Wir stellen die Aufsteiger 2024/25 vor – diesmal: FC Rastpfuhl / Ex-Borusse Ruddy M´Passi kann´s noch immer: Bester Schütze und bester Vorbereiter / Alexander Stamm löst Mirza Mehmedovic als Trainer ab
Unser Bild: Ausgelassenheit herrscht auf dem Rastpfuhl nach dem finalen 3:1-Sieg gegen Siersburg – vorne weg nicht nur in der Torschützenliste, sondern auch beim Feiern: Ruddy M´Passi. (Foto: facebook-Seite FC Rastpfuhl)
Die Entscheidungen über die Aufsteiger in die Saarlandliga sind gefallen. Neben dem Meister der Verbandsliga Nord-Ost, Palatia Limbach, schaffte auch der Titelträger aus dem Süd-Westen, der FC Rastpfuhl, den Sprung in die höchste Spielklasse des Saarländischen Fußballverbandes (SFV). Der unglückliche und haarscharfe Abstieg im Vorjahr konnte postwendend korrigiert werden. Herausragend im roten Trikot ein Ex-Borusse: Torjäger Ruddy M´Passi, der vor der Saison vom französischen US Forbach ins Saarland zurückgekehrt war, war mit 33 Treffern alleine für exakt ein Drittel der 99 Rastpfuhler Saisontore verantwortlich! „Ich wollte unbedingt bester Torschütze der Liga werden und bin jetzt sehr froh, dass ich das auch geschafft habe“, verriet der Angreifer nach dem 3:1 letzten Saisonspiel, zu dem er erneut zwei Treffer beigetragen hatte. Der 34jährige hat seinen Torreicher nicht verloren – das möchte er auch in der kommenden Saison in der Saarlandliga unter Beweis stellen und mit dazu beitragen, dass der FC Rastpfuhl nach zwei Gastspielen in den Spielzeiten 2017/19 und 2022/23 diesmal gekommen ist, um zu bleiben!
Bereits vier Tage vor dem letzten Spieltag hätte der FC Rastpfuhl die Meisterschaft aus eigener Kraft eintüten können. Doch im Topspiel beim SC Halberg Brebach verloren die Rastpfuhler trotz 1:0-Führung bis zur 85. Minute am Ende mit 1:2. So blieb der Titelkampf, in dem sich die beiden Top-Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, bis zum letzten Spieltag hochspannend. „In Brebach hatten wir leider kein Glück. Ich freue mich aber umso mehr, das heute hier Zuhause zu feiern. Meine Familie, Freunde und Kollegen sind extra gekommen”, berichtete M’Passi freudestrahlend und verschwand direkt darauf in der Jubeltraube. Dabei hatten sie in Rastpfuhl eigentlich gedacht, „dass es für uns ein Übergangsjahr wird“, erzählte Mirza Mehmedovic am Abend des Triumpfes. „Übergangsjahr deshalb, weil wir am Anfang nicht den besten Kader zusammen hatten. Da sahen wir den 1. FC Saarbrücken II und Halberg-Brebach doch klar vor uns“, so Mehmedovics Einschätzung.
Remember 2017: Trauriger Abschied vom Ellenfeld – trotz vieler Treffer, für die er die vereinsinterne Torjägerkanone erhielt, konnte Ruddy M´Passi (re., hier mit dem damaligen Borussen-Vorsitzenden Martin Bach) den Abstieg aus der Oberliga nicht verhindern. (Foto: -jf-)
Doch dann kam es anders. Von Beginn an, war Rastpfuhl oben dabei und machte die Musik. Vorne hatte man mit Ruddy M’Passi den Toptorjäger der Liga, der 33 Buden machte und im Tor stand mit Florian Schworm ein zuverlässiger Rückhalt, der schon zuvor jahrelang beim SV Auersmacher sein außergewöhnliches Können zeigen konnte. Auch in den anderen Mannschaftsteilen fand sich ausreichend Qualität: Zum Beispiel in der Defensive mit Kapitän Patrick Wöber (32), der 2018 mit 123 Spielen Saarlandliga aus Bübingen gekommen war, und Sebastian Lück (35), der mit Saar 05 und Wiesbach bereits Oberliga gespielt hat – die beiden Routiniers standen in allen 34 Spielen auf dem Platz. Auch Stefan Kaeding (29), seit 2016 auf dem Rastpfuhl, kann mit Saarbrücken und Eppelborn Oberliga-Erfahrung vorweisen. Und im Mittelfeld drückten Ex-Borusse Albert Becker (28) und Corentin Bund (23, mit Brebach und Saar 05 in der Saarlandliga, mit Quierschied Oberliga) dem Spiel des FCR ihren Stempel auf. Herausragende 91 Punkte standen somit zum Saisonabschluss auf dem Punktekonto, die 100-Tore-Marke wurde lediglich um einen Treffer (99) verfehlt. Auf dem eigenen Sportgelände am Knappenroth war die Bilanz gar makellos: 17 Spiele, 17 Siege, 54 Tore und nur 8 Gegentore!
