss bereits geklärt worden sei, hierüber werde noch informiert.

Trotz mancher Meinungsverschiedenheit: Shake-Hands nach dem Spiel , wie hier mit Philippe Persch, Schiedsrichter Manuel Reichradt (Mitte) und Borussias Trainer Björn Klos, gehören zum notwendigen Respekt gegenüber den Unparteiischen. (Foto: -jf-)

Borussia ist in folgenden Partien vom angekündigten Schiedsrichterstreik betroffen:

Saarlandliga, Samstag, 14.9.: Borussia – FSV Jägersburg

Kreisliga A, Sonntag, 15.9.: Borussia II – SC Ludwigsthal II

D-Junioren Kreisliga A Ostsaar, Samstag, 14.9.: Borussia – SSV Wellesweiler

E-Junioren, 2. Kreisklasse Ostsaar: SC Blieskastel-Lautzkirchen II – Borussia

Die Austragung der F-Jugend-Spiele am 14. September in Ommersheim (ab 14.00 Uhr) ist noch offen, da diese Partien ohne Verbandsschiedsrichter gespielt werden. (-jf-)

1 Kommentar

  1. Ich glaube, man sollte als Spieler wissen, dass Schiedsrichter wie Fußballspieler Fehler machen. Und wenn man sich das zu eigen gemacht hat, wird auf den Plätzen nichts mehr schief gehen. Alles andere überlassen wir den Dummköpfen (gibt es die noch?).

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