Mittlerweile dreht sich das Personalkarussell. Mit Albert Becker (zur FSG Ottweiler-Steinbach), Christoph und Thorsten Büchel sowie Mexhid Kadrija (alle zum SV Rockershausen) und Corentin Bund (Ziel unbekannt) haben einige Akteure Rastpfuhl verlassen. Auch die beiden Übungsleiter Christian Puff und Mirza Mehmedovic, die den FCR zu mehreren Meistertiteln geführt hatten, wurden als Trainer verabschiedet, bleiben dem Verein aber in anderer Funktion erhalten: „Mirza wurde bereits im November 2023 zum zweiten Vorsitzenden gewählt, er wird auch das Amt des Sportlichen Leiters übernehmen. Christian hat uns schon frühzeitig signalisiert, dass er uns weiter als Spieler in der Saarlandliga zur Verfügung steht“, heißt es auf der Rastpfuhler facebook-Seite. Nachfolger auf der Trainerbank wird Alexander Stamm, der im Vorjahr den SC Reisbach in die Saarlandliga geführt. Ihm zur Seite wird Jan Eichmann stehen: Der 28jährige ist der Sohn von Ex-Profi Bernd Eichmann (Spieler in Saarbrücken, Homburg, Elversberg und Trainer in Brebach und Herrensohr), kann auf über 100 Regionalliga-Einsätze verweisen und wird in seiner Rolle als spielender Co-Trainer die Rastpfuhler Innenverteidigung verstärken.
Die kleine Fan-Szene auf dem Knappenroth hofft, dass der FCR sich in der Saarlandliga etablieren kann. (Foto: facebook-Seite FC Rastpfuhl)
Darüber hinaus bastelt man am Knappenroth mit Eifer an weiterer namhafter Verstärkung des Kaders: Mit dem baumlangen Jannik Meßner (1,90 m) kommt ein ehemaliger Regional- und Oberligaspieler (Völklingen, Diefflen), der beim FC Metz und im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Kaiserslautern ausgebildet wurde und mehrere Berufungen in die U18-Nationalmannschaft des DFB erhalten hatte. Aus Köllerbach wechselt Patrick Bus zum FCR: Der zentrale Mittelfeldspieler, der auch auf der linken Außenbahn eingesetzt werden kann, ist dank seiner Ausbildung im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln spielerisch sehr stark und war mit der U17 der „Geißböcken“ sogar Deutscher Meister. Mit Torwart Levin Fuchs (23) vom FC St. Wendel und mit Saar-Auswahlspieler Dominik Demmer (aus der U19 von Röchling Völklingen) wurden junge Akteure verpflichtet, die jetzt in der Saarlandliga den nächsten Entwicklungsschritt machen wollen. „Wir sind insgesamt mit all unseren bisherigen Verpflichtungen sehr zufrieden“, bilanziert Coach Alexander Stamm, der weitere Neuzugänge nicht ausschließen will: „Schau´n wir mal“, lacht er verschmitzt. Schließlich will man in Rastpfuhl nichts unversucht lassen, sich nicht gleich wieder verabschieden zu müssen. Frei nach dem Motto: Gekommen, um in der Liga zu bleiben!
Borussia gratuliert dem FC Rastpfuhl zu Meisterschaft und Aufstieg und freut sich schon jetzt auf zwei spannende und faire Spiele in der Saison 2024/25 und natürlich auch auf das Wiedersehen mit dem ehemaligen Borussen-Stürmer Ruddy M´Passi (-jf-)